Eine (un)endliche Geschichte…!?

Seit 1999 ist FIFTITU% bemüht, ein Forum für Frauen im Kunst- und Kulturbereich in Oberösterreich zu bieten.

 

von: Herta Gurtner

Es ist kaum zu glauben, was in dieser kurzen Zeit alles erreicht wurde: Von der frauen.kultur.woche ’99 über die Dokumentation dieser Veranstaltungswoche bis hin zur Erstellung des Frauenforderungkataloges gemeinsam mit der KUPF OÖ.

Weiters wurden erste Schritte zur Realisierung der darin geforderten Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur durch die Erstellung der Studie “Platz nehmen“ gesetzt. Dazwischen wurden Artikel geschrieben, Radiosendungen konzipiert und realisiert sowie das Frauenschiff beim Linz-Fest auf Fahrt geschickt. Und nicht zuletzt wurde das Projekt “Gegen Rassismus und Sexismus“ im Sommer ’00 durchgeführt sowie die Ausstellung “Wege nach Ravensbrück“ an mehreren Orten Oberösterreichs präsentiert.

Vorrangiges Ziel des Vereines ist nun die Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur Wirklichkeit werden zu lassen. Diese Stelle soll die Interessen von Künstlerinnen und Kulturvermittlerinnen gegenüber der Politik und den Behörden vertreten, Defizit in der Frauenkulturpolitik aufzeigen, als Informationsdrehscheibe dienen, Workshops anbieten…

Die Politik zeigt sich von der Idee zwar beeindruckt, bleibt aber in der Realisierung unverbindlich und wenig kooperativ. Obwohl der Landeskulturbeirat bereits im Sommer 2000 der oberösterreichischen Landesregierung die Erstellung einer Studie für eine Vernetzungstelle für Frauen in Kunst & Kultur empfohlen hat, wurde diese Empfehlung vom Landeshauptmann noch nicht verifiziert. Bereits im Herbst ’00 hat FIFTITU% diese Studie aus eigenem Antrieb und teilweise mit privaten Mitteln erstellt, da wir eine jahrelange Verzögerung (siehe Studie “Neue Medien“*) nicht hinnehmen wollen. Obwohl das Projekt “Vernetzungsstelle“ von der Jury des “Impulstopfes“ als förderungswürdig eingestuft ist, werden diese Mittel mit der Begründung zurückgehalten, der Landeskulturreferent müsse der Vergabe zustimmen, was bis dato nicht geschehen ist.

Mittlerweile hat sich die Arbeitsgruppe “Vernetzungsstelle“ um Frauen aus der Linzer Kunst- und Kulturszene erweitert, da auch die Stadt Linz nicht aus der Pflicht genommen werden darf und hier für eine Teilfinanzierung verantwortlich ist. Und wieder einmal wandern wir von einer/m Politiker/in zur/m nächsten, um die Dringlichkeit der Realisierung klar zu machen. Die Notwendigkeit einer solchen Vernetzungsstelle mit allen ihren Aufgaben bestreitet niemand, doch die tatsächliche Unterstützung durch die Politik lässt zu wünschen übrig.

Gefragt ist jetzt eine beherzte, engagierte Frauenkulturpolitik, sowohl vom Land OÖ, der Stadt Linz wie auch vom Bund – sonst wird sich (Ober)Österreich einmal mehr als Entwicklungsland in frauenkulturpolitschen Anliegen definieren müssen. Infos zur Studie “Platz nehmen“ sowie zum Verein FIFTITU% unter http://www.fiftitu.at.

Das Land OÖ hat auf Vorschlag des Landeskulturbeirates im Winter ‘98/99 eine Studie über “Neue Medien in OÖ“ in Auftrag gegeben, die zwar angeblich fertiggestellt aber nie präsentiert wurde.

Herta Gurtner

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