EDITORIAL #79

Andi Liebl pendelt sowohl zwischen Steyr und Linz, als auch zwischen Kultur- und Jugendarbeit

von Andi Liebl

freitag früh, etwa um acht ab in richtung stadtwerkstatt. türe auf und hinauf in den ersten stock, vorbei an büro, tonstudio und hinein ins sendestudio von radio fro. ebendort hat der kupfvorstand begonnen zu rotieren, und von freitag zu freitag themen aus der kulturlandschaft in den äther zu blasen. teil des konzeptes ist es, mit studiogästen die menschen hinter kunst.kultur. produktion/vermittlung/verwaltung hörbar zu machen. für all jene, die nicht nur gerne lesen, sondern auch hören, sei die vertonte version der kupfzeitung ans herz gelegt. infos zur sendezeit im blattinneren.

kurz vor einem querschnitt des lesbaren in dieser ausgabe der kupfzeitung ein paar zeilen zu meiner person und wie es mich nach linz verschlagen hat. die fundamente meiner erfahrungen in der kulturarbeit sammelte ich als mitaktivist der turbulenten szenerie rund ums kraftwerk in steyr. das vergangene jahr war ich auch erwerbsmäßig in diesem verein untergebracht, dank einer befristeten ams-förderung. im rahmen dieses arbeitsjahres stellten wir auch den antrag auf die regionale lizenz zum radiomachen. es war eine aufwendige sache, die leider nicht nur wegen den knappen ressourcen, sondern auch wegen der unüberzeugbarkeit einer auch-antragstellerin scheiterte. nun denke ich mir, fro soll seine leistung dementsprechend steigern dürfen, daß das städtedreieck linz, wels, steyr von fro versorgt werden kann. die förderung ist mittlerweile abgelaufen, und ich fand einen neuen job im süden von linz, in einem netten kleinen jugendzentrum. nun versuche ich den kulturschock zu verdauen und meine bisher gemachten erfahrungen im bereich der jugendarbeit einfließen zu lassen. von der arbeit mit jugendlichen zur kulturarbeit und zurück, so gestaltet sich für mich mein wöchentlicher auftritt für radio kupf. irgendwann werde ich dann auch meine kids aus dem jugendzentrum mitnehmen, und sie werden sich selbst im radio hören. warum das interessant ist und was zuvor noch nötig, ist erfahren wir von andrea reisinger in ihrem beitrag über medienpädagogik.

blicke auf die ergebnisse von arbeitsgruppen, einmal in wien, zweimal in der stadt linz und einmal in brüssel, werfen die beiträge von martin lengauer, eva gütlinger, sylvia amann und martin wassermair. es gibt viel zu verwalten, hören wir in den anlaufenden diskussionen um eine reform der österreichischen kulturpolitk, einiges zu ergänzen rund um den linzer kulturentwicklungsplan, vieles neu zu lernen im förderdschungel der eu und einiges mehr zu spielen in den großen häusern der kunstvermittlung.

ein gegengewicht zur männerorientierten programmierung von kulturveranstaltungen legt das projekt frauenkulturwoche vom verein fiftitu% in die schale. von michaela schoissengeier erfahren wir beweggründe für ihr engagement in der sache und einen ersten überblick über den umfang des projekts.

der geliebte innovationstopf kocht bereits seine neuen gerichte. mit januar ’99 soll dann entschieden werden, was serviert wird. wer noch nicht auf den geschmack gekommen ist, kann bei martha berghammer und daniel steiner nachlesen, welche zutaten ihre gerichte beim ’98er menu so fein machten.

kupfradio hörende haben den beitrag live genossen, kupfzeitung lesende sehen ihn nun. marion richter erzählt von ihrer arbeit im kunstraum goethestraße, wo derzeit ein alternativer weihnachtsmarkt zum schenken animiert. ansonsten angenehme stunden beim lesen der kupfzeitung

p.s. die schreibweise ist mein persönlicher beitrag zur rechtschreibreform.

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