Parkour

Editorial von Tamara Imlinger

Entlastung für Fortgeschrittene

Das Konzert ist angemeldet, die Feuerlöscher stehen an ihrem Platz und der letzte Sessel ist aus dem Fluchtweg geräumt: Nun können die ersten Gäste mit Jugendschutzbändern in Empfang genommen werden. Eine Szene, wie sie vielen Kulturschaffenden vertraut ist: Veranstalten heißt in zunehmenden Maß eben auch die Vorgaben einzuhalten. Ein Leitartikel von Richard Schachinger. Jede dieser Bestimmungen mag für sich genommen ihre Berechtigung bzw. Sinn haben, in ihrer Summe werden sie allerdings als bürokratischer Hürdenlauf wahrgenommen. Mit anderen Worten: Kulturarbeit hat oftmals mehr mit der «Kunst der effizienten Fortbewegung» [1] – Parkour – zu tun, als ihr lieb ist. Für die …

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Werte Kulturtäterinnen!

Das Dasein als Kulturarbeiterin ist kein Ponyhof und auch keine Kartenspielrunde. Ob der vielen Hürden kommt es einer eher vor wie ein Parkour. Reimt sich zumindest auf Kultur. Und was sicht reimt … ist ein guter Titel für einen Zeitungsschwerpunkt! Aber in diesem Fall noch lange nicht gut. So gern ich da bei dir bliebe, liebster Pumuckl! Engagierten Menschen, die Orte beleben und sich selbst und anderes verwirklichen, werden so viele Hürden in den Weg gestellt, dass Richard Schachinger im Leitartikel Entlastung fordert. Besonders schwer zu nehmen sind sie, wenn’s um Administration, Bürokratie, Verwaltung und Finanzen geht. Zeit und Lust …

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Kulturbudget ist nicht gleich Kulturbudget

Nachdem sich die letzte Ausgabe der KUPF-Zeitung mehrfach der Verteilung der budgetären Mittel für Kunst und Kultur widmete (Stichwort „Kultursalami“), wird in diesem Beitrag das oberösterreichische Kulturbudget einer näheren Betrachtung unterzogen. Wurst ist ja nicht gleich Wurst. Von Thomas Philipp. Zudem kommt es darauf an, was in so einer Wurst drinnen ist. Oder aus der Perspektive der Zutaten gesehen: Welcher Teil der Wurst bin ich? Das Fleisch? Das Wasser? Ein Gewürz? Oder gar nur ein Geschmacksverstärker oder Konservierungsstoff? Mit der Gießkanne aus dem Füllhorn schütten Budgets im Allgemeinen als auch Kulturbudgets werden oftmals als «in Zahlen gegossene Politik» oder «Politik …

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Vom Ende zum Paukenschlag

In OÖ werden Kulturproduktionen durch das Veranstaltungssicherheitsgesetz von 2008 erschwert. Die Klagen darüberhaben sich in den letzten Jahren in allen kulturellen Sparten vermehrt. Ein Text von Stefan Haslinger. Ein Drama in sieben Akten als Liebesdienst, zu dem mich die Redaktion gezwungen hat und der auf einem Sprachreflex beruht. 1. Akt — Das Warten hat ein Ende 16 Jahre lang hat es gedauert. 16 lange Jahre, in denen Kulturarbeiterinnen und die KUPF nicht müde wurden zu betonen, dass es eine Reform des Veranstaltungsgesetzes braucht. Auch ich habe das betont. Ich fand vor allem Passus, wie jene, dass Veranstaltungen am Karfreitag und …

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Sendungen und Apokalypsen

Obertöne. Medienkolumne von Olja Alvir. Der Untergang der Zivilisation: Jedes Mal wird er prophezeit, wenn sich ein neues Medium etabliert. So auch damals, beim Fernsehen. Das Massenmedium – so auch heute die gängigen Vorurteile – würde die Individuen verrohen, verblöden, manipulieren. Ein herablassendes «Ich habe keinen Fernseher» in Gespräche über heiß diskutierte Themen zu sprenkeln ist so fast schon zum politischen Statement geworden. Doch eine herabwürdigende Ablehnung des Fernsehens oder Trash-TVs ist meistens nur eines: Der durchschaubare Versuch, sich selbst einer «kultivierteren » Klasse zuzurechnen. «Ich? Ich schaue diesen Dreck doch nicht! Ja, naja, selten schon, aber dann nur ganz …

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Bad Aibling

Pastorale Digitale. Netzkolumne von Martin Wassermair. Wer erinnert sich? Als zu Beginn der 1990er-Jahre das ORF-Fernsehen mit dem neuen Format «Gaudimax» erstmals auf Sendung ging, konnte sich das Publikum noch massenhaft für sexistische Witze über Kühe und Ehefrauen aus Bad Aibling begeistern. Mittlerweile bietet Bad Aibling niemandem mehr einen Grund zum Lachen. Die bayerische Kleinstadt in der Nähe von Rosenheim ist als tölpelhafte Matrize des schmutzigen Humors seit geraumer Zeit bedeutungslos. Am ehesten finden noch kleine Kinder die auffallend großen Kugeln amüsant, die wie überdimensionale weiße Ballons das Landschaftsbild um Bad Aibling prägen. Wem allerdings die demokratische Unversehrtheit unserer Kommunikationsgrundlagen …

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Die Trolle sitzen in den Redaktionen

Mediale An- und Untergriffe auf Kulturinitiativen passieren. Less Journalismus, more Meinungsmache. Manche KIs freut das: Wer auf der Feindliste des Boulevards und der Regionalpresse landet, hat wohl vieles richtig gemacht. Doch man darf es sich nicht zu einfach machen und sich am medialen Gegenwind nur berauschen – man muss auch austeilen. Besonders bieten sich dazu die Oberösterreichischen Nachrichten an; ihr Verhältnis zur progressiven Zeitkultur ist angespannt. Nach Jahren der friedlichen Koexistenz (man hatte eher wenig miteinander zu tun) wenden sich die OÖN wieder verstärkt der initiativen Kultur arbeit zu: Im November erfolgte eine recht überraschende Attacke auf den freien TV-Sender …

