Empfehlungen

Die KUPF stellt sich vor: Neue Redaktions-Mitglieder empfehlen Bücher.

Ende der Liebe?
empfohlen von Parisa Ghasemi

Der größte Feind der Liebe ist der Egoismus: Darauf geht der französische Philosoph Alain Badiou im Dialog mit Nicolas Truong in Lob der Liebe ein. Er beginnt mit der These, dass die Liebe bedroht ist – nicht nur durch das Sicherheitsdenken, sondern auch durch ihre Abwertung als bloße Form des hedonistischen Genusses. Er räumt auf mit «Liebe – garantiert»-Versprechen: Die meisten Dating-Plattformen können auf diesen Zusammenhang reduziert werden.

Alain Badiou mit Nicolas Truong, Lob der Liebe. Übersetzt von Richard Steurer, Passagen 2011, ISBN 978-3709201527, 89 Seiten.

Solidarität

«Manchmal muss man Begriffe in Frage stellen, um weiter etwas mit ihnen anfangen zu können», lautet der erste Satz in Heinz Budes Vorwort. Ausgehend von einem historischen Blick auf die Wandlung des Begriffs ‹Solidarität› bis hin zu möglichen philosophischen Bezügen wie zu Albert Camus, sieht der Autor im solidarischen Handeln und im Aufkommen eines neuen ‹Wir-Gefühls› die große Chance für eine gemeinsame Zukunft.

Heinz Bude, Solidarität: Die Zukunft einer großen Idee, Hanser 2019, ISBN 978-3-446-26184-6, 176 Seiten.

Veränderung? Entwicklung? Fortschritt?

Leben nach der Shoah, gezeigt durch unterschiedliche Schauplätze: das DP-Camp Bindermichl in Linz, in dem Manuel Gluckstein 1947 geboren wurde; das KZ Mauthausen, das seine Eltern überlebten; ihr Leben in Ungarn vor der Shoah; die Migration der Familie nach Argentinien, als Gluckstein drei Jahre alt war; sein politischer Aktivismus dort in den 1970ern; seine Möglichkeit, drei Jahrzehnte später seinen Folterer zur Rechenschaft zu ziehen.

Christian Dürr, Die Befreiung oder Marcelos Ende, Roman, bahoe books 2019, ISBN 978-3-903290-11-2, 280 Seiten.

Gesellschaft retten

Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit: Die Ideen des modernen Staates entstanden während der Aufklärung. Im 21. Jahrhundert daran gewöhnt, sieht Philipp Blom die westlichen Gesellschaften vor einer prekären Wahl: radikale Marktliberale oder autoritäre Populist*innen. Nur mit einem illusionslosen, historisch informierten Blick auf die Gegenwart und mit der Überzeugung, dass allen Menschen ein freies Leben zusteht, können wir unsere humane Gesellschaft retten.

Philipp Blom, Was auf dem Spiel steht, Hanser 2017, ISBN 978-3446256644, 224 Seiten.

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