Der Kulturinfarkt kommt bestimmt. Der Dritte Sektor hält schon einmal die Luft an.

Otto Tremetzberger hat den „Kulturinfarkt“ gelesen. Infarkte kommen nicht aus heiterem Himmel. Schmerzen, Lähmungen, Schweißausbrüche. Und damit es überhaupt erst dazu kommt: Stress, falsche Ernährung, Bewegungsmangel. Das Ende: „Blutstau“ und schließlich der „pathologische Untergang einzelner oder mehrerer Zellen“[1].  So, oder so ähnlich, steht es auch um den Kulturbetrieb, glaubt man…

Arbeiten ohne Netz

Andrea Schober schreibt aus der Sicht der Gewerkschaften. In Österreich gibt es zurzeit ca. 55.000 Freie Dienstnehmerinnen und gut 40.000 Werkvertragsnehmerinnen, Tendenz stagnierend. In diesem Satz stecken schon gleichzeitig die gute und die schlechte Nachricht. Einerseits heißt das, dass sich ca. 100.000 Menschen in Österreich in wenig abgesicherten Arbeitsverträgen und…

Arbeitswelt steht Kopf

Gedankensplitter zu prekarisierten Lebensverhältnissen, bunten Paraden und Selbstschutz-Stechuhren.   Willkommen postmoderne Kontrollgesellschaft, Ahoí Unternehmens-Regime! Weg vom analogen, fordistischen Arbeitsmodell bewegt sich Arbeit heute in Richtung allumfassender Produktion, in der das Leben in seiner Gesamtheit mehr und mehr in Verwertungszusammenhängen eingebunden ist.   Im ‚Allroundunternehmen Lebensproduktion’ werden nicht nur materielle Erzeugnisse…

Lieb* Les*, * du das liest …

Zum Weltfrauentag denk Tanja Brandmayr über Sprache und dernen Wirkung nach. … hier geht’s um „geschlechtergerechte Sprache“, um KUPF-Praxis und darum, dass Sprache Wirklichkeit konstruiert. Achtung, vielleicht nur eine Kleinigkeit! Warum die aber mit Weltfrauentag, Diskurs, diversen Sprachgefühlen, aber auch mit Kritik an der KUPF zu tun hat, lesen Sie…

Wir alle sind Postmigrantinnen

Julia Engelmayer nähert sich dem Begriff des Postmigrantischen Theaters. Migration ist gesellschaftlicher Alltag und sollte dementsprechend auch auf dem Theater eine Rolle spielen. Zum Begriff des Postmigrantischen Theaters. „Nicht nur wir müssen uns integrieren, sondern alle müssen sich zur Realität hin integrieren“, bringt Asli Kislal das Programm des Postmigrantischen Theaters…

„Integration“ umkehren!

Franz Fend stellte bei der Verleihung des Förderpreises für integrative Kulturarbeit „Stadt der Kulturen“ Ende Januar 2012 das Konzept des Preises und „Integration“ an sich in Frage. Sehr geehrte Damen und Herren, Werte Teilnehmer_innen beim Integrationspreis der Stadt Linz Werte Preisträger_innen. Ich darf mich zuerst einmal bei allen Einreicher_innen zum…

Wüst?

Von Blumen und Wildkräutern und Josef Pühringers zwanzigjährigem Dasein als Kulturpolitiker. Zwanzig Jahre ist es her, dass Landeshauptmann Josef Ratzenböck seinen Landesrat Josef Pühringer gefragt hat: „Wüst de Kultur?“ Dieser wollte. Zwei Dekaden sind es schon. Nein, eigentlich 38 Jahre, wie der Altlandeshauptmann unterstreicht, denn zusammen mit seinen 18 Jahren…

Im oberösterreichischen Theatergebälk

Während das Musiktheater Formen annimmt, kracht es bei den heimischen Gruppen ordentlich im Gebälk. Und zwar vor allem bei jenen, die ihr Schaffen tatsächlich unter den Status der vollerwerblichen, freischaffenden Bühnenarbeit gestellt haben. Das Musiktheater nimmt Formen an, Pressekonferenz im November 2011: Landeshauptmann Josef Pühringer, Intendant Rainer Mennicken, der kaufmännische…

Das politische Rad

Klemens Pilsl und Christian Diabl haben zwei Menschen aus dem Organisationsteam des Cyclocamp, Zwili und Max, zum Gesprächgebeten. Ende Juli treffen fahrradbewegte Aktivistinnen aus ganz Europa in der schönen Donaugemeinde Ottensheim zum Cyclocamp 2011 zusammen, um sich über ihre gemeinsame politische und kulturelle Arbeit auszutauschen. In Workshops, Diskussionen und Partys…

