«Darf ich meinen Schwanz in deinen Popo stecken und deine Rosette lecken? Können wir dafür auch einen Termin ausmachen?», fragt die Stimme. «Wie bitte?», sage ich. Die Stimme wiederholt die Fragen und ich wundere mich, dass sie «Popo» sagt und wieso es mir nicht merkwürdig erschienen ist, dass eine «private Nummer» anruft. Ich lege auf. Ich starre auf das Display. Ich rufe die Polizei an und schildere, dass sich eine Stimme mit südösterreichischem Dialekt zuerst nach Nachhilfeunterricht für die Tochter erkundigt hat, dass wir über Schwierigkeiten in Mathematik gesprochen und eine Nachhilfestunde vereinbart haben. Der Polizist sagt, er müsse nachsehen und werde sich gleich wieder melden – mit unterdrückter Nummer, ich solle nicht erschrecken. Ich starre wieder auf das Smartphone. Dann erklärt der Polizist, dass nichts zu machen sei, wenn es keine Zeugin gibt. Er empfiehlt, es über die Bezirkshauptmannschaft zu versuchen. Er findet es erschreckend, dass er im Rahmen des Zivilrechts nichts tun kann.
Mehr Artikel dieser Ausgabe
Tradition und zeitgenössische Kunst – ein Widerspruch?
Ein alternatives Lexikon der Heimat-Begriffe von Regina Picker.
Empfehlungen von KUPF und TKI
Heimat ist Albtraum, Biedermänner und -frauen, Vision: Das neue Dorf, Förderkürzung & Beteiligung in Linz.
Mehr Artikel dieser Rubrik
Kommt es auf die Gesellschaft an?
Sexkolumne von Ent-decker*innen. Mit einem Comic von Stephan Gasser