Zeitungsrubrik: Kulturpolitik
Lehrt Pimperl Österreich Europa das Fürchten? von Irmgard Klammer Es ist mühsam geworden mitten drin in der Untergangsstimmung eine distanzierte Sichtweise zu behalten. Ein Dazwischen oder am Rande stehen erscheint unmöglich, denn jetzt, gerade jetzt, heißt es, hätte sich mensch zu positionieren. Nur wie soll mensch sich gerade jetzt…
Sektor3/Kultur
Gerald Raunig über die Konferenz der IG Kultur Österreich „sektor3/kultur<„ „… den zivilgesellschaftlichen Sektor im Kulturbereich lieber aus eigenem Antrieb diskursiv weiter verankern und vernetzen …“ von Ulrike Stieger sektor3/kultur – so der Name der diesjährigen Konferenz der IG Kultur. Warum taucht dabei immer wieder das Wort Jubiläumskonferenz…
Arbeit neu Denken
Zum Verhältnis von Ehrenamt und Hauptamt Hauptamtliche arbeiten, Ehrenamtliche auch. Menschen sind berufstätig oder nicht, und viele engagieren sich, leisten unentgeltliche und ehrenamtliche Arbeit. Eventuell wird besorgt nachgefragt, ob es zukünftig noch genug Ehrenamtliche gäbe. Vielleicht steckt auch die Erwartung dahinter, mehr Ehrenamtliche zu finden und mit ihnen nicht zuletzt…
Geld oder Leben
Beschäftigung/Kultur/ Sozial/Anerkennung Die einen opfern ihre gesellschaftlichen Ideale in der harten globalisierten Welt und tun alles, um das Unternehmen, an das sie sich verkauft haben, zum größten der Welt zu machen. Man glaubt es ja kaum, aber es gibt sogar so Glückliche, denen da noch Zeit übrigbleibt, den fehlenden Lebenssinn,…
Ausschußware Kulturausschuß
Die FPÖ erkämpft kampflos den Vorsitz des parlamentarischen Kulturausschusses und damit nun auch repräsentativ die Position, die sie real ohnehin schon seit Jahren besetzt. von Gerald Raunig Im News-„Streitgespräch“ zwischen Neo-Kulturausschuß-Vorsitzendem Michael Krüger und dem Kabarettisten Gerhard Bronner (News 47/99) fand Bronner erstens den FP-Mandatar sympathisch, übernahm zweitens dessen…
Frauen.Kultur.Forderungen
„Feminismus ist Politik; eine Politik, die auf die Veränderung der realen gesellschaftlichen Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen abzielt. Diese Machtverhältnisse bestimmen sämtliche Lebensbereiche: Familie, Erziehung, Fürsorge, die Welt der Arbeit und der Politik, Kultur und Freizeit. Sie legen fest, wer was für wen tut, was wir sind und was wir…
Sobini
365 tage zirkus im jahr. mitten in linz. wer kennt nicht das linzer pflasterspektakel? tausende schaulustige drängen sich durch die linzer innenstadt und belustigen sich an den dargebotenen straßenkünsten. künstlerinnen aus dem in- und ausland stehen drei tage lang auf der größten kleinkunstbühne österreichs und freuen sich über das spendable…
Unverzichtbar – Unbezahlbar
Werner Bachstein analysiert die öffentliche Meinung zum Ehrenamt von Werner Bachstein Das Ehrenamt in der öffentlichen Meinung Unverzichtbar – unbezahlbar, aber… In unserer Gesellschaft werden viele wichtige Leistungen ohne unmittelbare Gegenleistung erbracht. Zu arbeiten, ohne dafür bezahlt zu werden, ist nicht nur ein häufiges, sondern auch ein unverzichtbares Phänomen…
Kulturarbeit, Partizipation und trotzdem „ned verhungern“
Kritische Anmerkungen zur aktuellen Debatte um Existenzgeld und Grundeinkommen von Andrea Mayer-Edoloeyi Mittlerweile wird auch in der freien Kulturszene über Existenzgeld, Grundeinkommen und Basislohn nachgedacht. Im Rahmen des ÔFestivals der RegionenÕ-Projektes „Glasfieber“ diskutierten Stadtwerkstatt und Praerie, die neue Linzer Stadtzeitung (ein vom KUPF-Innovationstopf gefördertes Projekt), dieses Thema sehr kontrovers.…
Enger, weniger, sicher
Eine KünstlerInnensozialversicherung für das 19. Jahrhundert „Die Titulierung „Künstler“ ist eine Beleidigung“ George Grosz/John Heartfield, 1919/20 von Gerald Raunig Es scheint, als hätte die alte Pointe der Dadaisten am Ende des Jahrhunderts zum ersten Mal wirklich breite Bedeutung bekommen. Sich KünstlerIn zu nennen, ist nämlich derzeit gar nicht hip. Zwei…
Haben Qualifikation und Persönlichkeit ein Geschlecht, …
Haben Qualifikation und Persönlichkeit ein Geschlecht, wenn es um Führungspositionen geht? von Ingrid Nikolay-Leitner Eine Findungskommission suchte dieser Tage einen Nachfolger für Gerard Mortier als Intendant der Salzburger Festspiele, den laut ‚profil‘ „wohl attraktivsten Job im europäischen Kulturbetrieb“ (Nr.32/1999). Die Findungskommission bestand aus vier Männern. In der medialen Diskussion…
Und wiederum Postenschacher im Posthof
Die letzte Peinlichkeit um die Bestellung einer Nachfolge für den Leiter der Abteilung Tanz und Theater im Posthof, Dr. Christian Strasser, ist kaum verjährt, leistet sich die Stadt Linz wieder zumindest eine Rechtswidrigkeit bei der Bestellung des neuen Nachfolgers. von Thomas Hinterberger Ich rufe kurz in Erinnerung – Dr.…
Miss Ehrenamt – oder: Müssen Frauen immer besser sein?
