Erster Teil eines Gesprächs mit Tanja Brandmayr über die aktuellen Bedingungen Kunst- und Kulturschaffens .In dieser Sendung geht es vor allem um die Schwierigkeiten in der Sphäre freien Kulturschaffens, trotz des offiziellen “Bekenntnisses zur Freien Szene”, die nötigen Mittel zu akquirieren, um vom eigenen Tun Leben zu können, ohne den großteil der Ressourcen für Projektanträge oder Crowdfunding aufwenden zu müssen. Abseits der Klischees einer “künstlerischen Existenzweise” absolvieren die meisten Kunst- und Kulturschaffenden ein recht anstrengendes Arbeitspensum, um ihr Auskommen zu finden. Obwohl Kunst- und Kultur zum gesellschaftlichen Selbstverständnis gehören, sind die in diesen Bereichen Tätigen und ihre Interessensvertretungen in der defensiven Position von Bittsteller_innen, die permanent zu Verhandlungen gezwungen sind. Der Ausdruck “Kulturarbeit” ist hierbei aus pragmatischen und strategischen Überlegungen plausibel, um darauf zu verweisen, dass der Aufwand demjenigen “produktiver” Lohnarbeit nicht nachsteht und deshalb adäquate Bezahlung unumgägnglich ist; andererseits geht es aber eben auch darum, das emanzipatorische Potential von Kunst und Kultur nicht einer Zurichtung auf Marktkonformität und Verwertbarkeit zuzurichten. Tanja Brandmayr ist freischaffende Kulturschaffende mit den Schwerpunkten Tanz, Bühne und Text; außerdem Redakteurin bei der Kupf und bei der IG Freie Theaterarbeit engagiert.