Riot Grrrl ist eine relativ gut dokumentierte, halbwegs im Bewusstsein der (westlichen) Indie / Alternative Ecke angekommene feministische Rockgeschichte. Weniger gut dokumentiert und bewusst sind die Ausschlussdynamiken, die sich v. a. anhand der Kategorien Klasse und Rassifizierung innerhalb der historischen Riot Grrrl Szenen aufgetan haben. Mimi Thi Nguyen, heute 45 und Professorin für Gender Studies in Illinois, in den 1990ern aktive D.I.Y.-Punkette* in San Diego, arbeitet seit knapp 30 Jahren dafür, diese Mechanismen sichtbar zu machen. Wandte sie sich als junge Zine-Macherin* v. a. ans eigene unmittelbare Umfeld, schrieb sie später für professionell und weltweit vertriebene Magazine, um schließlich 2012 mit ihrem Artikel Riot Grrrl, Race, and Revival die Diskussion bis in die prestigeträchtige akademische Fachzeitschrift Women and Performance zu hieven, und mit unzähligen öffentlichen Auftritten auch in der ebenfalls Weiß diskutierten Rock-Academia am Leben zu erhalten.
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