Die Chronologie einer Übergabe

Andi Liebl porträtiert die neue KUPF-Mitarbeiterin Birgit Pichler.

 

August 2005. Die Weichen für weitere personelle Änderungen in der KUPF-Kulturplattform OÖ sind gestellt und wir begrüßen Birgit Pichler aus St. Georgen, die mit Oktober meine Agenden übernehmen wird. Keine leichte Aufgabe, bleiben doch gerade einmal drei Wochen um die zentralen Bereiche, die ich in sechs Jahren KUPF Arbeit lernte zu bewältigen, Birgit näher zu bringen.

Eben von einer Griechenlandreise zurückgekehrt brachte Birgit an ihrem ersten Arbeitstag den Geschmack von Urlaub in unser Büro in der Hofgasse. Die Spuren einer sengenden Sonne auf ihrer Haut machten neben den etwas blassen, von der Produktion der Neuauflage des Organisationshandbuches gezeichneten scheidenden Mitarbeiter einen guten Kontrast. Vorfreude kommt auf, noch alles erzählen was zu erzählen ist und dann: selber Urlaub machen!

Birgit merkte schnell, dass ich noch mitten in meinen wöchentlichen Erledigungen steckte. Trotz Vorbereitung wollte der Einstieg nicht so geordnet beginnen wie geplant. Ein Ordnungsruf. „Gehen wir das doch ein wenig strukturierter an.“, meint Birgit zu mir. Womit auch schon einer ihrer Wesenszüge sichtbar wurde: Klarheit. Ein weiterer wurde nach der ersten gemeinsamen Arbeitswoche deutlich: Offenheit. Das soll nur zum Teil eine Anspielung sein auf den Toleranzfaktor der uns KUPF MitarbeiterInnen im ersten Stock in der Hofgasse direkt über der wohl irritierendsten einer Eismarke zum verwechseln ähnlich titelnden Caféinstitution in der Linzer Altstadt abverlangt wird. Vielmehr meine ich, dass Birgit sehr schnell in den Themenkomplex der KUPF Orientierung fand und mit gezielten Fragen auch die Sachen aus mir holte die für mich schon längst selbstverständlich wurden. Zu selbstverständlich vielleicht sogar, daher freue ich mich für die KUPF, dass mit Birgit die Chance auf neue Herangehenswei-sen an alte, was nicht heißt veraltete, Projekte und Abläufe besteht, ein neuer Blick auf die Dinge möglich wird.

Nachdem also die erste Woche überstanden war und Birgit am folgenden Montag auf’s Neue an ihren Arbeitsplatz zurückkehrte war bestätigte sich für mich ihr Ansporn, das heiße Eisen KUPF weiter zu bearbeiten. Birgit schlug im Alter von 14 Jahren den Weg in Richtung Kultur ein. Sie begann die Schule für Kultur und Kongressmanagement in Steyr, die sie auch mit Matura erfolgreich zu Ende brachte. Darauf folgte ein Jahr im Kulturzentrum HOF, das sie mit allerlei administrativem und wenig inhaltlichem Gestaltungsspielraum verbrachte. Das holte sie dann bei ihrer anschließenden Europa und Asienreise nach. Da ging’s dann um die Richtung, die ihr ihre Nase zeigte bis sie schließlich in der KUPF landete. Vielleicht nicht das Reisen, aber doch das „Herumkommen“ ist auch eine Anforderung, die gut zu dem Aufgabenbereich der Mitgliederbetreuung passt. Birgit weiß das und freut sich die Leute hinter den 100 Vereinen in der KUPF kennen zu lernen und mit ihnen das Netzwerk der Kulturplattform enger zu knüpfen.

Die Planung der heurigen Regionaltreffen war eine unserer letzten Besprechungsrunden in den ersten zwei Wochen KUPF von Birgit. Ich machte mich auf und ab in einen verregneten Urlaub und verpasste die Chance etwas Farbe abzubekommen. Birgit tauchte ein in mein eigenwilliges Ablagesystem, um mir nach meiner Rückkehr zu attestieren, dass es so schlimm gar nicht sei. Womit die letzten gemeinsamen Tage angebrochen waren der letzte richtig große Brocken vor uns lag anzugehen: Radio KUPF.

Andi Liebl

Andi Liebl ist seit 1. September Geschäftsführer des KV Röda in Steyr.

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