Vereinsrechtliche Konstrukte

Der neue KUPF-Vorstand stellt sich vor!

Die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich ist ein Verein. Und ein Verein hat einen Vorstand. Und der Vorstand ist das operative Leitungsgremium des Vereins. Und der Vorstand vertritt die KUPF nach außen. Aber dieses undefinierte vereinsrechtliche Konstrukt muss mit Menschen und Personen belebt, gefüllt, in Bewegungen gehalten werden. Schon immer und nach wie vor tritt die KUPF für radikale Transparenz ein. Und weil die KUPF nicht nur Forderungen erhebet, sondern auch diese Maßstäbe in ihren eigen Reihen anlegt, sollen auf den folgenden zwei Seiten die Menschen die 2006 den Vorstand der KUPF bilden, sich selbst vorstellen. Zum Ausschneiden und Ins-Stickerheft-Kleben.

Manfred Berghammer
geb. 1955. Ich bin kulturpolitisch sozialisiert durch den Roßmarkt in Grieskirchen, dessen Gründungsmitglied ich 1977 war und an dessen Geschehen ich mich (mit Unterbrechungen) bis 1990 beteiligte. Schon damals war mir wichtig, sich nicht nur auf den Veranstaltungsbetrieb zu konzentrieren, sondern sich auch dort zu Wort zu melden , wo kultur- und gesellschaftspolitische Ärgernisse auftreten. Die Arbeit in der KUPF, die heute genau so wichtig ist wie in ihrer Gründungsphase vor über 20 Jahren, gibt mir dazu, neben meiner beruflichen Tätigkeit als Kunsthändler in Linz, die Möglichkeit, auf breiter Basis für die
Kulturinitiativen einzutreten. Nebenbei hat der Vernetzungsgedanke der Kulturplattform OÖ bei mir privat funktioniert, lernte ich doch durch die Kulturarbeit meine Frau, die ehemalige Gruppe-O2 Geschäftsführerin und KUPF-Sekretärin Elke Wagner kennen.

Martin Böhm
Geboren in Linz und aufgewachsen in Wartberg ob der Aist. Dipl. Behindertenpädagoge, bildender Künstler und derzeit Student der Soziologie an der Johannes Kepler Universität Linz. Mitbegründer des KV WOAST und der Künstlerplattform
artconnection, seither diverse Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen. Während der Ausbildung zum Dipl. Behindertenpädagogen verschiedene Auslandspraktika in Belgien und Deutschland. Seit 2005 Mitglied von qujOchÖ und seit 2006 im Vorstand der KUPF.

 

 

 

Andrea Mayer-Edoloeyi
Als langjähriges KUPF-Vorstandsmitglied werde ich auch 2006 meine Erfahrungen in der Kulturpolitik und –arbeit einbringen und mich für die Anliegen von Kulturinitiativen engagieren. Mein Arbeitsschwerpunkt ist derzeit die Neupositionierung der KUPF im Bereich der Weiterbildungsangebote für MitarbeiterInnen von KIs. Ich bin auch Kassierin der KUPF. Als Vorstandsmitglied von FIFTITU%, der Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur, ist es mir ein besonderes Anliegen auch in der KUPF eine gender-spezifische Perspektive einzubringen. Und sonst? Bald 35 Jahre, Kulturarbeit und Erwachsenenbildung, Studentin der Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaften in Linz.

Elisabeth Greif
Geboren und aufgewachsen in Linz. Studium der Rechtswissenschaften an der Johannes Kepler Universität Linz, seit 2003 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Rechtsgeschichte. Forscht und arbeitet zu Feministischer Rechtswissenschaft, Transgender und Antidiskriminierungsrecht. Interesse an Kunst- und Kulturarbeit in Linz und Oberösterreich. Seit 2006 Vorstandsmitglied der KUPF.

Birgit Kuntner
… die kupf als drehscheibe
… alles dreht sich um kultur

… das war damals schon, als ich noch zur schule ging
… da dreht sich’s um musik bei zach-records
… da mach ich auf der bühne anderen menschen was vor
… und wenn ich mich umdreh … ist da … DIE KUPF!

