Geprägt ist die Debatte hauptsächlich von ideologisch- politischen Vorstellungen, wie den vielen Freiwilligen geholfen werden kann. Dies aber meist ohne großen Reflexionsprozess. Im europäischen Jahr der Freiwilligenarbeit wird das Hohelied der Freiwilligenarbeit gesungen. Misstöne in diesem Lied sind nicht erwünscht. Gerade dieses Schwerpunktjahr würde aber die Möglichkeit bieten, etwas unaufgeregter und reflektierter an das Thema heranzugehen. Denn nicht alles ist schön und gut. Das Paradigma der wirtschaftlichen Rentabilität kommt auch auf die Freiwilligenarbeit zu. Das Auslagern von sozialstaatlichen Aufgaben an das Feld der Freiwilligenarbeit ist ein Faktum. Die soziale Absicherung von freiwillig Tätigen ist (mit Ausnahmen im Katastrophen- / Schutzbereich) nicht gegeben. Maßnahmen wie Dienstfreistellungen für Weiterbildung in der Freiwilligenarbeit, die Anrechenbarkeit auf Pensionszeiten, ein generelles Versicherungsmodell könnten einige der Hürden im Bereich der Freiwilligenarbeit überwinden. Doch es müsste politisch diskutiert und exekutiert werden. Die politische Diskussion hat die KUPF im Rahmen des Symposiums „Erst kommt das Fressen und dann das Ehrenamt“ Anfang Februar gesucht. Und es wurde klar, wie unterschiedlich die Zugänge sein können, wie unterschiedlich auch die Themen sein können, die im Zusammenhang mit Freiwilligenarbeit diskutiert werden können. Für die KUPF – wie für den gesamten Kulturbereich – ist die Freiwilligenarbeit ein Dauerbrenner. nd auch die KUPF wird das europäische Jahr der Freiwilligenarbeit nutzen, um verstärkt auf die oben angesprochenen Misstöne hinzuweisen und diese politisch zu verhandeln. Auch in den Medien der KUPF wird daher dieses Thema präsent sein. Den Anfang machen in dieser Ausgabe der KUPFzeitung zwei Texte von Referentinnen am Symposium. Politisch-theoretisch und statistisch, zwei mögliche Zugänge, denen noch weitere folgen werden. Freiwilliges Engagement in Österreich – Ein Überblick von Eva More-Hollerweger
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Frauentag, wie lange denn noch?
Fragt Daniela Fürst Am 19. März 1911 begingen politisch gleich gesinnte Frauen in Deutschland, Dänemark, Österreich-Ungarn und der Schweiz erstmals den Frauentag um, nach Vorbild der sozialistischen Amerikanerinnen, auf ihre Forderungen nach Gleichstellung lautstark aufmerksam zu machen. 2011, 100 Jahre später, begehen wir den Frauentag immer noch. Eine 100-jährige…
Freiwilliges Engagement in Österreich
Ein Überblick von Eva More-Hollerweger Im aktuellen „Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit“ wird der Freiwilligenarbeit wieder vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt. In Österreich engagieren sich 43,8% der Bevölkerung ab 15 Jahren freiwillig. Sie betätigen sich entweder eingebunden in eine Organisation (38,0%), was im Folgenden als formelle Freiwilligenarbeit bezeichnet wird, oder auf privater…
Freiwillig, effizient, kostengünstig:
Über die Ökonomisierung des Ehrenamts schreibt Gabriele Michelitsch Im Zuge neoliberaler Transformationsprozesse avancierte das Marktmodell zum zentralen gesellschaftlichen Organisations-, Regulations- und Entwicklungsmodus. Damit verbindet sich eine neue Aufgabenteilung zwischen Staat und Gesellschaft: Wirtschaftliche und gesellschaftliche Steuerung werden auf Selbst-Management ausgerichtet, um ein auf „Eigenverantwortung“ fokussiertes Sozialmodell durchzusetzen. Dieses bildet…
