Zeitungsrubrik: Kulturpolitik
Die KUPF arbeitet seit zwei Jahren sehr intensiv und mit ersten Erfolgen an der Öffnung von Struktur- und Regionalentwicklungsfonds für initiative Kulturarbeit. Intention ist nicht nur eine nachhaltige Erweiterung bestehender Kulturförderungen, sondern auch eine inhaltliche Bereicherung regionaler Prozesse durch freie KulturarbeiterInnen. Seit 2012 beschäftigt sich die KUPF wieder gezielt mit…
Die Ränder der Kulturarbeit
less rock more talk: In der zeitgenössischen, initiativen Kulturarbeit manifestieren sich neue Inhalte und neue Player, die „fast ohne Kultur“ auskommen. Doch ist es sinnvoll, die neuen Initiativen rund um Ökologie, Medien und Nachhaltigkeit als Kulturarbeit zu vereinnahmen? Im Zweifel ja, findet Jürgen Lüpke. Die Ränder der Kulturarbeit eröffnen uns…
Freihandel vs. „kulturelle Ausnahme“
Chlorhuhn, Hormonfleisch und Fracking – diese Stichworte prägen aktuell die Debatte über die EU-USA Freihandelsverhandlungen. Dass diese auch „das Ende von Kunst und Kultur, wie wir sie kennen“ einläuten könnten, so etwa die IG Autorinnen und Autoren, verhallt in der medialen Auseinandersetzung weitgehend unbeachtet. Seit Juli 2013 verhandeln die Europäische…
Kreatives Europa: ein neues Programm, eine neue Kulturpolitik?
Die Europäische Kulturförderung hat seit Jänner 2014 ein neues Gesicht: Kulturförderung wird ökonomisiert. Ein Text von Cornelia Bruell. Europäischer Rat und Europäisches Parlament einigten sich im Dezember 2013 nach langen Diskussionen und Verzögerungen über den konkreten Inhalt des Kulturförderprogramms „Kreatives Europa“. 2011 hatte die Europäische Kommission den ersten Entwurf zum…
Von der prekären Kultur zur Gestaltungskultur
Standortpolitische Überlegungen zur initiativen Kulturarbeit Die Zukunftsakademie ist eine Einrichtung der oö Landesverwaltung, die sich als Think-Tank und Impulsgeber des Landes Oö versteht. Anlässlich des zunehmenden Brain Drains — jedes Jahr verlassen 2000 junge Menschen Oberösterreich Richtung Wien — hat die Zukunfts akademie eine Studie zu dieser Abwanderung beim sozialwissenschaftlichen…
Der Kulturinitiativen-Beirat
Ein Interview mit Brigitte Vasicek über ihre Arbeit als Beirätin der Abteilung „Regionale Kulturinitiativen und -zentren“ im Ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. Wo anderswo noch Beamte über die künstlerische und inhaltliche Qualität von Förderansuchen entscheiden, gibt es auf Bundesebene sogenannte Beiräte, die diese Aufgabe übernehmen. Die Linzer Künstlerin, Aktivistin…
Inkludieren wir uns endlich!
Während politisch inszenierte Abschiebungen, bösartige Unterstellungen und perfide Umdeutungen von christlichen Begriffen für die übliche Dosis Rassismus im Nationalratswahlkampf sorgen, legt der oberösterreichische Landeskulturbeirat ein durchaus ambitioniertes Maßnahmenpaket vor, um die Partizipation von Migrantinnen, ethnischen Minderheiten und Flüchtlingen am kulturellen Leben im Land stärker zu fördern. Das Beste am Paket…
Schnelle Sättigung?
Kaum eine Gemeinde kommt noch ohne aus und fast kein Projekt scheint so unerschöpflich: Vom überschaubaren Gewerbepark bis zum weitläufigen Einkaufszentrum sind in den vergangenen Jahren unzählige neue Betriebsstätten an den Rändern von Ortschaften und Städten emporgeschossen. Unerschöpflich? Seit den 1960er Jahren ist das Shopping Center in Europa bekannt; es…
„Pioniere der Gentrifizierung“
… oder Keimzellen des Widerstands? Zwischennutzungen von Leerstand werden kontrovers diskutiert. Oft wird gerade bei Kunst- und Kulturprojekten kritisiert, sie würden die neoliberale Umstrukturierung der Stadt letztlich fördern und durch das Eingehen zeitlich begrenzter Nutzungsverhältnisse zur Prekarisierung des Lebens beitragen. Somit wird Zwischennutzungsprojekten oft jeder emanzipatorische Charakter abgesprochen. Wenn Projekte…
Factbox LEADER
Was? Neben Agrarförderungen machen die Förderprogramme für regionale Entwicklung einen Großteil des EU-Budgets aus. Eines davon ist LEADER („Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“), was übersetzt soviel bedeutet wie „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. Das Programm zielt seit 1991 auf ganzheitliche ländliche Entwicklung ab, wobei…
Welser Einfalt – Welser Vielfalt
Richard Wagner ist das neue Liebkind der Welser Kulturpolitik. Zumindest der von Schwarz-Blau. Wagner ist aber irgendwie auch Ausdruck eines neuen politischen Klimas, das sich im Umgang mit der Förderpolitik und der Kritik daran deutlich zeigt. Angesichts der Strafaktion mittels Subventionsentzug gegen Schl8hof und Waschaecht sollten alle Alarmglocken läuten. Zwei…
Über Deutungshoheiten, Leuchttürme und die Biodiversität der Kulturförderung
Im Umfeld Museum und bildender Kunst hat Peter Assmann in vielen Bereichen gearbeitet. Ende März 2013 hat er die Oberösterreichischen Landesmuseen als Direktor verlassen. Sein Weggang hat unter anderem auf Leerstellen innerhalb des Museumssystems und der Kulturpolitik gezeigt. Welche Aufgaben hat ein Museum und welche Unterschiede treten hier zwischen privaten und…
Was bringt’s?
