Die Laufhäuser haben wegen Corona geschlossen.
Das macht doch eh niemand freiwillig, sagst du.
Wer geht denn tatsächlich ‹freiwillig› arbeiten?
Aber Sexarbeit ist schon noch einmal etwas anderes.
Hast du einmal mit Sexarbeiter*innen gesprochen?
Natürlich nicht, sagst du.
In meinen Kopf ging das zuerst auch schwierig rein.
Was?
Sexuelle Dienstleistungen als Beruf zu sehen.
Weil für uns Sexualität so etwas Intimes ist, sagst du.
Ja, so bin ich auch aufgewachsen, sage ich.
Stell dir vor, wir würden ganz ‹normal› über Sex sprechen, sagst du.
– Sprechen können, ergänze ich.
Aber wie lernen wir das?, fragst du.
Vielleicht indem wir über Sexarbeit sprechen.
Wir sollten überhaupt mehr über Arbeit reden.
Und darüber, wem gerade die Existenzgrundlage genommen wird.
Auch den Sexarbeiter*innen!
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