Armut ist bald in ganz Österreich verboten
von Christian Diabl Betteln ist eine unangenehme Sache. Vor allem für jene, die sich gezwungen sehen, diese Tätigkeit auszuüben. Die Ursachen sind vielfältig. Sie reichen von individuellen Schicksalsschlägen über Lücken im Sozialsystem bis hin zu strukturellen Folgen der kapitalistischen Marktwirtschaft. Manchmal ist es auch rassistische Diskriminierung, die Menschen zwingt, Grenzen…
Migration abseits deFekter Integration
Assimina Gouma über die beeindruckende Karriere des Integrationsbegriffs Wien Aktionen zum Tag des Transnationalen Migrantinnenstreiks statt. Damit schließt ein Bündnis aus Migrantinnen und Aktivistinnen an die transnationale Mobilisierung an, die in den letzten Jahren in den USA, Frankreich, Italien und Griechenland stattgefunden hat. Inhalt der Proteste ist es auch,…
Von der unerträglichen Schäbigkeit des Seins
Liebe ÖVP, Nachdem die letzte Gnackwatsch´n demütig an die Gnackwatsch´n selbst gegangen ist, wird es nun wieder Zeit, unsere Landespolitik ins Visier zu nehmen. Anlässe dafür gibt es ja genug, und dieses Mal habt Ihr das große Los gezogen. Niemand wird mir ernsthaft böse sein, dass ich die FPÖ heute…
Die Zukunftsgestalter
Niemand fragt, warum. Die Landesregierung der Steiermark, die sich seit ihrer Wiederwahl im Herbst 2010 zur „Reformpartnerschaft“ gemausert hat, macht das Sparen zur Ideologie. Auch ihr Argument „Wir haben in den letzten Jahren über unsere Verhältnisse gelebt“ löst keine Fragen aus, wie zum Beispiel jene nach dem „Wir“. – Der…
4takt Gemisch!
Tick, Trick und Track widmen sich der Zahlenmystik und begrüssen die neuen Mitgliedsvereine der KUPF! Homosexuelle Tänzerinnen machen Papier im Tempel! Oder: Tempelmusen tanzen papierene Homosexuelle! Oder: Tanzendes Papier trifft auf Homosexuelle im Museumstempel! Oder: Was ganz anderes! Praktisch für dieses (doch etwas witzlose) Witzchen gestaltet es sich, dass…
Müßiggang – die verlorene Tugend
Sara Sorglos weiss, das selbst Buddha bei einer 40Stunden Anstellung die Fassung verloren hätte. Müßiggang wird oft verwechselt. Trägheit, Apathie, Orientierungslosigkeit, der schiere Hedonismus, depressive Verstimmtheit, popkulturelle Attitüden (Slacker) oder Passivität sind kein Müßiggang. Der Zustand, der vieles nicht ist, gleicht mehr einem sensiblen Aggregat, als dem breiten, langen…
Kultur Ohne Momentane Ansiedlung
Der Mitgliedsverein KomA aus Ottensheim auf der Suche nach Raum. Von Tanja Brandmayr Der Ottensheimer Kulturverein KomA trägt den Wanderzirkus sowie sein Hauptproblem im Vereinsnamen: Der Umstand, ohne momentane, ohne eigene Ansiedlung zu sein, betrifft viele oberösterreichische Kulturinitiativen. Andreas Fuchshuber, Magdalena Stadlbauer und Wolfgang Heller vom KomA-Vorstand umreißen im…
IwaИ IwaИowiTscЊ uИd IwaИ NiКofiЯowiTscЊ
von Phillip Hautmann Die Geschichte vom großen Krakeel zwischen IwaИ IwaИowiTscЊ und IwaИ NiКofiЯowiTscЊ heißt eine Erzählung des gewaltigen Charakterzeichners Gogol in seinem frühen Band Mirogod, eines fiktiven russischen Dorfes das, wie immer bei Gogol, stellvertretend für ganz Russland bzw. überhaupt das gesamte Menschheitsdorf gesehen werden kann. Darin wird…
Die KUPF Kulturplattform wird 25!
