Lifestyle-Kids

In die Luft gucken, flanieren, die Menschen sehen.
Heute in der Innenstadt: Vor mir 3 kleine Jungs, zwei davon mit Skateboard; sie kommen gerade von der Schule und unterhalten sich. Sie sehen nett aus, diese, wirklich noch recht kleinen, 7-jährigen urbanen Kids; langes Haar und dieser typische Skaterstil, den sie von den jungen oder Nicht-mehr-jungen Eltern vererbt bekommen haben. Burton-Rucksack in Schwarz/Weiss, Vans, Stacheldrahtmuster auf der gefütterten, warmen Weste, schrill gefärbte Billabong-Hauben – ein cooler Dresscode, der aussagt, die nächste Skaterbahn ist nicht weit, oder auch das Meer zum Surfen.

Dann werde ich stutzig. Sie wirken zu sicher. Es scheint ihnen die Welt selbstverständlich zu sein. Kann es sein, dass sich der Lifestyle in den Habitus ungut eingeprägt hat – und sich dann … ja was nur?

City Kiev Ukraine Sky Buildings  - Zephyrka / Pixabay

Westring: Provinz und Vision pt.II

Liebe SPÖVP!

Die Politiker der oö Landhauptstadt Linz haben sich schon seit Jahren auf eine Möglichkeit aus dem ersten Strang der Möglichkeiten eingeschworen. Ich bedauere das sehr, denn ich halte das für den größten denkbaren Verkehrs- und stadtpolitischen Fehler. Fast 1 Milliarde Euro Steuergelder wollen Sie, liebe SPÖVP, in Brücken, Tunnels und Autobahnen investieren, um dem Individualverkehr und Gütertransport ein beschleunigtes Durchkommen durch Linz zu ermöglichen. Projektname Westring. Man möchte dem Verkehr, der Transportlobby, der Automobilindustrie und den Autofahrern ein wenig den roten Teppich ausrollen, den Staus beikommen und die tatsächlich nicht beneidenswerten Pendler entlasten.

Westring: Provinz und Vision pt.I

Liebe SPÖVP!

Es gibt in der Politik spannende und langweilige Themen. Verkehrspolitik ist sicherlich nicht sonderlich spannend, aber sie ist eine Schlüsselpolitik in der mobilisierten Gesellschaft. Zudem kulminieren in der Verkehrspolitik die großen Themen unserer Gegenwart: Sozialpolitik, Umweltpolitik, Migrationspolitik.

Der Großraum Linz steht verkehrspolitisch vor einer großen Entscheidung. Angesichts der gestauten Realität und den verheerenden Prognosen ist allen Beteiligten klar, dass es so nicht weiter gehen kann. Der derzeitige Zustand ist bereits furchtbar, die Zukunft wird ohne politische Eingriffe zur Katastrophe.
Einer Stadt oder Region stehen zu Beginn des 21. Jahrhunderts mehrere Lösungsansätze offen, alle sind schmerzhaft und teuer. Grob gesagt gibt es zwei Stränge von verschiedenen Möglichkeiten:

Zitate zur Krise

Angesichts der Bilder zur Protestbewegung in Österreich und zum Umgang der Regierung mit der Frage nach (sozialer) Gerechtigkeit, kommen zwei Zitate gerade recht:
“Sei es im Bereich der Wirtschaftspolitik, der Staatsräson oder der politischen Philosophie in ihrer Gesamtheit, immer verließen sich die pragmatischen Berufspolitiker und ihre Hofsoziologen auf das Nichtvorhandensein einer Alternative zu ihren mittelmäßigen Erfolgen und Grundvoraussetzungen“. aus Manuel Vázquez Montalbán „Marcos Herr der Spiegel“.

Dancing Auschwitz

Kunst kann bestehende, eingebildete oder aufoktroyierte Denkmuster mit einem einfachen „Kunstgriff“ zerstören. Schafft sie das, wird sie interessant und auch politisch relevant. Jane Korman aus Melbourne hat das in beeindruckender Weise erreicht.

