Awareness?

3 Fragen an das Kollektiv von AwA* über Awarenessarbeit und warum es nicht reicht, bei Events nur auf sich selbst zu achten.

AwA* ist ein Kollektiv für Awareness Arbeit mit Sitz in Wien. AwA* macht Veranstaltungsbetreuung, Awareness im öffentlichen Raum, Bildungsarbeit und Konzepte. → awa-stern.info

Warum braucht es Awareness? Reicht es nicht, dass alle auf einen achtsamen Umgang hingewiesen werden?
Es ist für Veranstaltungsorte und Events gut, Konzepte und Struktur zu haben, wie im Fall, «wenn etwas passiert», Support gegeben werden kann. Das muss nicht unbedingt Awareness heißen und es muss nicht immer ein Team geben. Aber ohne Struktur muss oft improvisiert werden und häufig sind es diejenigen, die selbst betroffen sind oder die Bezug zu Betroffenen haben, die ungewollt in Supportrollen kommen. Es ist natürlich gut, wenn alle achtsam sind und aktiv bei unklaren Situationen agieren, wie etwa kurzes direktes Nachfragen bei den Beteiligten.

Wie kann ich mir die Integration eines Awareness-Konzepts vorstellen?
Ein Awareness-Konzept umfasst einen individuell auf die jeweilige Struktur angepassten Ablaufplan und Schritte, wie die Ansprüche der Veranstaltungsorte strukturell verankert werden können. Dazu gehören Elemente wie Schulungen und Weiterbildungen für die beteiligten Personen, ein Selbstverständnis der Ansprüche des Ortes (was soll und darf, wo sind Grenzen, was geht nicht) und das Entwickeln einer Anlaufstellenstruktur. Und klar nach außen zu zeigen, wie die Ansprechstrukturen (wer sich womit an wen wenden kann) sind. Im Prozess der Erarbeitung gehen wir auf die jeweiligen Bedürfnisse der Orte ein und schauen, wie die Haltungen dauerhaft verankert werden können. Damit wir gemeinsam einer gewaltfreien Gesellschaft Schritt für Schritt näherkommen.

Was macht AwA*? Wieso habt ihr dieses Kollektiv gegründet?
AwA*
(ausgesprochen «AwA Stern») ist ein Kollektiv, das im Kern aus Frauen, trans*, Inter* und nicht-binären Personen besteht. Viele von uns haben schon vor der Gründung 2021 Awarenessarbeit und emanzipatorischen Aktivismus in verschiedenen Kontexten gemacht. Wir wollen für eine Gesellschaft frei von Gewalt wirken und so gemeinsam organisiert gegen alle Formen von Unterdrückung vorgehen. Das bedeutet auch, sich zu vernetzen, so sind wir im deutschsprachigen Raum über das Awareness Institut mit anderen Kollektiven und Personen verbunden. Als AwA* machen wir Konzeptarbeit, begleiten Strukturen im Aufbau von Awareness und Anlaufstellen, machen Bildungsarbeit und können direkt für die Begleitung von Veranstaltungen angefragt werden.

Katja Frey hat für die KUPFzeitung recherchiert, die drei Fragen entwickelt und bei AwA* nachgefragt.

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