Genderismus und Menschinnen

Die Gender Studies als wissenschaftliche Disziplin haben in den letzten 20 Jahren eine gewaltige Leistung vollbracht – sowohl betreffend Forschung und Erkenntnis als auch hinsichtlich der Institutionalisierung an den Universitäten. Die Gender Studies sind zur etablierten Disziplin erwachsen – soweit so gut.
Dennoch müssen sie sich in den letzten Jahren verstärkt rechtfertigen: Von Seiten rechtsextremer Burschenschaften und Männerrechtler wird nachhaltig kampagnisiert, dass „Gender“ eine Erfindung linkslinker Wichtigmacherinnen wäre, die lediglich feministische Ideologie durchzusetzen versuchten. Zuletzt sprangen auch Journalisten vom Spiegel oder der Zeit auf diesen Zug auf. Gender Studies werden demnach mit „Voodoo“ (Harald Martenstein) verglichen und als Instrument zur Durchsetzung der „Menschinnen“ (Barabara Rosenkranz) verunglimpft.
Der vorliegende Reader der Böll-Stiftung macht sich die atemberaubende Mühe, dieser Kritik grundsätzlich entgegenzutreten („Was ist Ideologie?“) und die Scheinargumente der Maskulinisten Schritt für Schritt zu entlarven – als politische Kampagne zur Delegitimierung unliebsamer Wissenschaft. Lesenswert und vor allem praktisch als argumentatives Handbuch!

Gender, Wissenschaftlichkeit und Ideologie
Argumente im Streit um Geschlechterverhältnisse
Von Regina Frey, Marc Gärtner, Manfred Köhnen und Sebastian Scheele
Hrsg. von der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin, Juni 2013, 72 Seiten
E-Book kostenlos downloadbar, Print erscheint im Herbst 2013

 

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