Birgit Kuntner -geb. 1982- Gründungsmitglied und Verantwortliche für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei ZACH-Records (www. zach-records.com), Absolventin der HLW für Kultur- und Kongressmanagement, Steyr; ehemals im Kulturzentrum HOF (Projekte/ Büro/Presse) beschäftigt und Darstellerin bei diversen Theater-Produktionen (zB KuK-Theater, Linz) seit 2006 im Kupf – Vorstand.

Andi Liebl
Jahrgang 73, geboren in Steyr, verheiratet, 2 Kinder. Nach einer nach zwei Jahren abgebrochenen Ausbildung zum Musikinstrumentenbauer in Hallstatt folgte der Besuch der Fachschule für Kunsthandwerk in Steyr und die Ausbildung zum Schmied und Metallplastiker. Abschluss 1994. Nach beruflicher Betätigung im Stahlbau folgte der Wechsel in die Jugendarbeit, danach der Wechsel ins kulturelle Feld zur KUPF OÖ in Linz (1999) und in weiterer Folge zum Kulturverein Röda in Steyr (2005). Abseits von Erwerbsarbeit lagen aktive Betätigungen in den 80ern bei Clownerie und Jonglage (Sommerschule für Theater und Straßentheater, Graz) in den 90ern verlagerte sich das in aktives Musikschaffen. Über diesen Weg folgten auch erste Berührungen mit der kulturinitiativen Szene, schon bald tatkräftiger Einsatz für den damaligen Kulturverein Kraftwerk, weiters werkvertragliche Arbeiten für Radio Fro, das Festival der Regionen und die Frauenstiftung Steyr. Seit 2000 regelmäßige Beiträge in diversen freien Medien und heute hauptsächlich organisatorisch aktiv. Großes Anliegen in der KUPF über die Alltagssituation von Kulturvereinen zu berichten und für Anliegen wie mittelfristige Finanzierung, bezahlte Tätigkeiten im Kulturbereich, Medien- und Jugendförderung und Weiterbildung einzutreten.
 

Klemens Pilsl
Chaostheorie in ihrer banalen und vom Alltag unterstellten Bedeutung meint diese Sache mit dem Schmetterling und dem Wetter. So ähnlich empfinde ich – jetzt, wo ich drüber nachdenken muss – meine verschlungenen Wege zum so genannten „Kulturarbeiter“ und letztendlich zum KUPF-Vorstand. Angefangen hat alles mit 20 Jahre alten Punkrock-Platten, und dann ging es Schlag auf Schlag: komische Frisuren, Touren mit mittelmäßigen Punkbands, nächtigen in schlecht gereinigten Squats, lauwarmes Bier aus der Flasche. Quasi nebenbei ein Soziologie- Studium in Linz und Berlin, was im Nachhinein gar keine so blöde Idee war. Erste journalistische Erfahrungen in KAPU-Zine, OÖN, imc und KUPF-Zeitung. Und dann, plötzlich, in einem kurzen Moment des Innehaltens, als ich schon fast dachte, es wird langweilig: Berufung zum KAPU-Geschäftsführer im Herbst 2005. Und weil man als Geschäftsführer eines solchen Kulturbetriebs eine gefährlich-amüsante Wanderung zwischen Establishment und den Inhalten inzwischen 30 Jahre alter Punkrock-Platten unternimmt, hab´ ich mir gedacht, dass Einbindung in das konzentrierte Know-How und den regionalen Kulturtratsch der KUPF nur hilfreich sein kann. That´s it.

Eva Schobesberger
lebt und arbeitet in Linz, 1976 geboren in Linz, aufgewachsen in Asten. 1995 bis 2001 Studium der Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Frauenrecht an der Johannes Kepler Universität Linz. Die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich kennen und schätzen gelernt über die KUPFZeitung, FIFTITU% und den Arbeitskreis „gegen Sexismus in und um Kulturinitiativen“. Seit 2004 mit Begeisterung im KUPF-Vorstand.