Gemeinsam mit ihrer Familie besuchte sie Stationen des Leidensweges ihres Vaters: Lodz, Theresienstadt, Auschwitz

Spontane Protestaktion gegen Maria Fekter in Linz

Am Mittwoch den 13.10.2010 sprach Innenministerin Maria Fekter vor 1500 PolizistInnen im Linzer Design Center. Die Jusos (SJ, AKS, IKS, VSSTÖ) organisierten eine spontane Protestaktion vor dem Eingang. Warum brauch ich angesichts der immer dramatischer werdenden Abschiebepraxis in Österreich nicht genauer zu erklären. Hier das Video zu der Aktion:

Der Widerstand wächst. Wir dürfen nicht locker lassen! Engagiert euch gegen die Barbarei der Bürokratie!

Repräsentativer Feudalismus!

Sicherlich ist es fraglich, ob Armin Thurnher (Chefredakteur des Falter es gerne sieht, wenn er in einem Blog-Beitrag zitiert wird. Sicherlich nicht fraglich ist, dass Thurnher in seinem letzten Kommentar (Falter 35/10), in welchem er sich auf die Budgetdebatte in Österreich bezog etwas sehr, sehr Gutes schrieb:

„Hieß Demokratie nicht gerade, die Dinge in der Öffentlichkeit zu diskutieren, ehe sie entschieden werden? Und bestand der Kern des Feudalismus nicht gerade darin, schädliche Einzelideen von den Untertanen fernzuhalten, damit diesen nicht auf üble Einzelgedanken kämen? Sie, die doch das Gemeinwohl nicht ebenso im Auge haben konnten wie der Fürst?“

Weil, wenn ich so etwas lese, dann fangen die Gehirnwindungen zu rotieren an. Wo werden Entscheidungen in der Öffentlichkeit diskutiert? Wie weit lässt die Transparenz es zu, dass – zumindest – die Betroffenen Gehör finden.

stadtwache.jpg

Linz braucht noch immer keine Stadtwache

*************KUPF-Blog Originaltextservice****************

Presseaussendung vom 30. August 2010 der BürgerInneninitiative „Linz braucht keine Stadtwache“

Zum Start der „Stadtwache“ (offiziell unter dem Titel „Ordnungsdienst der Stadt Linz GmbH” geführt) am 1. September wiederholt die BürgerInneninitiative „Linz braucht keine Stadtwache“ ihre Ablehnung an einem solchen Organ und kündigt eine Meldestelle für Vorfälle im Zusammenhang mit der „Stadtwache“ an.

Prohibition und Ethnizität

Neue Städte sind in der Regel nur scheinbar neu. Ihre Makrostrukturen gleichen sich ja in der Regel in erschreckend hohem Maß, die Unterschiede finden sich im kleinen.
Eine Makrostruktur, die die „moderne“ Stadt westlichen Typus auszeichnet, ist ihre segretative Wirkung. Rassismus ist dabei eine der maßgeblichen Methoden.

Für den selbstgewählten Kosmopoliten, der sein provinzielles Zuhause verlässt und sich vorsichtig in eine Weltstadt seiner Wahl wagt, stellt sich dann die Frage:
Was ist mangels völkischer Verbindungen zum autochthonen Verkaufstalent vor Ort rassistischer: wenn ich mein Gras bei den Afrikanern im Park kaufe oder doch bei den Türken an der U-Bahn Station?

Links zum Thema:

Heidi Klum´s Schnurrbart

Kunst ist nicht sowas tolles wie Kultur, sondern eher ein evolutionärer Luxus. Man kann damit einen Haufen Geld machen, ohne richtig arbeiten zu müssen und als Distinktionsprügel ist sie nicht zu unterschätzen. Besonders gerne mag ich sie, die Kunst, aber, wenn sie witzig ist (die Anhäufung der Beistriche ist korrekt, by the way).

Witzig ist definitiv der semibekannte Stassenartist Branco. Es ist ihm seit geraumer Zeit ein großen Anliegen, sich über Heidi Klum lustig zu machen. Dazu bedient er sich dessen, was wir Kulturlinken uns als „Kunst“ erkämpft haben. Seine Street Art macht sich also erfolgreich über Heidi lustig, vorwiegend mit doofen Unterstellungen. Besonders gut finde ich seine Behauptungen, dass Frau Klum sich tagtäglich zwei mal den Schnurrbart rasiert.

