kulturspenden(.at)

Die Regierung will die bisherige Regelung der Spendenabsetzbarkeit reformieren. Die KUPF OÖ hat dafür seit Jahren auf Bundesebene lobbyiert und ein eigenes Forderungspapier entwickelt, dessen Punkte im vorliegenden Gesetzesentwurf zum Großteil umgesetzt wurden. Thomas Diesenreiter fasst die wichtigsten Punkte zusammen und kündigt ein neues Service der KUPF OÖ an.

Ab 2024 können alle gemeinnützigen Vereine und Körperschaften, die die Kriterien der Gemeinnützigkeit erfüllen, einen Spendenabzugsbescheid beantragen. Viele bisherige Schranken wurden entweder abgeschafft oder deutlich reduziert. Besonders die Bereiche Bildung, Sport, Kunst und Kultur sollen laut der Regierungsvorlage davon profitieren. Bildungsvereine können sich als spendenbegünstigte Einrichtung aufnehmen lassen, Kunst- und Kulturvereine wurde der Zugang deutlich erleichtert. Das war auch besonders wichtig, waren von diesen bisher nur etwa 0,1 % im Genuss dieses Steuerprivilegs.

Besonders sollen kleine Vereine bis 1 Mio. EUR Jahresumsatz entlastet werden, indem die bisherige dreijährige Frist für die Tätigkeit auf dem begünstigten Gebiet auf ein Jahr verkürzt und die jährliche Prüfung durch Wirtschaftsprüfer*innen durch ein vereinfachtes Verfahren ersetzt wird. Zukünftig reicht eine einfache Bestätigung durch Steuerberater*innen für die Beantragung der Aufnahme in die Liste der spendenbegünstigten Vereine.

Hoffnungen und Wermutstropfen
Das jährliche Spendenvolumen in Österreich lag zuletzt bei 900 Mio. EUR. Durch die geplanten Änderungen rechnet das Finanzministerium mit einem Einnahmenausfall von etwa 90 Mio. EUR im Jahr. Setzt man den Grenzsteuersatz von 40 % an, ist also mit einer Steigerung des jährlichen Spendenaufkommens von etwa einem Viertel bzw. 225 Mio. EUR im Jahr zu rechnen. Mittelfristig ist zu hoffen, dass der Anteil der Spenden an der Kulturfinanzierung zulegt und somit ein Stück mehr Unabhängigkeit von öffentlichen Geldgeber*innen möglich ist.

Einziger Wermutstropfen: Während in Deutschland auch Mitgliedsbeiträge steuerlich Spenden gleichgesetzt und damit absetzbar sind, ist dies so in Österreich nicht geplant. Da gerade im Kulturbereich Mitgliedsbeiträge bei vielen Vereinen als De-Facto-Spenden fungieren, für die keine spezifischen Gegenleistungen gebühren, wäre dies ein Ansatzpunkt für zukünftige Reformen. Aber dennoch muss man sagen, dass die angekündigte Reform ein großer Wurf für die Kulturszene ist.

kulturspenden.at
Pünktlich zum Start der Spendenabsetzbarkeit wird die KUPF OÖ im Jänner 2024 ihre neue Plattform kulturspenden.at launchen. Damit will die KUPF OÖ Österreichs Kulturorganisationen beim Einwerben von Spenden über das Internet unterstützen. Technisch und administrativ baut das neue Portal auf dem bestehenden KUPFticket.com System auf. Wer also bereits Tickets über uns verkauft, kann mit wenigen Klicks auch die Annahme von Spenden über das Internet aktivieren.

Mitte des Jahres wird die Plattform um die Möglichkeit zu projektbasierten Spenden erweitert, mit denen dann einfache Crowdfunding-Kampagnen umgesetzt werden können. Zukünftig ist auch geplant, wiederkehrende Spenden zu ermöglichen.

Wie bei KUPFticket.com soll die neue Plattform besonders mit niedrigen Gebühren im Vergleich zu kommerziellen Mitbewerber*innen glänzen. Als zentrale Dienstleistung wickelt die Plattform die Ein- und Auszahlungen ab, stellt den Spender*innen Spendenbescheinigungen aus und regelt im Falle spendenbegünstigter Organisationen die Meldung der Spenden an das Finanzamt. Wie gewohnt werden für jede Auszahlung detaillierte Buchungsbelege generiert und versandt.

Die Organisationen können sich auf der Plattform multimedial selbst präsentieren. Über diverse Filtermöglichkeiten sollen Spender*innen schnell Vereine finden, die in ihr Interessenprofil passen. Ziel ist daher auch, durch eine generelle Bewerbung der Plattform neue Spender*innen an die Kulturvereine heranzuführen, die diese vorher noch nicht kannten.

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