Tribe 8

1994: die sogenannten «Sex Wars», die die US-amerikanische, (lesbisch-)feministische Akademia entlang großer Fragen zur Erwünschtheit unterschiedlicher sexueller Identitäten, Aktivitäten und Subkulturen spalten, sickern in eine populärkulturelle Nische. Die Dykecore-Combo Tribe 8, berüchtigt für ihre harten, konfrontativen Performances, bei der Sängerin Lynn Breedlove meist oben ohne, dafür aber mit Messern und Umschnall-Dildo ausgestattet erscheint, treten am traditionsreichen «women only» Michigan Womyn’s Festival auf. Die Band antagonisiert jene Besucherinnen, die in dem «Frauen»musikfestival hauptsächlich eine Auszeit von Ausschluss und Gewalt suchen; Breedlove wird als misogyn und pornografisch bezeichnet; es kommt zu Protesten. Kollateralbenefit der ganzen Aufregung: Das Michigan Festival konfrontiert sich mit seinen eigenen Ausschlussmechanismen (wie etwa seiner zweifelhaften Zutrittspolitik, die nur «female born Women» adressiert und Transfrauen ausschließt). Tribe 8 verkaufen unglaublich viele T-Shirts am Festivalstand. Riot Grrrl ensues.

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