PA der IG KIKK: Neun Jahre BZÖ Kulturpolitik in Kärnten – ein Desaster

Die Interessensgemeinschaft der Kulturinitiativen in Kärnten/Koroška IG KIKK öffnet die Fenster der Landeskulturabteilung und gibt Einblick in ihre Förderpolitik und Arbeitsweise.

Presseaussendung der IG KIKK vom 6. Juli 2007

Seit neun Jahren bestimmen inkompetente und ideologisch motivierte Vorgangsweisen die Subventionsvergabe. Die in den jährlichen Kulturberichten veröffentlichten Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: während die Brauchtumsförderung von 1999 bis 2005 um 1.300 % (oder 1,4 Mio €) angehoben wurde, wird die freie zeitgenössische Kulturarbeit mehr und mehr gekürzt. – 9,2 % im Vergleich zu 1999 oder in Summe 144.000,- € bleiben für rund 60 Kulturinitiativen übrig.

Die bei der heutigen Pressekonferenz veröffentlichten Akten aus der Landeskulturabteilung (s. attachment 1, die letzten sechs Seiten) geben überdies Auskunft darüber, wie in der Kulturabteilung bewusst manipuliert und verschleiert wird. Jeder Verein, der Beträge unter falschen Titeln verbucht, macht sich angreif- und sogar strafbar. In der Kulturabteilung scheint dies zum Alltag zu gehören.

Beispiel Aktenvermerke:
Frau Mag. Erika Napetschnig (seit Jahren provisorische Kulturabteilungsleiterin) ordert am 30.04.2002 einen Betrag von 25.500 ,- € (oder ATS 350.000,-) für die Premierenfeier des Musicals „Falco meets Amadeus“ auf der Wörtherseebühne. In einem Akt mit der Überschrift „Herrn Landeshauptmann zur Genehmigung“ liest man folgenden Text: „Korrektur des Titels in sämtlichen Unterlagen, statt „Premierenfeier“ Aktion: Begegnung mit Kultur, gezeichnet von Nap.

Im veröffentlichten Kulturbericht des Landes für das Jahr 2002 findet man unter Position 14. Diverses folgende Zeile:

Wörthersee Seebühne „Aktion Begegnung mit Kultur“ 21.300,- .

Ebenso gehören die Wörter „Budgetkosmetik“ oder „verpacken“ zum Sprachgebrauch der Kulturabteilungsleitung. (Da die Besetzung in der Kulturabteilung mehr oder weniger unverändert blieb, stellt sich die Frage, ob diese Verschleierungen nach wie vor zur Tagesordnung zählen.)

Angesichts dieser Machenschaften, die sich keine Kulturinitiative zum Vorbild nehmen kann, stellt Gerhard Pilgram (UNIKUM) die Abschaffung des Kulturressorts in Kärnten zur Diskussion (s. attachment 2), um damit wirklichen Einsparungspotenzialen eine Chance zu geben. Denn die Abwicklung der Events und fix gebundenen Förderungen könne auch von den Finanz- und Tourismusreferaten übernommen werden, für die landeseigene Kulturzeitschrift „Brücke“ und die marginalen sonstigen Förderungen reiche ein „LH – Huldigungsbüro“ und die Abspeisung der Kulturinitiativen könne der Portier der Landesregierung übernehmen.

Rückfragehinweis: Angelika Hödl, mobil 0664 / 34 68 760

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