16. April 2012, 19:30 Uhr
Kepler Salon, Rathausgasse 5, 4020 linz
Soziale Bewegungen neigen zur Institutionalisierung: aus Streikenden werden Gewerkschaften, aus Hausbesetzungen werden Genossenschaften, aus jungen KonzertveranstalterInnen werden Kulturvereine, aus Kunstvereinigungen werden DienstleisterInnen.
Diese Entwicklung ist zweischneidig: einerseits gewinnen solche Institutionen im Idealfall an politischer Relevanz, sie werden offizielle Ansprechpartner für Behörden, Medien und Politik. Sie können ihre Macht zur Durchsetzung gesellschaftlicher Ziele einsetzen. Sie können kontinuierliche soziale, politische und kulturelle Arbeit leisten.
Andererseits fördert das Verfestigen von Strukturen auch die Bürokratisierung, die Hierarchisierung, Autopoiesis und den Verlust von Radikalität. Ursprüngliche Forderungen verlieren an Schärfe, AktivistInnen werden zu FunktionärInnen. Aktenordner stapeln sich, Sympathien verfliegen.
Mit unserem „Kamingespräch“ zum Thema wollen wir klären, welche Organisationsform welchem Zwecke dient, wie die Organisationsformen der Zukunft auszusehen haben und warum speziell in Österreich so gerne soziale und künstlerische Aktivitäten in der Regel in Vereinen, Initiativen und ähnlichen Institutionen gebündelt werden – Stichwort Vereinsmeierei. Wann machen temporäre Assoziationen Sinn, wann die politische Institutionalisierung? Was kann man als KünstlerIn, AktivistIn oder PolitikerIn aus den Erfolgen und Fehlern der sozialen Bewegungen lernen?
Stefan Haslinger: Geschäftsführer der KUPF, Vorstandsmitglied der IG Kultur Österreich und der KI waschaecht Wels.
Tina Leisch: Tina Leisch ist Journalistin, Regisseurin für Film und Theater (zB „Gangster Girls“ 2008), lebt und arbeitet hauptsächlich in Österreich.
Eine Kooperation von Kepler Salon, KUPFakademie
Gefördert von der Gesellschaft für politische Bildung