oder: Müssen Frauen immer besser sein? von Herta Gurtner Jetzt, fast ein halbes Jahr nach der frauen.kultur.woche Ô99 Resümee über diese zu ziehen ist nicht einfach, obwohl die Daten und Fakten für sich sprechen: Vom 18. – 25. März Ô99 fanden 47 Einzelveranstaltungen mit 110 Künstlerinnen an 20 verschiedenen…
Kurs auf Bourdieu und Spitzensport
Ein Kommentar zu zweieinhalb Jahren „Chefsache“ Kunst. von Martin Wassermair Ausgerechnet der Bundespräsident stahl dem Kunstkanzler bei der Eröffnung der Festspiele die Show. Mit der diesjährigen Anrufung des Hugo von Hoffmannsthal blies Klestil der Intendanz in Salzburg gehörig den Marsch in die Vergangenheit zurück. Viktor Klima hielt seinerseits mit…
Bilbao in Oberösterreich?
Kulturelle Regionalentwicklungskonzepte im Vergleich Ende Mai hatte die deutsche EU-Präsidentschaft zu einem internationalen Austausch über die Bedeutung der Kultur im Kontext der Regionalentwicklung geladen. von Sylvia Amann Und der Veranstaltungsort – die Zeche Zollverein in Essen – war gut gewählt. Stellt sie doch eines der herausragenden Beispiele für einen…
Ein Stück vom Gemeindekuchen
sollte sich die Kultur abschneiden von Uli Böker Gemeinde Soziologisch gesehen, ist die G. eine lokale Einheit mit (nach außen) abgrenzbaren sozialen Handlungsgefügen und gemeinsamen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Beziehungen der betroffenen Bewohner. Nach der für den Menschen „primären“ Familie wird, neben Schule und Nachbarschaft, die G. als wichtigstes…
Medieninitiativen als neue Herausforderung für die Kulturpolitik
Auszüge einer Rede von Kunststaatssekretär Peter Wittmann, gehalten am 7. Mai 1999 im Rahmen der Medienkonferenz Linz 1999 von Peter Wittmann Meine sehr geehrten Damen und Herren, […] Wir haben gegenwärtig in Österreich nicht nur ein duales Hörfunksystem, bestehend aus den öffentlich-rechtlichen Radioprogrammen des ORF und den kommerziellen privaten…
Argumente für ein neues Verständnis von Öffentlichkeit
Kultur- und Medieninitiativen errichten einen selbstbestimmten Raum von Martin Wassermair Der Krieg in Europa bedeutet Tod und Verderben, er bringt den Menschen unsägliches Leid. Um in die Realität dieses Krieges einblicken zu können, muß man sich darüber informieren. Was aber tun, wenn die freie Meinung der Knute eines totalitären…
Wir ziehen doch alle am selben Strang …
Darüber ist sich Gabriele Pammer Heidecker nicht mehr im klaren von Gabriele Pammer Heidecker Frau beschließt, ein Konzept zu erarbeiten. 1997: Einladung, sich anläßlich einer Frauen-Ringvorlesung der Kepler-Uni mit einer Ausstellung zu beteiligen. Eine Gruppe von 10 Künstlerinnen formiert sich. Eine der Frauen verfaßt einen Text zur Ausstellung. Unzufriedenheit…
Sehr geehrte Damen und Damen!
Rede zur Eröffnung der „Frauenarbeitsgespräche“ mit dem Titel „Identität – Realität“ anläßlich der frauen.kultur.woche der KUPF-GleichstellungsInitiative FIFTITU%. von Klaudia Gruber Sehr geehrte Damen und Damen! Eine Wortspende zu einem Ereignis unter inzwischen scheinbar wohlbekannten Vorzeichen. „Frauenkunst“ Eine Wortspende zu „Frauenkunst“ Frauenkunst ist Ihnen nicht bekannt. Frauenkunst gibt es nicht. Frauenkunst…
Die andere Seite des KEP
Zum Positionspapier des Offenen Forums Freie Szene Linz und dem Kulturentwicklungsplan. von Wiltrud K. Hackl ist alleinerziehende Mutter, Kunststudentin, aber nicht Mitarbeiterin bei Time´s Up Der Grundlagenentwurf zum Kulturentwicklungsplan: Eine Stadt auf der Suche nach ihrer kulturellen Identität. Viel Geld investiert, viele Gespräche geführt, viele Bemühungen wurden deutlich, sich schrittweise…
Retrospektive zum Innovationstopf 1999
Die Jurymitglieder Gerhild Trübswasser und Eva Kreissl im Interview, und die Beantwortung eines Leserbriefes von Martin Wassermair Gerhild Trübswasser (Sozialwissenschafterin; Salzburg) Wie hast Du bei der Einladung zur Teilnahme an der diesjährigen Jurysitzung die Idee des Innovationstopfes der KUPF zum Thema „KULTUR-ARBEIT“ aufgenommen? Zunächst möchte ich sagen, daß man…
Medienkonferenz Linz ’99
Kurskorrekturen zur Kultur- und Medienpolitik von Ulrike Stieger Der Bereich der Medien baut seinen Einfluß auf das gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche und kulturelle Leben mit immenser Geschwindigkeit aus und ist damit auch Inhalt des Artikels 10 der Europäischen Menschenrechtskonvention, der die freie Meinungsäußerung als einzulösendes Grundrecht einer Demokratie vorsieht. Als…