Wir sind das gewohnt!

Ein Gespräch mit dem Verein Ketani zur Situation von Roma und Sinti und über das Leben als Feindbild. Aus einem 12m² Büro heraus arbeitet Ketani daran, die Rechte von Roma und Sinti zu vertreten, den Zugang zu Bildung und Arbeit zu ermöglichen und eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von Roma und Sinti zu ermöglichen. Das bedeutet eine unglaubliche Kraftanstrengung. Doch im Gespräch mit Rosa Martl und Nicole Sevik kommt selten Resignation auf. Sie sind bereit, den Kampf weiterzuführen, auch wenn es – zur Zeit – eine Politik der kleinen Schritte ist. Immerhin! Die Europäische Union hat 2011 EUweite Ziele …

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Kulturrat Ö: Existenzgefährdung durch AMS?

Sobald Personen mit häufig wechselnden, teils selbstständigen, teils angestellten Arbeitsverhältnissen auf die Sozialversicherungs-Architektur treffen, gibt es Probleme: Nicht erst seit gestern und durchaus mit einer langen Geschichte an Versuchen, die Situation zu bessern. Kommen auch noch Erwerbslosigkeit und AMS mit ins Spiel ist, spitzt sich der inkompatible Paragraphen-Dschungel endgültig zu. Selbst der Bezug von Arbeitslosengeld entpuppt sich immer öfter als Schuldenfalle – nämlich dann, wenn hinterher unabsehbare Rückforderungen ins Haus flattern. Doch woran hakt es nun genau?

KUPF Innovationstopf 2008

Alle Jahre wieder kommt im Dezember nicht nur der kommerzielle Weihnachtsterror, sondern als gutmenschliches Pendant dazu die Ausschreibung zum nächstjährigen KUPF Innovationstopf. Von Klemens Pilsl.   Zugegeben: momentan führt in puncto gesamtgesellschaftlicher Präsenz noch der Weihnachtsmann, aber früher oder später wird das Gute siegen. Als Ansatz dazu könnte man zum Beispiel das Thema für den Innovationstopf 2008 interpretieren, man muss aber nicht: »MACHT:DEMOKRATIE«. Ein, wie wir finden, sehr cleveres Thema, das genügend Ansätze für kreative Interventionen in der Gesellschaft bieten sollte und es im Idealfall den beteiligenden Initiativen möglich macht, spannende Kulturarbeit jenseits ihrer ganzjährigen Praxis zu entwickeln. Wie immer …

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Vom Ende zum Paukenschlag

In OÖ werden Kulturproduktionen durch das Veranstaltungssicherheitsgesetz von 2008 erschwert. Die Klagen darüberhaben sich in den letzten Jahren in allen kulturellen Sparten vermehrt. Ein Text von Stefan Haslinger. Ein Drama in sieben Akten als Liebesdienst, zu dem mich die Redaktion gezwungen hat und der auf einem Sprachreflex beruht. 1. Akt — Das Warten hat ein Ende 16 Jahre lang hat es gedauert. 16 lange Jahre, in denen Kulturarbeiterinnen und die KUPF nicht müde wurden zu betonen, dass es eine Reform des Veranstaltungsgesetzes braucht. Auch ich habe das betont. Ich fand vor allem Passus, wie jene, dass Veranstaltungen am Karfreitag und …

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He, Alter!

23° weiß, dass alles gut wird. Damals, im vorletzten Jahrhundert des letzten Jahrtausends hat sich etwas verändert. Die phlegmatische Österreicherin entwickelte ein Gefühl für Sport. Und es fügte sich, dass die Versehrten und Kropfigen weniger wurden. Heimlich, still und leise. Die Wissenschaft, Erzengel des Fortschritts, hatte ihre Hände im Spiel. Früher waren Vatermörder und Mieder würdevoll und jugendlicher Übermut ungehörig. Die Welt von Gestern liebte die Jugend nicht. Die Jugend, das bedenkliche Element, war in ihrer Frische, Verwegenheit, Neugierde und Lebenslust verdächtig. Verblüffend: Heute tun 60-jährige alles, um wie 40-jährige auszusehen. Mein Großvater prophezeite mir einmal: „Morgen bist du Großmutter.“ …

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Linz: Critical Mass 25.03.2011

Die Critical Mass ist eine inzwischen recht beliebte und erfolgreiche Srtategie sowie Bewegung sozialen wie ökologischen Widerstandes. International teilweise recht erfolgreich, in Österreich vor allem durch die ausgesprochen gut besuchte und medial wild beäugte Critical Mass Vienna bekannt.
Im Linz, der ewigen Provinz, fristet die Critical Mass eher ein Nischendasein, ist aber dennoch aktiv und kontinuierlich am Radeln. Jeden letzten Freitag im Monat treffen sich in der warmen Jahreszeit etwa 30 bis 150 AktivistInnen und unternehmen einen unangemeldeten und ungeplanten Ausflug durch die Stadt.

