Fallstudie

Andrea Gassner, Bianca Geiblinger, Kerstin Hütter berichten über den Fortgang ihres Forschungspraktikums.

 

In der vorletzten Ausgabe der KUPF-Zeitung haben StudentInnen der Soziologie an der Universität Linz und die Lehrveranstaltungsleiter Dr. Fritz Hemedinger und Roland Haller, das Projekt „KUPF’t wia g’hatscht? Wege freier Kulturarbeit in Oberösterreich. Eine Analyse der KUPF und ihrer Mitgliedsvereine in Theorie und Praxis“ vorgestellt. Ein Update zum Fortschritt des Projekts.

Hier noch einmal zusammenfassend, worum es in der Analyse geht: Es geht um die KUPF und ihre Initiativen selbst. Freie und autonome Kulturarbeit soll beleuchtet werden, Strukturen und Zusammenarbeit zwischen der KUPF und Mitgliedsvereinen, wie auch zwischen den Vereinen dargestellt werden. Die speziellen Dimensionen, auf welche wir uns in der Studie konzentriert haben, lauten: • Freie Kulturarbeit in Theorie und Praxis • Alltag in den Kulturinitiativen • Die Rolle der KUPF – Selbstbild vs. Fremdbild • Gender Aspekte • Spezielle Felder der Kulturarbeit wie z.B. MigranntInnen, Behinderte, Kinder

Ziel der Untersuchungsarbeit ist es, die fünf Bereiche mit verschiedenen methodischen Ansätzen und Instrumenten zu untersuchen. Je nach Vereinbarung werden wir ExpertInneninterviews führen, uns im Zuge von Fallstudien mit einzelnen ausgesuchten Kulturinitiativen beschäftigen und mit quantitativen Instrumenten, also einem „Fragebogen“ unter MitarbeiterInnen aller Initiativen und Vereine „für uns wichtige Informationen erfragen“. Um den Arbeitsaufwand so gering wie möglich zu halten, haben wir uns zu einer Online-Befragung entschlossen, die voraussichtlich Mitte November (bis Ende Januar) online gehen wird.

Diese erhobenen Daten werden einer Auswertung unterzogen und durch einen Abschlussbericht zu einem Ende geführt. Die Präsentation unserer Studie sollte spätestens im Juni 2004 erfolgen. Ein Schwerpunkt unserer Forschungsarbeit liegt bei der Durchführung der Fallstudien, wobei es sich um eine Analyse einzelner Kulturinitiativen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln (z.B.: Beobachtung, Befragung, Experteninterviews, Kurzinterviews,…) handelt.

Bei der Auswahl wurde versucht eine gewisse Streuung bezüglich der Initiativen zu erzielen. Unter Rücksprache mit der KUPF wurden Initiativen ausgewählt, die in Städten ihren Sitz haben, aber auch solche, die „am Land“ beheimatet sind. Weiters war wichtig, auf Kulturinitiativen mit speziellen Schwerpunkten oder Themen wie z.B. MigranntInnenkultur, Behindertenkultur und Jugendkultur zu fokussieren. Dass es sich hier natürlich um keine repräsentative Auswahl handeln kann, sei hier nur am Rande erwähnt. Die zu untersuchenden Vereine sind folgende:

• Diakoniewerk, Gallneukirchen • Insel, Scharnstein • Local-Bühne, Freistadt • MAIZ, Linz • Röda, Steyr • Zeit-Kult-Ur-Raum, Enns

In den Fallstudien soll der Alltag des einzelnen Mitgliedsvereins „beleuchtet“ werden, wobei wir uns intensiv mit dem jeweiligen Verein beschäftigen werden. Im Rahmen der Fallstudien wird es Expertengespräche mit Vorstandsmitgliedern und Mitgliedern geben, in denen Ziel der Informationsgewinn bezüglich Geschichte der Initiative, Selbstbild, Hierarchie, Programmgestaltung, Finanzierung, Vernetzung, Umfeld und Zukunftsperspektiven ist.

Für die Analysen dieser ausgewählten Initiativen haben wir uns einen Zeitraum von cirka zwei Monaten gesetzt, da wir nicht nur Gespräche mit Verantwortlichen führen, sondern nach Möglichkeit auch an der einen oder anderen Veranstaltung als Beobachter teilnehmen wollen.

Es ist hier zu erwähnen, dass für uns als ForscherInnen die Online-Befragung und die Fallstudien sprich die Auseinandersetzung mit diversen Organisationen, zwei „gleich wichtige“ Teile unserer Untersuchung darstellen. Unsere KollegInnen werden auch weiterhin in der KUPF-Zeitung über unsere Arbeit berichten, sodass Sie sich über unsere Fortschritte im Forschungsprozess laufend informieren können. Um repräsentative Daten gewährleisten zu können, ist uns vor allem die Online-Befragung ein besonderes Anliegen. Wir würden uns daher sehr freuen, wenn sich Mitarbeiter von Kulturinitiativen recht zahlreich an dieser beteiligen.

Im Namen der KUPF und unserer Forschungsgruppe möchten wir die Mitgliedsinitiativen um aktive Unterstützung bitten. Wir halten Ihre Mithilfe für sehr wichtig, nicht nur weil diese für unsere Projektabwicklung förderlich wäre, sondern vor allem weil die Untersuchung eventuelle Probleme einzelner Kulturinitiativen aufzeigen und bewusst machen und die KUPF infolge darauf reagieren kann. Somit hoffen wir, auch für die Initiativen Verbesserungen z.B. im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit der KUPF herbeizuführen.

Andrea Gassner, Bianca Geiblinger, Kerstin Hütter

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