AMS Performance

Das Prestige des AMS ist, glaube ich, nicht besonders hoch. Zumindest muss ich sagen, dass sich so manches Klischee nach meinem zweiten Besuch bestätigt hat. Und ich denke nicht, dass KulturarbeiterInnen dort schlechter gestellt sind, als andere Berufsgruppen. Jedenfalls hat es mich erwischt und ich landete beim AMS. Und ehrlichgesagt, dachte ich nicht im entferntesten daran, dass diese Termine in irgendeiner Form herausragend sein könnten, obwohl ich Amtsbesuche stets kafkaesk empfinde.

Ein wertvolles Mitglied

Online-Beratung für Ehrenamtliche

Mehr als ein Drittel aller ÖsterreicherInnen sind ehrenamtlich engagiert: In den großen Verbänden oder der örtlichen Feuerwehr, in Pfarren oder Parteien, in Form von Nachbarschaftshilfe, der Pflege und Betreuung von Angehörigen, u.a.m. Ehrenamtlich tätig zu sein kann viel Freude machen und bietet zahlreiche Vorteile: Wer sich freiwillig engagiert, schafft sich ein Netz von Freunden und Gleichgesinnten, kann seine Talente und Fähigkeiten sinnvoll nutzen und so seine Persönlichkeit bereichern – kurz: Es gib Sinn und ein „gutes Gefühl“, für andere da zu sein.

Und weiter … ?

Es kann sein, dass die Grünen zur Causa Förderskandal KUPF Innovationstopf eine Anfrage im Landtag stellen. Das ist gut und notwendig. Aber letztlich geht es nicht „nur“ um die bislang gefallenen Projekte „Wachschatten“ und „Watchdogwatcher“, sondern um Grundsätzlicheres: Um die Freiheit des Kunst- und Kulturschaffens, frei von politischer Einflussnahme.

Ist die KUPF nun die Einzige die Widerstand gebietet? Ist die Petition das einzige Mittel? Haben KünstlerInnen schon interveniert, einen Schlachtplan erstellt?

Zum Kulturbegriff

Jetzt kommt es ganz dick! Wir diskutieren heute: „Was ist Kultur?“
Um im nächsten Absatz auch gleich wieder damit aufzuhören.

Die Frage die sich rund um die Causa Innovationstopf 2010 aber in sehr vielen Kommentaren und Diskussionen findet, ist: „Muss alles was als Kulturprojekt tituliert wird, auch aus Kulturmitteln gefördert werden?“ Die simple Antwort darauf muss „Nein“ lauten. Denn damit würde es wohl doch zu einfach werden.

Die komplexere Antwort darauf führt aber wieder zur Ausgangsfrage: „Was ist Kultur?“ bzw. „Was ist Kulturarbeit?“.

Kreisbewegungen!

Vorweg muss vielleicht gesagt werden, dass es in der Geschichte der KUPF nicht oft vorgekommen ist, dass ihr der Kragen platzt (vielleicht auch nicht oft genug). Darum mag es für Einige sehr verwunderlich sein, dass in relativer Vehemenz auf die Absage der zwei Projekte im Rahmen des KUPF Innovationstopf reagiert wird.
Aber hier muss der Leitsatz gelten, dass das was sein muss auch sein muss.

Für Spekulationen, wie die Sache ausgehen wird, ist es noch zu früh, aber immerhin muss nicht mehr spekuliert werden, wie die FPÖ (Linz) darauf reagiert, weil sie es schon getan hat. Und – es sei vorweggenommen – in vorhersehbarster Art und Weise.

Ke Nako – Protestaktion auf dem Linzfest

Am 24. Mai 2010 protestierten AktivistInnen auf dem Linzfest, das heuer unter dem Motte „Afrika jetzt!“ stand, gegen die restriktive Migrationspolitik in Österreich. Auslöser war die Abschiebung eines Linzers nach Nigeria wenige Tage zuvor. Die Aktion versuchte die allgemeine Wohlfühlatmosphäre zwischen den Festbühnen mit der traurigen Realität österreichisch-afrikanischer Beziehungen zu konterkarieren.

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Niedlich

Als die einzige Uni-Rektorin (Anm.: Boku) vor etwa zwei Jahren das Handtuch warf, sprach sie von undurchdringlichen Männerbündnissen. Aktuell hat das liebe Österreich wieder eine weibliche Uni-Rektorin vorzuweisen.
Die Tageszeitung „Österreich“ titelte dazu in der Sonntagsausgabe: „Frau Rektor und die 20 Männer“. Diese Seite war vorallem durch eine große Aufnahme von Sonja Hammerschmid, ihres Zeichens Unirektorin der Veterinärmedizin Universität in Wien, gekennzeichnet. Sie habe Stil, steht dort (und eine gute Figur?).

