Surfbrett

Die Diskursreihe „Summe =“ setzt sich zum Ziel, wesentliche Felder von Hegemonialverhältnissen aufzuspüren. Hier eine ausgewählte Linkliste.

 

von Ulrike Stieger

Das Surfbrett der vorliegenden KUPF-Zeitung nennt ausgewählte Links zu verschiedensten Webpages in diesem Themenbereich und ladet die Lesenden ein, als SurferInnen die inhaltliche Auseinandersetzung damit weiterzuführen.

Die documenta ist die weltweit angesehenste und traditionsreichste Ausstellung zeitgenössischer Kunst. 2002 wird die fünfjährig stattfindende Ausstellung in Kassel zum nunmehr elften Mal abgehalten. Kurator Okwui Enwezor hat als wesentliches Charakteristikum der nächsten documenta einen dynamischen Entstehungsprozess eingeleitet. Fünf Plattformen werden an mehreren Orten und in Zusammenarbeit mit gezielt ausgewählten PartnerInnen verschiedene Themenkomplexe vorstellen. Die Plattform 1 fand unter der Choreographie von Oliver Marchart im März dieses Jahres in Wien statt und widmete sich dem Themenbereich „Demokratie“.

Eine der wohl interessantesten Initiativen, die sich mit dem Thema „Migration und Hegemonie“ befasst, Position bezieht und in unterstützenswerter Form campaigning betreibt ist Kanak-Attak. Auf ihrer Webpage bietet Kanak-Attak die Möglichkeit, das zugrundeliegende Positionspapier zu lesen, Termine und Themen aufzugreifen und sich der Initiative anzuschliessen. Auch in Österreich spinnt Kanak-Attak sein Netzwerk. Reinschauen unter, denn „Dieser Song gehört uns!“

Vor einigen Tagen schneite in meine Inbox über die Mailinglist „rohrpost“ ein Link mit dem Hinweis „lesenswert“. Auch meine Empfehlung erhält dieser Link, weil es sich um einen Text handelt, der erfrischend sarkastisch die Absolutierung von Deutschland auf die Spitze treibt. Deutschland gilt in diesem Zusammenhang als Platzhalter. Daher empfehle ich den Text einfach zu „verösterreichern“. Wir stehen dem nationalistischen Diskurs hierzulande um nichts nach.

Widerständigkeit nicht als punktuelle Intervention zu verstehen, haben die Initiativen MUND und WE ARE THE GOVERNMENT gemein. Beide Male geht es darum, die Informationsmacht durch alternative Internetmedien zu sprengen. MUND existiert als Mailinglist und bietet einen täglichen Nachrichtendienst, für dessen inhaltliche Verantwortung die List-Subscriber zeichnen. We are the government wird als Webpage ständig mit neuen Contents gefüllt. Beide Initiativen entstammen der Widerstandsbewegung gegen die schwarz-blaue Regierung.

Im Zusammenhang mit Gender fällt mein Blick auf die Initiative der Linzer Frauengruppe „fakultät“. Über die Mailingliste fakultaet@servus.at wird ein reger Diskurs über frauen- und genderspezifische Themen im Kulturkontext geführt. Daraus entstand die Konzeption eines Symposiums zum Thema „gender technologien * juggling sex“. Die Dokumentation dazu ist zur Gänze im Netz abrufbar.

Eine ähnliche Arbeitsgruppe wurde im Frühjahr 2000 an der Uni Mainz gegründet. Die Ziele und Aktionen der AG zeitgenössische Kunst-Gender-Vermittlung können über die Homepage der Uni Mainz eingesehen werden. Es gibt dort auch die Möglichkeit des Subscribens der AG-Mailinglist.

Darüberhinaus ist die Page mit fem.net verlinkt. Die gleichnamigen Zeitschrift sammelt theoretische Beiträge zur Kritik der Warengesellschaft. Und, wie auf der Page nachzulesen ist, findet sich „ein lose organisierter Diskussionszusammenhang von Einzelpersonen, Gruppen und Initiativen, die nicht die vorgebliche Alternativlosigkeit des kapitalistischen Weltsystems akzeptieren“. Auf die ausgewiesenen Beiträge zur Kritik der Arbeit möchte ich im Speziellen hinweisen.

Weitere LINKS: • popcultures bietet neben vielerlei anderer Information auch eine sehenswerte Sammlung an Poptheorie. • heise: Ein Tipp – nicht nur, aber auch – weil die Netzzeitung Telepolis dort abrufbar ist.

Ulrike Stieger

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