Susanne Wiesmayr
Ich bin Sozialpädagogin und arbeite im autonomen Frauenzentrum als psychosoziale Beraterin. Weiters bin ich als Musikerin und Komponistin Lisa S. Deen und als Dj Lisa S. an den Turntables aktiv. Seit mehr als 6 Jahren engagiere ich mich beim
freien Radio OÖ ehrenamtlich als Programmmacherin, zuerst beim Jugendradio 1323 und seit mehr als 5 Jahren bei der Spacefemfm Frauenradioredaktion, wo ich seit 1 Jahr auch im Vorstand bin. Kulturarbeit hat mich immer schon fasziniert und jetzt gibt es für mich in der KUPF die Möglichkeit meine Außenwahrnehmungen (kenne die KUPF seit ca.10 Jahren), meine Vielfalt und mein Interesse für Kultur einzubringen. In diesem Jahr gibt es ja noch dazu auch gute Gelegenheiten um einige Ki´s kennenzulernen, z.B. bei der 20 Jahresfeier. Ich blicke also einem spannenden ersten Jahr entgegen… 🙂

Betty Wimmer
Geboren am 16. August 1973 in Bad Ischl, mit anschließender unbeschwerter Kindheit im Wald-, Wiesen-, Berg- und Seenland Salzkammergut und dem daraus resultierenden Entschluss, später einmal Indianerin werden zu wollen. Nach der Volksschule und dem Martyrium des Unterstufen Realgymnasiums Bad Ischl gelingt 1989 der schicksalhafte, von einem Aha-Effekt begleitete Wechsel in den Fachschulausbildungszweig Bildhauerei in der HTBLA Hallstatt. Fachschulabschluß 1993 mit Gesellinnenstatus. Mit viel positiver Energie und dem Wunsch ein Bildhauereistudium zu beginnen nach Wien. Statt dessen lehrreiches und muskelaufbauendes „Packlschupfen” am Westbahnhof, Restaurieren des ausgebrannten Redoutensaals und ein Jahr an der Wiener Kunstschule, um die Kenntnisse im Betonguss zu vertiefen. 1996 Aufnahmeprüfung in Linz an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung. Beginn intensiven Studierens und Experimentierens in den Industriehallen der Alten Tabakwerke des Peter-Behrens-Haus. 2000 drei erlebnisreiche Auslandssemester an der Hochschule der Künste in Berlin. 2001 Rückkehr nach Linz, um das Bildhauereistudium weiterzuführen, gepaart mit einer Stelle als Studienassistentin, Referentin der Österreichischen Hochschülerschaft und Aktivistin im Kulturverein KAPU. 2003 Mitglied des Arbeitskreises gegen Sexismus in und um Kulturinitiativen. 2004 Diplomabschlussprüfung an der Kunstuni Linz und beginnende Vorstandstätigkeit in der KUPF – Kulturplattform OÖ. Seitdem atypisch beschäftigtes Freie-Szene-Mitglied.

Andre Zogholy
cut-up. Keine Vorstellung, aber Bekenntnisse eines KUPF-Junkies Nun gut, es scheint an der Zeit zu sein, ein Bekenntnis zur Kulturarbeit in der KUPF, zum Ehrenamt, zum Pathos der Selbstausbeutung und überhaupt dem Begehren und der Sucht abzulegen. Häufig fragt man: Warum wird ein Mensch süchtig? Die Antwort: Gewöhnlich beabsichtigt man nicht, süchtig zu werden. Man wacht nicht eines Morgens auf und beschließt es. Es dauert mindestens drei Monate, bis man überhaupt süchtig ist. Nach William Burroughs wird man süchtig, weil man keine anderen starken Interessen hat. Ich glaube nicht zu übertreiben, wenn ich behaupte, dass man erst nach einem Jahr mit mehreren Insurrektionen, Vorstandssitzungen, Klausuren und unzähligen Arbeitsgruppen wirklich süchtig ist. Die Arbeit in und an der KUPF als altruistischer, selbstaufopfernder Akt? Weit gefehlt, viel eher kann die KUPF als ganz ganz gemeine Dealerin verstanden werden. KUPF, gib mir mein Shore, Caca, Caballo, H, Harry, Hero, Horse, Junk, Smack, Teer, Thai-H und China-White. Es gibt wohl nichts Schlimmeres, als einen KUPF-Entzug-Cold-Turkey, schweißgebadet und delirierend am Ende eines Urlaubs. Deshalb, meine KUPF: Danke für den Stoff, auch weiterhin.

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