War immer von Tieren umgeben

Das Interview war ebenso knapp, wie seltsam. Hammerschmid wurde weniger nach ihrer wissenschaftlichen Laufbahn befragt, sondern nach ihren Hobbies, „man hörte sie seien recht sportlich“. Und man fragte sie nach ihren Haustieren. Die geneigte Leserin weiß nun, daß Frau Hammerschmid immer schon Katzen um sich hatte. Das Interview stand im Übrigen unter der Headline: „War immer von Tieren umgeben …“

rechtsextrem

Interview mit Christa Bauer über das Buch „rechtsextrem“

»rechtsextrem« ist ein übersichtliches Nachschlagewerk mit umfangreichem Bildmaterial und auch versierte Antifas werden die eine oder andere Neuigkeit entdecken. Die zweite Auflage ist gerade im Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes erschienen.

Alle Infos finden sich auch auf der Homepage und werden laufend aktualisiert.

Zombies

Ein Kommentar zu dem im KUPF-Blog, neben der Kulturhauptstadt, größten Tag der Schlagwortmatrix: Bananenrepublik.

Zombies sind Untote. Sie sind tot, aber irgendwie leben sie noch. Oder wie im Film: sie sind scheinbar Lebende, ihrer Seele beraubte, willenlose Wesen. In dem Blog Sprengsatz wurde die deutsche schwarz-gelbe Regierung (die Tigerente) zur Zombie-Regierung erklärt. Als K.o.alition. Deutsche Medien sprechen unter anderem auch von den 100 Tagen Oben-Ohne, da der Präsident in einer Kurzschlussreaktion sein Amt – das eigentlich ihn hat – zurücklegte. Soviel zum großen Bruder.

Nunja, und hierzulande?

Substanzloses Gedöns!

Oft sitzt man wo, weil es einen interessiert. Dann hat man auch so seine Erwartungen. Und dann denkt man sich: Wozu war ich da!
So geschehen am Samstag bei der Podiumsdiskussion im Rahmen des Symposiums „Jugend und Rechtsextremismus“.

Was dort geboten wurden – von politischer Seite – war nicht mehr als das Absondern von Worthülsen, die – paradoxerweise – von politischer Seite kritisiert wurden.
Antworten gab es keine. Eher den verzweifelten Versuch zu erklären, warum es denn jetzt einen Rechtsruck bei Jugendlichen gibt. Als Auslöser Nummer Eins musste einmal mehr die FPÖ und ihr discoaffiner Strache herhalten. Das ist auch das einfachste, sich hinzustellen und zu sagen: „Der ist so populistisch, da wollen wir nicht mitmachen, aber leider mag die Jugend diesen Populismus.“

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Angriff von H2O auf Kulturgut

H2O macht kaputt was kaputt war. Das Linzer Auge. Die Aussichtsplattform scheiterte an ihrer eigenen Anlegestelle am Donauufer.

Let’s keep our fingers crossed.

Die Kniende

Tatort Museumpark der Landesgalerie Linz.

In geheimer Mission wurde dort Donnerstag Nacht von zwei Linzer Künstlerinnen ein „Tapp- und Tastkino“ nach Valie Export an zwei Skulpturen realisiert. Als Auftraggeberin bekannte sich Fiftitu, die im Rahmen von Lustvoll Böse mit feministischen Aktionen Aufmerksamkeit erregen.
Export trug 1968 einen Karton über dem nackten Oberkörper. Passanten auf der Straße durften nach ihren Brüsten grapschen. Die beiden Linzer Künstlerinnen haben nun zwei Skulpturen ein Tastkino verpasst. Diese sind zwar stumm, aber was ins Auge springt, sind die Titel der Skulpturen. Und es werden mit dieser Aktion wieder aktuelle Fragen in den Raum gestellt: Was ist der „natürliche Körper“ (der Frau)? Und was die Bilder, Projektionen und Codes?

Die Aktion wurde vom Museum mittlerweile legitimiert.

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