Falsch Gedach

Landesrat Josef Ackerl verdient sich eine Auszeichnung der KUPF.

Das hat er sich wohl so gedacht. Der Herr Landesrat Ackerl. Hat sich wohl gedacht, nur weil der Medienrummel recht gering war, kommt er damit durch. Aber der Hellhörigkeit der KUPF entgeht er nicht. Bitte antreten zur G’nackwatschn.

In einer Pressekonferenz vom 23. Jänner ’02 hat Ackerl. das Sicherheitsmassnahmenpaket für Veranstaltungen präsentiert, um – wie es in der Presseaussendung heißt – in Oberösterreich die Lehren aus den tragischen Ereignissen rund um das Unglück am Berg Isel ziehen zu können.

Kernstück dieses Pakets ist ein Anmeldebogen, der – geht es nach Ackerls Wünschen – ab März in Verwendung sein soll. Dienen soll der Bogen der genaueren Einschätzung von Gefahrenquellen bei Veranstaltungen.

Na dann mal los. Die künftigen VeranstalterInnen sollen z.B. Angaben machen, welche Art von Publikum erwartet wird, und um das zu erleichtern werden gleich ein paar Vorschläge gemacht, wie Publikumsschichten einzugrenzen sind. Zitat: „… überwiegend Jugendliche, gewaltbereite Personengruppen, größere Gruppen, ältere Personen, Menschen mit Behinderung, ‚Gegenbesucher‘, Demonstranten; Anwesenheit von Personen, die besondere Bedeutung für den Veranstaltungsablauf und das Verhalten von Besuchern haben können, z.B. Politiker, sonstige VIP …“.

Alles klar. VeranstalterInnen wünschen sich ja meistens nichts sehnlicher als gewaltbereite Jugendliche, die gegen anwesende PolitikerInnen demonstrieren.
Aber eines will der Herr Landesrat in den OÖN vom 24.01.2002 klargestellt wissen: „Das ist nicht eine neue Hürde, sondern im Interesse der Menschen“.

Da wird er schon recht haben. Endlich Schluss mit den lamentierenden Menschmassen, die sich wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen keine Veranstaltungen mehr zu besuchen trauen.

Vehemente Entmündigungsarbeit scheint die Arbeitsprämisse vom Herrn Landesrat zu sein, und da wollen wir nicht hintanstehen und uns mit einer kräftigen G’nackwatsch’n in die Schar der GratulantInnen einreihen.

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