Nicht schon wieder

Die Gnackwatschn kann sich diesmal die Kulturredaktion der selbsternannten Landeszeitung abholen.

Nicht schon wieder könnten wir sagen, oder auch die geneigte LeserInnenschaft. Nicht schon wieder auf die Zeitung hinhacken. Ändert sich ja doch nichts. Nein, nein, nein! Das stimmt nicht. Und wie sich alles ändert. Im Fluss ist das nachgerade, was sich in den Oberösterreichischen Nachrichten auf zwei Seiten Kultur präsentiert.

Worum geht’s? Um das Negieren regionaler, initiativer Kulturarbeit.
Fühlt sich da wer auf den Schlips bzw. die Stola getreten? Wird da persönliche Betroffenheit zu allgemeiner Medienkritik hochstilisiert? So billig wird’s nicht. Für die Kulturredaktion der selbsternannten Landeszeitung gilt augenscheinlich die Devise, dass regionale Kulturarbeit nur für regionales Publikum interessant ist, darum wird das nur im Regionalteil behandelt.
Die Grenzen überregional relevanter Events (darum geht es primär) sind eng gezogen – sowohl in den Köpfen als auch in der Zeichenanzahl. Wohlgemerkt was Oberösterrei-ch betrifft. Dort konzentriert es sich auf Linz. Auf Linz ohne freie Szene. Österreichweit werden Festivals abgegrast, und international scheinbar Relevantes durchgehechelt.
Abseits von Linz orientiert sich die Kultur-redaktion an der demographischen Kurve Oberösterreichs und bringt eine Serie über Volksmusik und Brauchtum.

Zur Hebung des Bildungsniveaus wird die zweite Strophe von Bundes- und Landeshymne abgedruckt, und in einem „bissigen“ Kommentar darauf verwiesen, dass die meisten Menschen diese nicht beherrschen. Die subtile Federführung zeichnet sich manchmal auch nur in Satzzeichen aus. Der Linzer Planungsstadtrat Klaus Luger wird – aufgrund seines Engagements in kulturellen Belangen zu einem Kultur-Stadtrat erkoren, während Erich Watzl Kulturreferent bleibt. Beachten Sie den Bindestrich. Ganz schön hintergründig das Ganze.
Trotz dieser wunderbaren Spitzfindigkeiten bleibt die Tatsache, dass Regionales regional bleibt und nicht als „Kultur“ verhandelt wird. Und für dieses Unvermögen vergibt die KUPF ihre allseits beliebte Bestrafung, weil sich durch Schläge auf den Hinterkopf oder ins Genick auch Zeichenzahlen ändern können.

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