Die Stadt Linz arbeitet aktuell an einer Digitalisierungsstrategie namens „Digitales Linz“. Dabei sollen Eckpunkte für die digitale Zukunft der Stadt Linz in den Handlungsfeldern Kunst & Kultur, Stadtverwaltung, Digitale Kompetenzen, Neue Arbeitswelten, Industrie 4.0 und Digitale Daseinsvorsorge erarbeiten werden. Bis 15. Oktober können noch Ideen auf der Website oder einfach per persönlichen Kontakt über Magdalena Reiter von der Open Commons Initiative (+43 732 7070 4764 oder Magdalena.Reiter@ikt.linz.at) eingebracht werden.
Die KUPF hat sich ein paar Gedanken gemacht und einen kleinen Wunschzettel an die Stadtverwaltung geschrieben:
Digitales Einreichungstool bei der Linz Kultur
Während im Wirtschaftsbereich die Nutzung von modernen, zeitgemäßen digitalen Fördertools Standard ist, kann auch in Linz noch immer nur entweder per Post oder per PDF eingereicht werden. Ein digitales Einreichungstool kann die Einreichprozesse nicht nur vereinfachen und beschleunigen, sondern auch die Transparenz erhöhen. Eckpunkte sind eine Stammdatenverwaltung, um nicht jährlich die selben Daten ausfüllen zu müssen, eine transparenten Auswahl der aktuellen Fördermöglichkeiten (Jahresprogramm, Projektförderung, Investitionsförderung, Sonderförderungen wie LinzimPULS etc), die transparente Hinterlegung des Bearbeitungsstand, die Möglichkeit zur Übermittlung von Dokumenten und eine einfache, direkte Kommunikation mit zuständigen SachbearbeiterInnen sein.
Die Stadt soll sich dabei an den AWS Tools orientieren, deren digitale Einreichplattform aktuell ein Best Use Case ist.
Offensive für Websitegestaltung für Kulturvereine
Viele Kulturvereine haben veraltete Websites, meist weil das Geld fehlt, um diese ordentlich zu warten, bespielen und zu gestalten. Hier braucht es ein Programm mit Fördersummen von 5.000-10.000 € für alle Kulturvereine, um moderne und auch künstlerisch anspruchsvolle Websites zu erstellen. Dies ist gleichzeitig ein Impuls für die Kreativwirtschaft, der Programmaufbau könnte sich am ausgelaufenen Kreativwirtschaftsscheck orientieren.
Medienkunst ist mehr als Valie Export und Ars Electronica
Linz ist City of Media Arts, tut aber zu wenig um diesen Titel zu pflegen. Die Unterstützung des FMR ist zu begrüßen, aber noch immer zu wenig. Es sollten besonders junge MedienkünstlerInnen verstärkt gefördert und ins Rampenlicht gesetzt werden. Das kann über eigene Förderprogramme sowie über Ausstellungsprogramme im Lentos oder Salzamt geschehen.
Open Source Stadt Linz
Linz hat eine lange Tradition in der Auseinandersetzung mit Open Source, auch in der Kulturszene mit servus.at, den Linuxtagen, etc. Linz sollte das als Stärke wahrnehmen und sich zur Open Source Stadt erklären, mit dementsprechenden flankierenden Maßnahmen. Die Zusammenarbeit mit den Big 5 sollte soweit wie möglich reduziert werden.
Öffnung des Linz Kultur Newsletters für freie Szene
Der aktuelle Linz Kulturnewsletter wird zu 90% für die Bewerbung der eigenen Häuser genutzt. Größere Szeneprojekte wie das Crossing Euroipe oder einzelne Festivals werden manchmal mitbeworben, aber hier gibt es viel Luft nach oben. Es sollte eine breitere Auswahl an Veranstaltungen geben. Und warum nicht die große Reichweite dafür nutzen, mittels redaktionellen Beiträgen den Kulturverein des Monats vorzustellen?
Unterstützung KUPFticket.at
Die Ticketplattform der KUPF OÖ entwickelt sich zur österreichweit führenden Kulturticketseite, auch Institutionen der Stadt wie das Ars Electronica nutzen die Plattform mittlerweile. Wir möchten hier gerne als führendes Linzer Unternehmen wahrgenommen und unterstützt werden und stehen Kooperationen mit der Stadt (beispielsweise mit Linztermine) offen gegenüber.
https://www.youtube.com/watch?v=z0uRzkZuVuM
Als gutmütigen Protest gegenüber der Schwerpunktsetzung der Linzer Kulturförderpolitik – die Kulturstadträtin und der Kulturdirektor haben im Gespräch darauf hingewiesen, dass Linz eben UNESCO CITY of Media Art sei und deswegen der Fokus nicht auf Literatur u. ä. liegen könne – haben wir (= Lesebühne Original Linzer Worte) für den LINZimPULS 2020 ein satirisches Literatur-Digitalisierungsprojekt eingereicht, das es dann angeblich knapp nicht in die Runde der ausgewählten Projekte geschafft hat. „Literaturschaffende der Stadt Linz haben bislang Scheu davor, Teil der UNESCO City of Media Arts zu werden. 2021 nennen wir also unsere Lesebühne „Digital Linzer Worte“ und widmen den Themen Digitalisierung, Medienkunst, künstliche Intelligenz oder Bots einen Schwerpunkt. Unsere Perspektive darauf ist künstlerisch-literarisch, der Zugang verspielt und satirisch. Wir veranstalten dazu Lesebühnen, einen Poetry Slam, wissenschaftlich-satirische Gesprächsformate und ziehen mit einem Textautomaten durch Linz.“ etc. Wir reichen das adaptiert wieder ein. Interessierte und weitere Ideen sind uns extrem willkommen, das Thema beschäftigt uns ja alle offensichtlich!