Thomas Diesenreiter gibt einen taufrischen Erfahrungsbericht aus dem KUPFbüro.
Fast schon peinlich: Erst seit 1. August 2023 ist auch die KUPF OÖ Partnerbetrieb des Klimabündnisses. Ihr wollt es uns nachmachen? So schwer ist das gar nicht, wie unsere Erfahrung zeigt. Ein Mail reicht, kurz darauf meldet sich ein netter Mitarbeiter des Klimabündnisses Oberösterreich mit einem Terminvorschlag für ein Treffen im Büro der KUPF OÖ.
In dem etwa zweistündigen Termin werden wir über einen «Klimacheck» abgeklopft: Wie hoch ist der aktuelle Stromverbrauch, von wo beziehen wir diesen? Wie wird geheizt, in welchem Zustand sind die Fenster? Woher kommt unser Papier, worauf achten wir in der Beschaffung derzeit schon? Wie umweltverträglich sind die eingesetzten Reinigungsmittel? Erfreulich ist, dass der Klimacheck zeigt, dass wir schon in vielen Bereichen durchaus vorbildlich sind. Etwa wird die KUPFzeitung auf Recyclingpapier mit dem aktuell besten Prüfsiegel gedruckt. Was wir aber nicht am Radar hatten: Auch bei den Druckfarben gibt es die Möglichkeit, auf klimafreundlichere Alternativen umzusteigen, der gesamte Druckvorgang kann mit dem Umweltzeichen 24 klimafreundlich zertifiziert sein. Da unsere Druckerei diese Zertifizierung schon vorweist, können wir hier also ohne großen Aufwand noch besser werden.
Nach etwa einem Monat erhalten wir in einem zweiten Termin einen Endbericht vorgelegt. Der hält auf 16 Seiten fest, wo
wir stehen und in welchen Bereichen wir noch besser werden können. Neben der erwähnten Druckzertifizierung sind das bei uns beispielsweise noch eine Wartung der Fenster, bei denen die Fugen teils schon undicht sind, mehr Hinweise auf öffentliche Anreisemöglichkeiten zu unseren Veranstaltungen sowie die Umsetzung eines Klimaprojekts zur Bewusstseinsbildung im Kulturbereich (stay tuned!). Dabei wird durchaus realitätsnahe beraten: Dass die Räume per Fernwärme geheizt sind, bedeutet in Linz leider einen mehr als 60 %igen Einsatz von Gas. Da wir das Büro nur angemietet haben, ist aber klar, dass wir auf das Heizungssystem keinen Einfluss nehmen können, sondern hier eigentlich die Stadt gefordert ist, schneller für eine Dekarbonisierung der Fernwärme zu sorgen.
Dank einer großzügigen Förderung des Landes OÖ kostet die gesamte Beratung nur etwa 100 Euro. Wir sprechen daher gerne eine klare Empfehlung für alle Kulturinitiativen aus, selbst auch Partnerbetrieb zu werden.