Liebe Alles-und-Nichts-unter-einen-Hut-Bringende,

Kulturarbeit ist oft nicht mit Erwerbs- oder Care-Arbeit vereinbar. Die Freiheit der Kunst ist oft nicht mit den Abhängigkeiten von Fördergeber*innen vereinbar. Die Arbeitsbedingungen in der Kulturarbeit sind oft nicht mit gängigen Standards vereinbar. Sind Volkskultur und zeitgenössische Kultur vereinbar? Wie sieht es mit der gleichzeitigen Präsenz als Künstler*in im digitalen wie aktualen Raum aus? Wie mit politischem Anspruch und tatsächlicher Selbstausbeutung? Wir sind umgeben von unterschiedlichsten Un_Vereinbarkeiten. Wie können wir uns mit ihnen zurechtfinden? Oder was hilft uns, sie aufzulösen?

Katharina Spanlang denkt über die Bilder, die in unsere Köpfen sind nach, und reflektiert Arbeitskontexte im ländlichen Raum (S. 6). Thomas Diesenreiter und Katharina Serles thematisieren, ob, wo und wie kulturelle Aktivitäten oberösterreichischer Sozialvereine zukünftig einorden- und förderbar sind (S. 5). Antonia Tretter plädiert für Vernetzung und behandelt die Un_Vereinbarkeit von Theater, Arbeit und Aktivismus (S. 14). Einen Einblick in Kulturarbeit, wenn man von Depression betroffen ist, gibt Lisa-Viktoria Niederberger (S. 10). Verena Koch kommentiert das Älterwerden auf der Bühne (S. 23). Dass die Kulturstrategie des Bundes sich maximal mit heißer Luft vereinbaren lässt, moniert die Kritikkolumne (S. 7). Philip Frech holt gegen die Sozialen Medien aus (S. 25). Abu Gabi stellt Conny Zenk und deren Zugänge vor, Kunst und Community-Building zu verbinden (S. 8). Verena Giesinger sucht FLINTA*-Vorbilder in der Musikbranche (S. 12), Edith Huemer in neu gestalteten Lehrplänen (S. 9). Die Sexkolumne zeigt Haltung (S. 8).

Mutterschaft und Musiker*innen-Sein – geht das?, fragt Violetta Parisini (S. 13) und auch Verena Humer reflektiert in der Bürokolumne die Un_Vereinbarkeit von Care- und Lohn-Arbeit (S. 11). Zu diesem Themenkomplex haben uns gleich mehrere Textvorschläge erreicht, was auch die Splitter (S. 30) aufgreifen.

Dass es ein neues System braucht, weiß Jelena Gučanin in ihrer neu betitelten Linken Kolumne (S. 9). Dass wir mit Normen nicht weit kommen, veranschaulicht Maria Dietrich (S. 23). Darüber, welche Verantwortungen wir haben, denkt Lena-Maria Schuster im Salzburg-Teil nach (S. 19). Im Rahmen der transdisziplinären Lehrveranstaltung Sustainability Challenge wird sie regelmäßig Kommentare beisteuern. Zudem startet die neue Kolumne Aufgeklaubt von Magdalena Stieb und Johannes Schwaninger, die Vorsitzende des Landeskulturbeirats Salzburg sind (S. 21). Die neue Kulturlandesrätin Salzburgs, Martina Berthold, hat Susanne Lipinski getroffen (S. 20). Un_Vereinbarkeiten von zeitgenössischer Kunst und regionaler Museumskultur sucht das Format SIMULTAN zu überwinden (S. 18). Wie un_vereinbar die Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 mit der Region Ausseerland ist, berichten Kulturtätige vor Ort (S. 28).

Vorerst ein Ende findet die Crip & Mad Kolumne von Eliah Lüthi (S. 25), wir freuen uns auf künftige punktuelle Kooperationen abseits der Kolumnentexte.

Und sonst? Vielleicht lüften wir subversiv unsere Vereinbarkeits-Hüte und nehmen uns mal ein wenig raus?
Die Redaktion

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