Liebe Care-Arbeiter*- innen, Sorgsame, Be- und Umsorgte!

Regelmäßig erreichen uns Beitragsvorschläge zu Eltern- oder konkret Mutterschaft und dem Arbeiten im Kulturbereich. Danke, dass ihr immer wieder die Öffentlichkeit sucht! ‚Care-Arbeit‘ kommt aus feministischen Auseinandersetzungen und meint unbezahlte Reproduktions- und Hausarbeiten, wie das Betreuen von Kindern oder unsichtbare Belastungen, die durch das Organisieren des Alltags entstehen. Care-Arbeit wird inzwischen immer öfter synonym für Pflege-, Sorge- und Erziehungsberufe verwendet. Denn auch sie werden schlecht entlohnt und häufig als selbstverständlich wahrgenommen. Wer setzt sich überhaupt mit Care-Arbeit auseinander oder hat die Möglichkeit dazu? Was sich an ausschließenden Strukturen ändern müsste und wie wir sorgsam gestalten könnten, ordnet Eliah Lüthi im Leitartikel ein.

Vermehrt ermutigen wir uns, auf die mentale Gesundheit aufzupassen und die eigenen Ressourcen achtsam zu verteilen. Das kann bedeuten, die Auswirkungen einer Krankheit, Termine bei Ärzt*innen und Therapeut*innen, Lohnarbeit, Studium und sich um Freund*innen und Familie zu kümmern, miteinander zu vereinbaren. Manchmal, vor allem auf sozialen Plattformen, wird ‚Selfcare‘ verkürzt dargestellt und als etwas vermarktet, das nicht wirklich unterstützend wirkt oder nur für Privilegierte zugänglich ist.

Aktivismus und Kulturarbeit sind Care-Arbeit für die Gesellschaft. Denn wir brauchen Unterstützung, um über Mental Health zu sprechen, das Patriarchat
zu erkennen, weißen Feminismus und den verinnerlichten Rassismus zu hinter- fragen oder (möglichst) geschützte Räume zu schaffen. Dazu gehören auch
das Organisieren oder Teilhaben an Demonstrationen, das Formulieren und Annehmen von Kritik oder das Entwickeln von Fürsorgepraktiken, die in allen Kunst- und Kulturformaten Platz finden können – vom Museum über Festivals und Kulturhauptstädte bis zur KUPFzeitung. ‚Kuratieren‘ bedeutet ‚Sorge tragen‘, haben wir in der Arbeit für diese Ausgabe gelernt.

Sorgsam und gemeinschaftlich gestaltete Arbeitsbedingungen können bei all diesen Verantwortungen bereichern und entlasten. Seit kurzem kümmern wir uns um die KUPFzeitung als Co-Leitung.

Schaut auf euch und bleibt sorgsam!
Ella Kronberger & Tamara Imlinger

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