Die Geschichte der Freiwilligenarbeit ist eine Geschichte voller Missverständnisse.

Geprägt ist die Debatte hauptsächlich von ideologisch- politischen Vorstellungen, wie den vielen Freiwilligen geholfen werden kann. Dies aber meist ohne großen Reflexionsprozess. Im europäischen Jahr der Freiwilligenarbeit wird das Hohelied der Freiwilligenarbeit gesungen. Misstöne in diesem Lied sind nicht erwünscht. Gerade dieses Schwerpunktjahr würde aber die Möglichkeit bieten, etwas unaufgeregter und reflektierter an das Thema heranzugehen. Denn nicht alles ist schön und gut. Das Paradigma der wirtschaftlichen Rentabilität kommt auch auf die Freiwilligenarbeit zu. Das Auslagern von sozialstaatlichen Aufgaben an das Feld der Freiwilligenarbeit ist ein Faktum. Die soziale Absicherung von freiwillig Tätigen ist (mit Ausnahmen im Katastrophen- / Schutzbereich) nicht gegeben. Maßnahmen wie Dienstfreistellungen für Weiterbildung in der Freiwilligenarbeit, die Anrechenbarkeit auf Pensionszeiten, ein generelles Versicherungsmodell könnten einige der Hürden im Bereich der Freiwilligenarbeit überwinden. Doch es müsste politisch diskutiert und exekutiert werden. Die politische Diskussion hat die KUPF im Rahmen des Symposiums „Erst kommt das Fressen und dann das Ehrenamt“ Anfang Februar gesucht. Und es wurde klar, wie unterschiedlich die Zugänge sein können, wie unterschiedlich auch die Themen sein können, die im Zusammenhang mit Freiwilligenarbeit diskutiert werden können. Für die KUPF – wie für den gesamten Kulturbereich – ist die Freiwilligenarbeit ein Dauerbrenner. nd auch die KUPF wird das europäische Jahr der Freiwilligenarbeit nutzen, um verstärkt auf die oben angesprochenen Misstöne hinzuweisen und diese politisch zu verhandeln. Auch in den Medien der KUPF wird daher dieses Thema präsent sein. Den Anfang machen in dieser Ausgabe der KUPFzeitung zwei Texte von Referentinnen am Symposium. Politisch-theoretisch und statistisch, zwei mögliche Zugänge, denen noch weitere folgen werden. Freiwilliges Engagement in Österreich – Ein Überblick von Eva More-Hollerweger

Freiwillig, effizient, kostengünstig: Über die Ökonomisierung des Ehrenamts schreibt Gabriele Michelitsch

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