Über Geld reden

Patricia Köstring über Grundlagen der Kampagne »Fair Pay für Kulturarbeit« Darf in Zeiten des großen Sparens über »Mehr Kohle« geredet werden?Eine Kampagne der Ländervertretung der IG Kultur Österreich stellt die Fragenach (leistungs)gerechter Bezahlung für Dienstnehmerinnen und Freiberuflicheinnerhalb der autonomen Kulturarbeit. Der Freiwilligenbericht des BMASK von 2009 versuchte sich auch an…

Ehre, Amt und freier Wille

 – ziviles Engagement als politischer Krückstock? Von Daniela Fürst Die Statistik Austria stellte 2008 im Bericht Struktur und Volumen der Freiwilligenarbeit in Österreich fest: Insgesamt leisten rund 44 % der österreichischen Bevölkerung über 15 Jahre Freiwilligenarbeit, was einer wöchentlichen Arbeitszeit von 416.223 Erwerbstätigen entspricht. 17,1 % der ehrenamtlich Engagierten arbeiten…

Armut ist bald in ganz Österreich verboten

von Christian Diabl Betteln ist eine unangenehme Sache. Vor allem für jene, die sich gezwungen sehen, diese Tätigkeit auszuüben. Die Ursachen sind vielfältig. Sie reichen von individuellen Schicksalsschlägen über Lücken im Sozialsystem bis hin zu strukturellen Folgen der kapitalistischen Marktwirtschaft. Manchmal ist es auch rassistische Diskriminierung, die Menschen zwingt, Grenzen…

Freiwillig, effizient, kostengünstig:

Über die Ökonomisierung des Ehrenamts schreibt Gabriele Michelitsch   Im Zuge neoliberaler Transformationsprozesse avancierte das Marktmodell zum zentralen gesellschaftlichen Organisations-, Regulations- und Entwicklungsmodus. Damit verbindet sich eine neue Aufgabenteilung zwischen Staat und Gesellschaft: Wirtschaftliche und gesellschaftliche Steuerung werden auf Selbst-Management ausgerichtet, um ein auf „Eigenverantwortung“ fokussiertes Sozialmodell durchzusetzen. Dieses bildet…

Freiwilliges Engagement in Österreich

Ein Überblick von Eva More-Hollerweger   Im aktuellen „Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit“ wird der Freiwilligenarbeit wieder vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt. In Österreich engagieren sich 43,8% der Bevölkerung ab 15 Jahren freiwillig. Sie betätigen sich entweder eingebunden in eine Organisation (38,0%), was im Folgenden als formelle Freiwilligenarbeit bezeichnet wird, oder auf privater…

Die Geschichte der Freiwilligenarbeit ist eine Geschichte voller Missverständnisse.

Geprägt ist die Debatte hauptsächlich von ideologisch- politischen Vorstellungen, wie den vielen Freiwilligen geholfen werden kann. Dies aber meist ohne großen Reflexionsprozess. Im europäischen Jahr der Freiwilligenarbeit wird das Hohelied der Freiwilligenarbeit gesungen. Misstöne in diesem Lied sind nicht erwünscht. Gerade dieses Schwerpunktjahr würde aber die Möglichkeit bieten, etwas unaufgeregter…

Kitzmantelfabrik:

Es hätte so schön sein können. Ein Lehrstück zur Kulturpolitik schildert Klara Legen.   Ein Lehrstück zu Kulturpolitik und kommunaler politischer Kultur. Es hätte so schön sein können. Die Kitzmantelfabrik als Kunst- und Kulturhaus für eine Gemeinde, die lange für die Vielfalt der Kultur gekämpft hat. Insgesamt 10 Jahre wurde…

Erst kommt das Fressen und dann das Ehrenamt!

Stefan Haslinger über zwei Dimensionen und eine Konklusio, die bei der Frage des Ehrenamts oft unberücksichtigt bleiben!   Knapp 562.000 Personen sind in Oberösterreich ehrenamtlich (freiwillig) tätig. 11 Millionen Stunden werden pro Monat ehrenamtlich geleistet. Das heißt, dass fast 40% der Oberösterreicherinnen sich ehrenamtlich engagieren. Das heißt weiter, dass hier…

Das Spiel des Kulturlebens

Aileen Derieg macht sich Gedanken zu den 10 Empfehlungen der Linz09 GmbH für die Anliegen der Kulturin Linz und OÖ.   Bekanntlich war das Jahr 2009 Europäisches Kulturhauptstadtjahr in Linz; zum Glück haben wir aber nun das Jahr 2010. Es besteht also die berechtigte Hoffnung, dass die Frage, ob jede…
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