Tick, Trick und Track widmen sich der Zahlenmystik und begrüssen die neuen Mitgliedsvereine der KUPF!
Homosexuelle Tänzerinnen machen Papier im Tempel! Oder: Tempelmusen tanzen papierene Homosexuelle! Oder: Tanzendes Papier trifft auf Homosexuelle im Museumstempel! Oder: Was ganz anderes! Praktisch für dieses (doch etwas witzlose) Witzchen gestaltet es sich, dass die KUPF bei ihrem jährlichen Aufnahmespiel nur vier Vereine aufgenommen hat. Denn somit sind die Kombinationsmöglichkeiten für das Eingangswitzchen (das wirklich ziemlich witzlos ist) enden wollend. Biologische, astronomische Erklärungen standen schon als Einleitung für die Vorstellung der neuen Mitglieder. Heute wollen wir uns der Zahl(enmystik) die Zahl vier betreffend widmen und erfahren in wikipedia: „Die Besonderheit der 4 ist, dass sowohl 2 + 2 = 4 als auch 2 * 2 = 4 und somit 22 = 4 gilt“. Wir erfahren auch (ebendort), dass die in der Desoxyribonukleinsäure gespeicherte Information des Genoms allen irdischen Lebens in Triplett-Sequenzen codiert ist, die aus vier verschiedenen Grundeinheiten bestehen: den Nukleobasen Adenin (A), Thymin (T), Guanin (G) und Cytosin (C). Alle vier eigentlich Spitzennamen für Kulturvereine. Von den heuer aufgenommen heißt keiner so!
Red Sapata „Tanz, tanz, tanz, den Apocalypso!“ Da werden Erinnerungen wach. Spitalo Fatalo, das zweite und beste Album der EAV. Das war es auch schon wieder mit der Assoziation. Red Sapata in einem Atemzug mit der EAV zu erwähnen ist nicht erlaubt. Wirft man die Suchmaschine an, findet man über die Namensherkunft nichts heraus, nur bald nach der Initiative selbst, wird das „S“ zum „Z“ und es kommt die mexikanische Revolution. Und bei Revolution können wir schon ein wenig bei Red Sapata verharren, denn – wenn es so gesagt werden darf – planen Red Sapata eine kleine Revolution. Sie wollen Linz zur „Tanzstadt“ machen. Moderner Tanz ist ihr Metier und mit dem vereinseigenen Lokal am Linzer Hauptplatz verfügen sie auch über die Räumlichkeiten, um ihre Workshops und teilweise auch Aufführungen durchzuführen. Was aber Red Sapata neben der künstlerisch, produktiven Ebene noch so interessant macht, ist ihr umfassender Anspruch, ein Netzwerk von Gleichgesinnten, ähnlich Tickenden zu schaffen. Moderner Tanz soll in Linz eine dauerhafte Heimat finden, wenn es nach Red Sapata geht. Und Red Sapata beschreitet den Weg der dorthin führen wird konsequent und unnachgiebig! www.redsapata.com
Österreichisches Papiermachermuseum Häh? Was wird das jetzt? Ein Museum bei der KUPF. Muss die KUPF mit 25 Jahren auf dem Buckel schon in der Museumslandschaft graben, um noch Mitglieder zu bekommen? Still! Die KUPF weiß sehr wohl noch, wen sie aufnimmt und das Österreichische Papiermachermuseum passt genau. Angesiedelt im schönen Steyrermühl (47° 59′ N, 13° 49′ O), werden dort Veranstaltungen aus den Sparten Kabarett, Lesung und Konzert durchgeführt, Vernissagen organisiert, welche den Bezug zum Papier innehaben. Das Museum selbst ist ein Teil des Vereins und hier geht es vorallem um die Verbreitung des Wissens der Papiermacherinnen. Ein besonderes Steckenpferd des Vereins ist die Veranstaltungsreihe „Literatur aus der Gegend!“, die es sich zum Ziel gesetzt hat, regionalen Literatinnen eine Auftrittsmöglichkeit zu bieten. Was das Papiermachermuseum darüber hinaus so wichtig – auch für die KUPF – macht, ist die regionale Verankerung. Der Verein gehört fix in die Region, die handelnden Personen arbeiten in diesem Wissen, ohne aber durch Scheuklappen eingeengt zu sein und holen internationale Kunst nach Steyrermühl. Es ist alles da, was das KUPFherz begehrt. Und wie uns wikipedia verrät, stammt sogar der ehemalige Bundespräsident Kirchschläger aus dem Ort. www.musentempel-linz.at
HOSI Linz goes culture Politik und Kultur passen gut zusammen. Besonders wenn erstere Veränderungsanspruch erhebt. Innerhalb der etablierten Parteien, Gewerkschaften und anderen Organisationen findet sich der schon lange nicht mehr. Überhaupt ist Veränderung für die Durchschnittsösterreicherin eher etwas Befremdliches oder gar Unanständiges. Die Homosexuelle Initiative Linz (HOSI Linz) hat in ihrer Geschichte schon viel erreicht. Je erfolgreicher eine Bewegung wird, desto größer ist aber auch die Gefahr, zu einem Teil des veränderungsmüden Systems zu werden. Kunst und Kultur können da helfen. Schon alleine aus diesem Grund freuen wir uns, die HOSI Linz in unserer Mitte begrüßen zu dürfen. Doch warum gleich der KUPF beitreten? Eigentlich wird die HOSI Linz in erster Linie als gut funktionierende Interessensvertretung wahrgenommen. Eine Lobbyorganisation, die sich für die immer noch “ausbaufähigen” Rechte homosexueller Menschen einsetzt. Mit der Übersiedlung aus der engen Schubertstraße in das extra errichtetet Haus in der Kaisergasse haben sich aber neue Möglichkeiten aufgetan. Neben dem Café Julius verfügt der Verein nun über einen modernen Veranstaltungssaal. Und der will natürlich genutzt werden. Kabarett, Feste, Konzerte, Ausstellungen und Literaturlesungen – die ganze Bandbreite kulturellen Schaffens soll im neuen HOSI-Zentrum Platz finden. Das Haus ist offen, der Saal steht somit allen zur Verfügung, die ihn für Kulturveranstaltungen brauchen. Die Freie Szene genießt dort durchaus einen guten Ruf: “Da entsteht in permanenter Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Zuständen laufend Neues, das die gesellschaftlichen und politischen Umstände reflektiert und sichtbar macht.” Herzlich willkommen, und ich denke, wir dürfen gespannt sein! www.hosilinz.at
Tick, Trick und Track Tick (Haslinger), Trick (Pilsl) und Track (Diabl) sind treue Vasallen der KUPFredaktion.