Mit Georg Ritter hat die KUPF ein Nicht-Mitglied nach einer Einschätzung der KUPF gefragt. Pamela Neuwirth führte das Interview. Alles was Augen hat, ist auch mit blinden Flecken geschlagen. Mit Georg Ritter hat die KUPF ein Nicht-Mitglied nach einer Einschätzung zur KUPF gefragt. Es geht dabei nicht um Blumen…
Neue graue Zellen und Frischblut im KUPF-Vorstand!
Die KUPF freut sich über zwei neue Vorstandsmitglieder: Tanja Brandmayr und Nicole Honeck. Wer sie sind, was sie tun und was sie bewegen wollen. KUPF: Neu in der KUPF! Was tun wir jetzt? Tanja Brandmayr: Was zumindest ich jetzt tue – Einfinden in den laufenden Betrieb. Nicole Honeck: Ich habe…
Zwischenzeitdichten
„Der Platz des Hundes“ Ein mehr als gelungenes Debüt von Anna Weidenholzer, findet Norbert Trawöger Es gibt Möglichkeiten und es sind viele, steht im Klappentext von Anna Weidenholzers Debütbuch „Der Platz des Hundes“, das im Mitter-Verlag im Herbst 2010 erschienen ist. Augenscheinlich wird sogleich die feine Buchgestaltung, die eine…
Der Sommer als Joe Strummer kam. Oder. Punk ist universell.
Rainer Krispels Roman „Der Sommer als Joe Strummer kam“ hat Gabriele Kepplinger für Sie runtergeladen und gelesen. “Elvis hat mich zuerst gegrüßt.” Nicht Presley sondern Costello. Gustav, der Protagonist von Rainer Krispels Roman “Der Sommer als Joe Strummer kam”, lernt ihn und die Pogues 1985 beim Vienna Folk Festival kennen.…
Parallax Error #137
Vina Yun weiss, was es auf sich hat, wenn Ausstellungen an einem Tag im Jahr mit „Cunt“- statt mit „Cock“tails eröffnet werden. Die Vorzeichen sind nicht zu übersehen: Binnen kürzester Zeit schnellt die Zahl der Polit- und Kulturveranstaltungen mit dem Zusatz „Gender-“ oder „Frauen-“ im Titel in die Höhe…
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3 Fragen an … Georg Redlhammer – NEOS
1. Die freie Kunst- und Kulturszene klagt seit Jahren über finanzielle Ungleichbehandlung gegenüber öffentlichen Kultureinrichtungen. Wie möchten Sie die Finanzierung von Fair Pay in der Kunst- und Kulturarbeit ermöglichen?Die freie Kulturszene ist ein Schatz, den wir pflegen müssen. Hier hat die Stadt auch budgetär die Verpflichtung, mehr finanzielle Unterstützung zu…
3 Fragen an … Eva Schobesberger – GRÜNE
1. Die freie Kunst- und Kulturszene klagt seit Jahren über finanzielle Ungleichbehandlung gegenüber öffentlichen Kultureinrichtungen. Wie möchten Sie die Finanzierung von Fair Pay in der Kunst- und Kulturarbeit ermöglichen?Ich betrachte eine vielfältige und unabhängige Kunst- und Kulturszene als unverzichtbaren Bestandteil für die Lebensqualität und Attraktivität von Linz. Es ist daher…
3 Fragen an … Dietmar Prammer
1. Die freie Kunst- und Kulturszene klagt seit Jahren über finanzielle Ungleichbehandlung gegenüber öffentlichen Kultureinrichtungen. Wie möchten Sie die Finanzierung von Fair Pay in der Kunst- und Kulturarbeit ermöglichen?Um die freie Kunst- und Kulturarbeit zu stärken, ist es wichtig, die Förderungen an die inflationsbedingten Mehrkosten anzupassen, etwa durch eine Erhöhung…
3 Fragen an … Michael Raml – FPÖ