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Kärntner Zustände

Die freie Szene ist Kärntens größter kultureller Player. Um Stellenwert und Bedeutung der freien Kulturinitiativen zu erheben, hat die IG KIKK die freien Kulturinitiativen [1] ausführlich zu ihren Tätigkeiten befragt. Barbara Stüwe-Eßl über die Basisdatenerhebung und über aktuelle Entwicklungen der Kärntner Kulturpolitik. «Kultur kostet Geld. Sie kostet Geld vor allem auch deshalb, weil der Zugang zu ihr nicht in erster Linie durch einen privat gefüllten Geldbeutel bestimmt sein darf. (…) Substanziell hat die Förderung von Kulturellem nicht weniger eine Pflichtaufgabe der öffentlichen Haushalte zu sein als zum Beispiel der Straßenbau, die öffentliche Sicherheit oder die Finanzierung der Gehälter im öffentlichen …

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Frau Tomani in Persien

Der Iran ist nicht nur ein riesiges Land, sondern auch eine enorme Leinwand für Projektionen aller Art. Veronika Moser über Erwartungen und Realitäten. Heute flieg ich nach Iran. Nach Iran? Oder in den Iran? Ich bin mir nicht so sicher, manche Zeitungen schreiben über die Atomverhandlungen mit DEM Iran, andere über ebenjene ohne DEM. Schauen wir uns das mal genauer an. In der deutschen Sprache verfügen Ländernamen – genauso wie alle anderen Substantive – über ein grammatisches Geschlecht. Es gibt eine Handvoll Länder, die «männlich» sind, und die kriegen mitunter einen Artikel vorangestellt. Der Vatikan. Der Irak. Der Iran auch …

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maiz-tv

maiz hat Gewicht

2014 feierte die Migrantinnen-Selbstorganisation maiz ihr 20jähriges Bestehen. maiz ist international renommiert und außerdem Mitglied der KUPF. Im Gespräch mit der KUPFzeitung plaudern Luzenir Caixeta und Melanie Hamen über die vielen Arbeitsbereiche von maiz, über Ehrenamt und Förderungen und darüber, wie sich angriffige Zeitungsartikel aushalten lassen. Ein Interview von Tamara Imlinger. Am 02. Juni ist „Internationaler Hurentag“. maiz organisierte wie in den letzten Jahren einen Aktionstag in Linz. Welche Bedeutung hat dieser Tag für euch? Luzenir Caixeta: Initiiert wurde dieser Tag vor 40 Jahren in Frankreich, als Sexarbeiterinnen eine Kirche besetzten und sich so gegen polizeiliche Repressionen und die staatliche …

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Es ist wieder „in“, ein Arschloch zu sein

Fuck You!, die Publikation zum Projekt Verletzende Sprache der IG Kultur Österreich, gelesen von Christian Diabl. Habt Ihr schon die neue Kolumne von Andi Wahl gelesen? Der entschuldigt sich in jeder Ausgabe der KUPFzeitung «eben» für etwas, nur um den Adressatinnen der Entschuldigung erst recht seine bitterböse Kritik reinzusemmeln. Was bei Wahl Satire ist, hat bei anderen System und keiner hat diese Methode der gezielten Nichtentschuldigung derart zur Blüte gebracht, wie einst Jörg Haider. Welche Mechanismen dahinterstecken und die sie begünstigende Medienlogik, beschreibt Olja Alvir – übrigens ebenfalls KUPFzeitungskolumnistin – in ihrem Beitrag für die Artikelsammlung «Fuck you! Verletzende Sprache …

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Am Plostad Makedonija

Luftzug. Literaturkolumne von Anna Weidenholzer. Es ist diese eine Woche im Jahr, wo es unfassbar schnell passiert, dass die Welt herum hellgrün wird. Praterblätter, Praterblüten, denke ich, als ich durch Skopje gehe und an einer Gänseblümchenwiese vorbeikomme. Eine Frau sitzt auf einer Bank, ein Hund läuft vorbei, eine gelbe Marke im Ohr, ein Boxer an der Leine schaut ihm nach. Zwei Mal links und dann geradeaus, sagte der Rezeptionist, er sagte: It’s my birthday, und hielt eine Packung Pralinen über den Tisch. Vor meinem Abflug habe ich über das Projekt «Skopje 2014» gelesen, jenes Bauvorhaben der nationalkonservativen Regierungspartei VMRO, das …

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Wussten Sie, dass …

… die Türschilder mit unseren Namen vor der Eingangstür der Wohnung oder des Hauses, in dem wir leben, eine Errungenschaft der genossenschaftlichen Arbeiter*innenbewegung war? Das Buch «Genossenschaftliches Wohnen. Auf den Spuren des Isidor Karl Theodor Demant» ist wohl viel mehr als eine Biografiedarstellung des sozialengagierten Linzer Architekten Demant. Die Autorinnen Pamela Neuwirth und Tanja Brandmayr, die übrigens langjährige Freundinnen und Mitarbeiterinnen der KUPF und ihrer Redaktion sind, arbeiten mit ihrem heuer erschienen Buch gleich die ganze Vergangenheit der genossenschaftlichen (Arbeiter*innen)Bewegung in Österreich auf. Anhand der Lebensgeschichte Isidor Demants und seinen Lebenszeitgenoss*innen, werden eindrucksvoll die sozialen Utopien österreichischer Frühsozialist*innen und deren …

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