Kulturelle Nahversorgung ist eine der herausragendsten Leistungen regionaler Kulturinitiativen und natürlich ein wichtiges Thema in der KUPF-Arbeit. Doch ländliche Initiativen sehen sich oft den Begehrlichkeiten und dem Rechtfertigungsdruck der Tourismuswirtschaft ausgesetzt. Dabei könnte es doch auch genau umgekehrt sein, meint Martin Fritz. Tourismus und kulturelle Nahversorgung. Logische Allianz oder Gegensatz?…
Nach dem Höhepunkt
Der Kulturentwicklungsplan neu ist veröffentlicht worden. Ohne große Visionen, aber mit vielen konkreten Vorschlägen. KritikerInnen des KEP neu stehen auf dünnem Eis. Denn alle waren im letzten Jahr eingeladen, mitzudiskutieren und sich als Co-AutorIn einzubringen. Rund 650 Personen nahmen diese Chance wahr und besuchten die sieben «Visions- und Zielfindungsworkshops »,…
Im Gap von Burgenland und Brooklyn
Im Lande ob der Enns ist die Stimmung, trotz oder mit Musiktheater, ambivalent. Man muss eingangs feststellen: Es gibt viele Aktivitäten von verschiedenen ProtagonistInnen, aber nicht sehr viele freie Gruppen in Linz und Oö, die ausschließlich von ihrem freien Kunstschaffen leben. So wenige, dass man diese Personen und Gruppen…
Mozert Macht Musiktheater
Meine Erwartungen an das künstlerische Programm des Musiktheaters sind — schon allein berufsbedingt — ziemlich hoch. Kulturpolitisch bedingt sind sie allerdings noch viel hoher. Ich bin allerdings hier wie dort offenbar nur bedingt Zielgruppe. Wer einen Blick auf die Homepage der Statistik Austria wirft, der findet dort in der…
Gutes Klima für nachhaltige Projekte
Seit ein paar Jahren wird im Kulturmanagement das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger und ist nicht zuletzt eine ästhetische Entscheidung. An einem Sonntag im Juli, um 9.00 Uhr morgens sitzen Eva Falb, Michael Madlmayr und Lisa Wizany am Eingang des Festivalgeländes in Ottensheim und warten. Jetzt ist so ein Moment, in…
Kulturkampf von rechts oben
Gute Nachrichten für Kulturpessimistinnen: Die Kulturbudgets bleiben deprimierend – zumindest für die Initiativen. Kulturtanker hingegen müssen kaum um ihre Existenz bangen, ihre Budgets steigen sogar an. Möglich macht dies eine politische Umverteilung von unten nach oben, von links nach rechts und von jung zu alt. Ein Kommentar von Jürgen Lüpke.…
Pionierinnen der Tschickbude
Pionierinnen wagen sich auf unbekanntes Terrain vor, sammeln unter extremen Bedingungen Erfahrungen und bereiten den Weg für jene, die ihnen nachfolgen. Im Falle der Initiative schtsch ist das unbekannte Terrain das Magazin I der ehemaligen Tabakfabrik. Die Pioniertat hat aber vorerst nicht geklappt. Anfang Juli waren die Räume vermessen,…
Schon wieder Brösel. Die Kunstförderung des Bundes
Im Jahr 2011 standen dem Bund laut Kunstbericht 85,28 Millionen Euro für Kunstförderung zur Verfügung (neben den Aufwendungen für die Bundestheater: 144,436 Millionen Euro und für die Bundesmuseen ohne ÖNB: 84,625 Millionen Euro). Das Bundeskunstförderungsgesetz zielt zentral darauf ab, das (zeitgenössische) künstlerische Schaffen und dessen Vermittlung sowie die Beteiligung aller…
Unverhältnismäßigkeiten
Seit Juni 2010 ist dorf tv auf Sendung. Ab 2004 wurde an der Idee gearbeitet. Dicke Bretter mussten erst gebohrt werden. Auch mit Erfolg. In diesen acht Jahren sind rund eine Million Euro in Entwicklung, Aufbau und Sendebetrieb geflossen. Der Beitrag des Landes OÖ war durchwegs bescheiden – und ist…