In Sachen Transparenz

Über Offenlegungen von Zahlenmaterial und die österreichische Neidgesellschaft. Von Stefan Haslinger.   Österreich erlebt zur Zeit eine Debatte über transparentes Verhalten. Die Debatte kreist um Themen, wie und ob Zusatzverdienste von PolitikerInnen offen gelegt werden sollen, und auch wie die Transparentmachung von Parteispenden zu funktionieren hat. In dieser Debatte passiert eine ständige Vermischung von öffentlichen Geldern, also Subventionen, und den Privateinkommen von gewählten Mandataren, bzw. den privaten Zuwendungen an politische Parteien. Vizekanzler Molterer (ÖVP) versuchte diese Vermischung aufzuklären, indem er in der Pressestunde vom 18.11.07 sagte, dass öffentliche Gelder öffentlich zu machen sind, private Einkünfte auch bei PolitikerInnen private Einkünfte …

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Schön! Stark! Frei!

Christian Diabl über das Buch Wie Lesben in der Presse (nicht) dargestellt werden von Elke Amberg Eine fast erfolglose Suche Lesben sind keine richtigen Frauen, sondern gefühlskalte und männerfeindliche Jungfern, die keinen Mann abgekriegt haben, weil sie so hässlich sind. Diese nach wie vor gängigen Stereotype kommen in den untersuchten Zeitungen nicht vor, nicht mal unterschwellig. Das ist die gute Nachricht. Weniger erfreulich sind die weiteren Ergebnisse von Elke Ambergs Studie, die nun als Buch erschienen ist. Lesbische Frauen sind in der Berichterstattung hoffnungslos unterrepräsentiert. Noch immer. Der subjektive Eindruck darf nun als gesichertes Faktum betrachtet werden. Die Journalistin und …

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Leitbilddemokratie!

Über Trugschlüsse zum Kulturleitbild OÖ. Von Stefan Haslinger.   Vor fast einem Jahr, im Februar 2007, fiel der Startschuss zu einer breit angelegten Diskussion in Oberösterreich. Es stand nicht weniger zur Diskussion als die Kultur und die kulturelle Ausrichtung des Landes in Form des Kulturleitbildes. Auf vielen Ebenen – Gemeinden, ExpertInnenteams, Onlineplattform – waren die Menschen in diesem Land aufgerufen, sich zur Kultur zu äußern, Stellung abzugeben und die Auseinandersetzung zu suchen. Dieser »demokratische« Prozess ist mit einer Serie von Trugschlüssen verbunden, die jeder einzelne für sich – dieses ambitionierte Projekt und seine Ausrichtung in Frage stellen können. Trugschluss 1: …

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Gerade mal so davon Leben

In der freien Szene regt sich Widerstand gegen stagnierende Kulturbudgets und miserable Arbeitsbedingungen. Doch wie geht es eigentlich den Linzer Filmemacherinnen mit der öffentlichen Hand? Um das zu erfahren hat Christian Diabl Dieter Strauch zu einem kurzen Gespräch gebeten. KUPF: Du bist jetzt seit mehreren Jahren Filmschaffender. Kannst du davon leben? Wie erlebst du das Umfeld der Filmförderung in Österreich? Strauch: Ich bin seit 11 Jahren selbständig und kann davon leben, aber es ist sehr schwierig zu Fördermitteln zu kommen. Man muss zweigleisig fahren und auch Produktionen machen, die Geld einbringen, also Imagefilme und Werbung. Und dann muss man sehen, …

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Zwischen Excel und Exchange

Zwei Jahre lang haben Die Fabrikanten von Linz aus an Exchange Radical Moments! gearbeitet – einem europäischen Festival, das sich das oft leichtfertig verklebte Etikett „neuartig“ wirklich verdient hat. Ermöglicht und zugleich gehörig behindert wurde es durch die Förderung aus dem Programm Culture 2007–2013 der Europäischen Union. Als am 11. November die französische Künstlerin Béatrice Didier durch Linz schlenderte und Passantinnen ersuchte, sie doch in die Arme zu nehmen, werden einige Augenzeuginnen wohl an den auf den selben Tag fallenden Faschingsbeginn gedacht haben. Auch im mazedonischen Bitola – hier führte der USamerikanische Performer Rob Andrews mitten in der Stadt rituelle …

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Das Amt, das es nicht gibt: „Treffpunkt Ehrenamt“

Eh scho wissen: Wir befinden uns im europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit. Pro Woche werden in Oberösterreich 2,8 Millionen Stunden ehrenamtlich gearbeitet, rechnet uns das Land OÖ vor. Das könnte aber noch mehr sein, findet das Land, und möchte daher ehrenamtliche Tätigkeiten fördern.Und zwar ganz konkret durch die Einrichtung einer Anlaufstelle namens „Treffpunkt Ehrenamt“ in allen Bürgerservicestellen der Bezirkshauptmannschaften, im Landhaus und im Landesdienstleistungszentrum. So heißt es in einer Pressemeldung Anfang Oktober. Eine feine Sache, denke ich mir, und mache mich mit Zettel, Bleistift und ein paar Fragen auf zum Bürgerservice Urfahr. „Ich suche die Anlaufstelle Treffpunkt Ehrenamt“. Fragende Gesichter, ergebnislose …

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