Über Öffentlichkeit, Solidarität und Demokratie

Warum der Dachverband Salzburger Kulturstätten mit seiner Schwester in Oberösterreich, der KUPF, kooperiert

„Sehr spannend, aber wir haben leider keine Kapazität, um darüber zu schreiben.“, hören KulturakteurInnen oft von Medienschaffenden – egal ob es um zeitgenössisches Theater, regionale Interkulturprojekte oder kulturpolitische Analysen geht. Schuld sind nicht die JournalistInnen. Blattlinie und parteipolitische Farbe machen die Musik. Dieser permanenten Abweisung und der unverändert prekären Situation, in der viele KünstlerInnen und KulturarbeiterInnen arbeiten, stehen hohe Erwartungen von Seiten der Politik gegenüber: Neue und hochwertige Formate sollen entwickelt werden, immer am Puls gesellschaftlicher Gegebenheiten, und junge und neue Publikas sollen ausgebildet werden. Schließlich bezeichnet sich Salzburg als Kulturland.

Seit Jahren reklamieren der Dachverband Salzburger Kulturstätten und seine Mitglieder diese Schieflage. So gilt es also, sich selbst eine Öffentlichkeit zu schaffen. Die KUPFzeitung steht seit Jahren für ein qualitativ hochwertiges Produkt, das österreichweit seine LeserInnenschaft findet. Warum also nicht länderübergreifend kooperieren und gemeinsame Themen nach vorne bringen?

Im Herbst 2018 erschien in der KUPFzeitung der Artikel „Bloß nicht Oberösterreich“ zum Kulturentwicklungsplan in Salzburg. Der partizipative Entwicklungsprozess war gerade zu Ende gegangen. SalzburgerInnen hatten Ideen und Bedürfnisse zu einer zukunftsfähigen Kunst- und Kulturarbeit im Land Salzburg eingebracht. Besorgt blickte man nach Oberösterreich: Ursprünglich Vorreiter in groß angelegten Kulturentwicklungsplänen, ist nicht viel davon übrig geblieben. Vielleicht sollten wir gerade deswegen mit OÖ kooperieren, dachten wir uns, und die Idee der Zeitungskooperation zwischen Dachverband und KUPF war geboren.

Kooperationen können Neues hervorbringen, eine Kulturlandschaft gestalten und zur Weiterentwicklung beitragen. Die Zeiten ausschließlich individuellen Arbeitens sind vorbei. Solidarische Kollektive stärken Bestrebungen, Einflussbereich und ein System des Miteinander, das sich politisch nicht ausspielen lässt. In diesem Sinne ermöglichen Kooperationen das Umsetzen demokratischer Prinzipien und eine größere Öffentlichkeit. Für diese stehen wir ein und freuen uns, zukünftig vier Seiten der KUPFzeitung mit Inhalt füllen zu dürfen.

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