Halbe – Halbe

Bitte anstellen zur Abholung einer fetten Gnackwatschn für die sogenannte partizipative, integrative und innovative Personalbesetzung der Linz 2006 GsmbH.

Weil 09 nicht teilbar ist!

2009 wird Linz Kulturhauptstadt Europas sein. Warum Linz? Weil es innovativ ist, weil es für Partizipation, Integration und offene Grenzen steht. Eine Insel der Seeligen, also. Partizipativ, integrativ und innovativ auch die Besetzung des Organisations-Teams 09. Rein männlich die Spitze, auf den unteren Ebenen Frauen soweit das Auge blickt. Das hat Vorreiter-Niveau. Schluss mit dem drögen „Halbe-Halbe”, das Feministinnen noch vor gut zehn Jahren auf den Lippen führten, Schluss mit Quotierungen und Verteilungsgerechtigkeit! Wer nicht gerne mit Frauen in Führungspositionen arbeitet, muss das nicht und darf sich sein Arbeitsumfeld entsprechend gestalten, auch wenn er Martin Heller heißt und Intendant des Kulturhauptstadtjahres 09 ist. Dabei sind Partizipation, Integration und offene Grenzen nicht nur Anliegen der künftigen Kulturhauptstadt Linz, sondern nach wie vor Ziele von „Halbe-Halbe”-Aktionen, Quotenregelungen und Geschlechterpolitik. Im Programm von Linz 09 lesen sie sich diese Begriffe derzeit wie ein bloßes Lippenbekenntnis: Wem Partizipation und Integration tatsächlich wichtig sind, der schiebt Frauen nicht in die zweite Reihe, ganz egal, ob es dabei um die Besetzung von Stellen oder Kunst- und Kulturförderung allgemein geht. Dazu braucht es aber transparente Verfahren und die Bereitschaft, Frauen nicht nur als ausführende Organe zu beschäftigen, sondern ihnen entscheidende Funktionen zu überlassen. Von dieser Bereitschaft ist bei der Personalwahl für Linz 09 wenig zu bemerken. Auf öffentliche Ausschreibungen für die Besetzung des Kernteams wurde verzichtet, wie und von wem die Entscheidungen getroffen wurden, bleibt unklar. Innovativ ist das nicht. Dabei wäre auch 09 teilbar gewesen, nur geteilt wurde nicht. It’s a man’s world, da dürfen Frauen maximal unter MitarbeiterInnen (keine Frage, mit großem „I”) firmieren, in Geschäftsführung und Aufsichtsrat bleiben die Jungs gern – fast, denn zumindest in den Aufsichtsrat haben es drei Frauen geschafft – unter sich. Für so viel Innovation, Partizipation und Integration gibt’s eine Gnackwatsch´n.

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