„Das-kann-ich-auch“-Kunst-Verständnis

oder „Man muss darüber nachdenken, ob ich jetzt Kunst fördere, die ich auch für privaten Eintritt am Wiener Gürtel bekomme.“

Es gibt Bücher, die tausende mögliche Definitionen über Was-ist-Kunst auseinandersetzen. Für die FPÖ ist das rasch beantwortbar oder zumindest weiß die FPÖ was Kunst nicht ist, beispielsweise: „Rudelbumsen sei einmal keine Kunst.“
Dieser blumigen Sprache bemächtigt sich die FPÖ, wenn sie sich zur aktuellen Ausstellung in der Secession äußert. Denn dort stellt der Schweizer Künstler Christoph Büchel seinen Ausstellungsraum mit dem Titel Element6 aus. Und für die FPÖ ist es „eine Schweinerei, den als Kunst zu deklarieren.“

Schattenkultur

Es gibt ja auch so etwas wie die Kultur des Todes; wird aber gerne verdrängt. Ein Bestattungsunternehmen hat nun mit einer
quick & dirty-Werbeaktion Aufsehen erregt. Der Bestattungsunternehmer parkte kurzerhand seinen Leichenwagen mit der Aufschrift
„Wir sind allzeit für Sie bereit“ an einer stark befahrenen Strasse im Bezirk Schärding.
Das klingt kurios, aber gut. Überhaupt könnten Menschen ihre eigenen Nachrufe zeitlebens verfassen, damit erspart man sich, dass man in katholischer Manier Nachgerufen wird. Nam June Paik hat es mit „When too perfect – liebe Gott böse“ (NJP) vorgemacht. Die Möglichkeit seinen eigenen Nachruf zu gestalten steht im Übrigen bald zur Disposition.
Watch out: abgang.org!
Und Nachrufe für kulturpolitische Zustände sollte es auch geben …

Ende der Werbeschaltung.

Ideengenerator anwerfen

170.000 Euro umfassen vier Kultur-Förderprogramme der Stadt Linz. Die
vier Kategorien umfassen Leerstand, Ausland, Im Ort und Stadtteil.

LINZimPULS — Die Stadt Linz schreibt das Förderprogramm LINZimPULS 2010 in der Höhe von Euro 90.000,– aus. Der LINZimPULS unterstützt freie KünstlerInnen, Kulturschaffende und die Freie Szene in Linz.
Projektinhalt: Leerstand in Linz
Bewerbungsfrist: 27. April 2010

LinzEXPOrt 2010 — Die Stadt Linz schreibt auf Empfehlung des Stadtkulturbeirates und mit Unterstützung des Landes Oberösterreich ein Förderprogramm unter dem Titel „LinzEXPOrt“ aus, das mit einer Gesamtfördersumme in der Höhe von Euro 50.000,– ausgestattet ist.
Projektinhalt: Das Förderprogramm „LinzEXPOrt” soll im Besonderen KünstlerInnen experimentelles und prozesshaftes künstlerisches Arbeiten ermöglichen.
Bewerbungsfrist: 28. Mai 2010

Es ist uns nicht egal, aber …

Am Freitag, den 12. Februar, haben sich in Wien 200 Juristen aus 30 Staaten getroffen, um sich im Rahmen der 38. Europäischen Präsidentenkonferenz mit der Möglichkeiten der Verschiebung vom Rechts- hin zum Überwachungsstaat zu beschäftigen. Zentrales Thema dieses Treffens war die Vorratsdatenspeicherung. Die Vorratsdatenspeicherung, also die über mindestens ein halbes Jahr gespeicherten Daten der Telefon- und Internetkommunikation (wer wen wann von wo aus kontaktiert hat), bedingt, dass Daten quasi anlaßlos und verdachtsunabhängig, sozusagen als präventive Sicherheitsmaßnahme gespeichert werden, damit im Falle des Verdachts, die vermeintliche Täterschaft überführt werden kann. Tatsächlich beauftragte das Infrastrukturministerium letztes Jahr das Ludwig-Bolzmann-Institut für Menschenrechte (BIM) mit dem Gesetzesentwurf zur Vorratsdatenspeicherung.

“Die Freiheit der Kunst, das ist ja etwas sehr, sehr Wichtiges”

…sagt Stefan Petzner, seines Zeichens Kultursprecher des BZÖ und klagt den Wiener Cernin Verlag. David Schalko hat 2009 den Prosaband mit dem Titel “Weiße Nacht” veröffentlicht. Und darin fällt das entscheidende Stichwort: Lebensmensch. Jener Ausdruck, der Ende 2008 zum österreichischen Wort des Jahres 2008 gewählt wurde und 2009 als insbesonders österreichischer Ausdruck in den Duden aufgenommen wurde. Tja. Mit der Klage gegen den Verlag jedenfalls treten einige interessante Aspekte zutage, die als Gesamtpaket als Realsatire Made in Austria gelesen werden können.

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Aktionstage – these are the days

Auch in den Ferien gilt das Motto: Es brennt … an den Universitäten! Der Protest geht weiter und dazu gibt es nun Aktionstage, die zu einem gesamtgesellschaftlichen Protest gegen die Ökonomisierung aller Lebensbereiche aufrufen.

Die protestierenden StudentInnen der JKU-Linz planen am 10. März eine große Auftaktkundgebung zum Bildungsgipfel in Wien, der von 11.-14. März stattfindet. Dabei sollen nicht nur Bildungsthemen transportiert werden, sondern verschiedene Problematiken, die durch die Ökonomisierung aller Lebensbereiche entstehen. Möglichst viele Organisationen sollen daran teilnehmen und ihre Themen an einem Infotisch präsentieren. Auf der Bühne wird außerdem ein offenes Mikrofon bereitstehen. Geplant ist weiters ein umfassendes Kulturprogramm, um eine möglichst große Menge an Menschen zu erreichen.

Mit Sicherheit. Die Hilfs-Sherrifs kommen …

„Sicherheit bedeutet alles und nichts. Sicherheit ist eine Illusion, ein in Wahrheit nicht einhaltbares Versprechen. Sicherheit ist in politischen Auseinandersetzungen jener Trumpf, der ultimativ sticht“ liest man in der Ausschreibung zum Innovationstopf 2010. Zwar war Sicherheit/Kriminalität traditionell ein „rechtes“ Thema, jedoch ist es nun schon längst salonfähig. Auch bei den letzten Landtags- und Gemeinderatswahlen in OÖ war das Thema Sicherheit eine erfolgreiche Strategie. Es fallen dabei gleich mehrere Dimensionen zusammen: einerseits das Unsicherheitsempfinden der Menschen und auf der anderen Seite das Sündenbockphänomen: denn warum werden Asylwerberinnen in Medien und der Politik als Thema lanciert und als kriminell bezeichnet? Das Verbreiten von Kriminalitätsszenarien zeigt ja kaum Auswirkungen auf das Unsicherheitsempfinden in der Bevölkerung.

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