CultHeRit

Arbeitsbedingungen und Beschäftigungspraktiken in Kulturerbe-Institutionen und Museen

Laufzeit: 01/2024 – 06/2026
Projektträger: KUPF OÖ – Kulturplattform Oberösterreich (Beteiligung von LIquA)

Projektleitung: Thomas Philipp
Auftraggeber: Interreg / Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

Förderprogramm: https://interreg-danube.eu/projects

CultHeRit ist eine Initiative von 13 Institutionen aus dem Bereich des kulturellen Erbes und mehreren Verbänden aus acht Ländern der Donauregion, die sich zusammengefunden haben, um Lösungen für die Abwanderung junger Talente und Fachleuten aus dem Bereich des kulturellen Erbes zu finden. Dieses Phänomen manifestiert sich sowohl auf sektoraler als auch auf territorialer Ebene. Um dies umzukehren, zielt die multidisziplinäre Partnerschaft aus der Region darauf ab, positive Veränderungen in den Beschäftigungspraktiken in den Kulturerbe-Institutionen und Museen (CHIM = Cultural Heritage Institutions and Museums) in der Region zu bewirken.

Durch die Verbesserung der Zugänglichkeit des Sektors für junge Fachkräfte wird das Projekt dazu beitragen, die Abwanderung hochqualifizierter junger Menschen zu verlangsamen und umzukehren, die Fachkräfte im CHIM-Sektor zu halten und gleichzeitig die Vielfalt der Arbeitskräfte in ihm zu erhöhen. Letztendlich strebt CultHeRit an, dass der Sektor attraktive Arbeitsplätze bietet, die ihren jungen Mitarbeiter*innen eine lohnende Karriere und berufliche Entwicklung ermöglichen.

Zu diesem Zweck werden mögliche Lösungen ausgearbeitet, getestet und durch Kampagnen und Veranstaltungen gefördert. Grundlage dafür ist, die aktuelle Situation zu verstehen, indem erforderliche Informationen gesammelt und das Ausmaß der Probleme durch eine umfassende Analyse ermittelt werden.

Nach einer Periode relativer wirtschaftlicher Stabilität, die das Aufblühen des Kultursektors begünstigte und eine stabile Beschäftigungssituation mit sich brachte, hat sich die Lage in den letzten Jahrzehnten rapide verschlechtert. Infolgedessen sank die Attraktivität einer Karriere im Bereich des kulturellen Erbes, da die Arbeitgeber in den meisten Fällen nicht in der Lage waren, innovative Beschäftigungspraktiken einzuführen, um die bescheidene finanzielle Entlohnung zu kompensieren. Da es keinen definierten sektoralen Karrierepfad und kein Beschäftigungsmodell für die Einstellung und Integration junger Fachkräfte gibt, kann es vorkommen, dass Universitäten junge Kandidat*innen vorbereiten, deren Erwartungen nicht mit dem Angebot der potenziellen Arbeitgeber übereinstimmen. Vorhandene Modelle oder HR-Praktiken aus anderen Sektoren können aufschlussreich sein, sind aber aufgrund des besonderen rechtlichen Status der Arbeitnehmer*innen und der Art der Arbeit in diesem Sektor nicht anwendbar. Dies hat zu Diskrepanzen auf dem sektoralen Arbeitsmarkt geführt.

Jüngste Untersuchungen zeigen, dass die Verengung der Möglichkeiten nach dem Abklingen der Covid-19-Pandemie bereits bestehende Schwachstellen offengelegt hat, so dass eine ganze Generation junger Menschen Schwierigkeiten hat, eine stabile Beschäftigung im CHIM-Sektor zu finden. In diesem Sektor ist projektbasierte Beschäftigung weit verbreitet, dazu kommen bescheidene Vergütungen und das Fehlen eines formalen Karrierewegs bzw. von Aufstiegsmöglichkeiten für junge Fachkräfte. Dies führt u. a. zu Instabilität und Unsicherheit am Arbeitsplatz. Die CultHeRit-Partnerschaft hat sich auf den Weg gemacht, gemeinsame Lösungen zu entwickeln, um diese Prozesse umzukehren, die Zugänglichkeit zu verbessern und stabile und erfüllende Karrieren in diesem Sektor anzubieten.

Der erste Schritt wird darin bestehen, relevante, verlässliche und vergleichbare Daten zu beschaffen, was, wie die Durchsicht neuer Literatur und politischer Dokumente zeigt, eine Herausforderung für sich ist. Die Partner werden die Dynamik und die aktuellen Bedingungen auf dem sektoralen Arbeitsmarkt analysieren: Beschäftigungspraktiken, Bildungsangebote und Erwartungen potenzieller Kandidat*innen. Nach der Diagnose des Ausmaßes der Probleme und der Identifizierung von verbesserungswürdigen Bereichen werden die Partner gemeinsam ein transnationales Beschäftigungsmodell entwickeln.

Durch eine Reihe von Pilot-Aktionen werden zehn Organisationen die Anwendbarkeit dieses idealen Modells unter realen Bedingungen testen, nachdem sie es an die nationalen Vorschriften und das lokale Umfeld angepasst haben. Als Ergebnis werden die Partner eine praktikable und weithin anwendbare Lösung für die Einstellung, Beschäftigung und Bindung von Arbeitnehmer*innen vorschlagen: ein datenbasiertes transnationales Beschäftigungsmodell.

Durch eine Analyse der Ungleichgewichte auf dem Arbeitsmarkt sowie strategische Empfehlungen zur Schaffung vielfältigerer und integrativerer Arbeitsplätze, zur Verbesserung der Beschäftigung junger Menschen und des Zugangs benachteiligter Gruppen zu den Arbeitsplätzen in diesem Sektor schließt sich das Projekt Initiativen an, die die Beteiligung und den Zugang für alle auf dem Arbeitsmarkt sicherstellen und die soziale Mobilität nach oben fördern.

Projekt-Partner*innen:

Museum of Applied Arts Budapest, Hungary, vodeći partner

Museum of Applied Arts – Vienna, Austria

National Institute of Heritage Romania, Bucharest, Romania

National Museum for the History of Transylvania – Cluj Napoca, Romania

Bihor County Employment Agency – Oradea, Romania

Republic Institute for Protection of Cultural Monuments Serbia

Intermunicipal Institute for Protection of Cultural Monuments, Subotica, Serbia

Trade Union of Employees in Cultural Institutions, Belgrade, Serbia

Museum of Decorative Arts Prague, Czech Republic

Institute for Protection of Cultural-Historical and Natural Heritage of Republic of Srpska – Banja Luka, Bosnia and Herzegovina

Museum of Arts and Crafts, Zagreb, Croatia

Research and Education Centre Mansion Rakičan, Slovenia

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