Im Jahr 2018 auf eine vom Getränkehersteller Red Bull gesponserte Bühne eingeladen zu werden, bedeutet für viele feministische Musiker_innen, sich in einer saublöden Situation wiederzufinden: einerseits die Möglichkeit, ein breiteres Publikum zu erreichen und sich die eigene Arbeit zur Abwechslung einmal halbwegs gut entlohnen zu lassen, andererseits aber diese Möglichkeit von vornherein nicht in Anspruch nehmen zu wollen, um nicht zu Werbeträger_innen für einen Konzern zu werden, dessen Eigentümer sich offen rechts positioniert. Die junge Wiener Punkband Шапка zeigte am diesjährigen Popfest, wie es auch gehen kann: Sie nutzten ihre stage time auf dem RB-finanzierten Brandwagen für Protest gegen das Unternehmen – mit Reden, Transparenten und Squirten aus Dosen. Medial gab es dafür einiges an Resonanz und das Thema war für eine Woche zurück im öffentlichen Diskurs – was durch eine bloße Ablehnung der Einladung wohl nicht erreicht werden hätte können. Nachzulesen auf Noisey. Danke, Шапка!
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