1. Die freie Kunst- und Kulturszene klagt seit Jahren über finanzielle Ungleichbehandlung gegenüber öffentlichen Kultureinrichtungen. Wie möchten Sie die Finanzierung von Fair Pay in der Kunst- und Kulturarbeit ermöglichen?Kultur und Kunst müssen wieder bei den Bürgern ankommen. Kulturpolitik und öffentlich subventionierter Kulturbetrieb sind wichtige staatspolitische Werkzeuge, die den Steuerzahlern sehr…
3 Fragen an … Gerlinde Grünn – KPÖ
1. Die freie Kunst- und Kulturszene klagt seit Jahren über finanzielle Ungleichbehandlung gegenüber öffentlichen Kultureinrichtungen. Wie möchten Sie die Finanzierung von Fair Pay in der Kunst- und Kulturarbeit ermöglichen?Eine Erhöhung des Kulturbudgets für die Freie Szene ist nicht nur für deren Erhalt unabdingbar, sondern würde auch die Arbeitsbedingungen erheblich verbessern.…
3 Fragen an … Lorenz Potocnik – Linz+
1. Die freie Kunst- und Kulturszene klagt seit Jahren über finanzielle Ungleichbehandlung gegenüber öffentlichen Kultureinrichtungen. Wie möchten Sie die Finanzierung von Fair Pay in der Kunst- und Kulturarbeit ermöglichen?Mir ist Fair Pay und eine strukturell solide Finanzierung der freien Szene sehr wichtig. Es ist nur eine Frage des politischen Willens…
Der Zettel wird’s nicht umsetzen
Fallen Strategiepapiere wie Kulturentwicklungspläne unter Regelwerke, die nichts taugen?
Kulturpolitik im blauen Wels
Seit 2015 hat die FPÖ in Wels knapp die Hälfte der Sitze im Gemeinderat. Sie ist als „Team Rabl“ mit dem Wahlversprechen angetreten, Wels zu verändern. Was ist seither passiert? Wie wirkt sich ein Rechtsruck auf den Kulturbereich aus? Ralf Drack mit exemplarischen Entwicklungen.
Kulturkampf von oben
Europaweit erleben wir ein Aufstreben des Rechts- populismus und auch in Österreich ist die FPÖ derzeit in vier Landesregierungen vertreten. Was würde eine neuerliche schwarz-blaue Koalition auf Bundesebene für den Kunst- und Kultursektor bedeuten? Die IG KiKK hat reflektiert, was die Erfahrungen aus Kärnten / Koroška lehren.
Zerstört TikTok unsere politische Kultur?
Sind Views und Likes der neue Weg zu politischer Macht? Von Irina Angerer.
Für ein lebendiges und kreatives Innsbruck
Was bedeutet die neue Koalition für die Kulturpolitik? David Prieth im Gespräch mit Verena Humer.
Gehört, gefördert, entbürokratisiert
Wir haben Mitglieder der KUPF OÖ gefragt, was sie von der neuen Bundesregierung, die im Herbst gewählt wird, für die Kulturarbeit brauchen.
Anti-Rassismus matters
Wo fängt Rassismus an? Wie können wir Stereotype wieder verlernen? Fatih Özköseoglu, Charity Putz und Vanessa Spanbauer im Gespräch mit Katja Frey.
Salzburg nach der Gemeinderatswahl
Thomas Randisek über die neuen linken Mehrheiten in der Stadt Salzburg.
Miteinander Politik gestalten
Ralf Drack über das politische Miteinander in Wels und wie Bürger*innenbeteiligung gelingen kann.
Raus aus dem Dornröschenschlaf!
Über den Aufstieg des Rechtsextremismus und dass sich der Wind nun aber dreht von Patrick Kwasi.
Antisemitisch sind immer die anderen!
Isolde Vogel diskutiert Antisemitismus und Schuldabwehr in der Kulturszene.