Wien, 1962: der Maturantin Brigitte Rosée graut vor der damals geschlechtstypisch für sie zu erwartenden Zukunft zwischen fadem Ehemann und subalternem Bürojob. Mit dem eisernen Vorsatz, sowohl stets ihre eigene Chefin, als auch immer ganz nah am Where-It’s-At zu sein, gründet sie eine Tanzband, von deren Einnahmen sie zu leben plant. Da der deutschsprachige Popmusikmarkt der 1960er ein hartes Pflaster ist, setzt Rosée auf ein besonderes Alleinstellungsmerkmal: ihre Kapelle soll nur aus Musikerinnen bestehen – und zwar aus solchen, die richtig spielen können. Rosée castet ihre Rosée Sisters von nun an über Aushänge in Tageszeitungen und Musikaliengeschäften und pusht die Combo innerhalb weniger Monate zu Fixstarterinnen auf den etabliertesten Schlager-Live-Pisten zwischen Hamburg und Klagenfurt. Sie selbst sitzt am Schlagzeug. Die Band ist so erfolgreich, dass auf Tour in einer Kolonne von offenen Sportwägen – ein Auto pro Musikerin, natürlich von ihr selbst gelenkt – vorgefahren wird. Rosée leitet bis heute eine DJ-Vermittlunsagentur in Wien.
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