Gnackwatsch’n #133

Das Internetz ist Fluch und Segen, Himmel und Hölle, Alles und Nichts. Aber prinzipiell immer noch ein Medium und keine Akteurin. Als solches schafft es das Netz, die grauslichsten Züge der Leut´ zu Tage zu bringen. Eigenschaften, die man normalerweise tief verborgen hält. Aber im Schutz vermeintlicher Anonymität und vermeintlicher Konsequenzlosigkeit lassen die Menschen im Netz eben so richtig die Sau raus. Ganz besonders grauslich und ungustiös wird es, wenn die gemeine Ösi ungestraft und unerkannt ihre Meinung zu Themen rund um Migration rauslassen kann. So geschehen etwa im „Fall Arigona”, wie die Angelegenheit um eine abschiebegefährdete Frankenburgerin mittlerweile landesweit …

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Die Donau entlang

Ein Nachruf auf Eugenie Kain.   Das letzte Lebenszeichen, das ich von Eugenie Kain wahrnahm, waren Schmerzensschreie, die ich übers Telefon hörte, während ich mit ihrer Tochter Katharina sprach. Als ich später in der Wohnung von Eugenie und Katharina ankam, schlief Jenny bereits unter dem Einfluß von Schlaf- und schmerzbetäubenden Mitteln. Die in den Vorraum führende Tür zu ihrem Zimmer war geschlossen. In den Wochen zuvor bekam ich unmittelbar mit, was Krankheit in letzter Konsequenz innerhalb kurzer Zeit an einem Menschen zu vollbringen vermag. Mir war diese Erfahrung fremd und ich bin nach wie vor nicht schockiert oder verängstigt ob …

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Zerschlagt den Gordischen Knoten

Christian Diabl über die unerträglichen Diskussionen rund um das Mega-Thema Migration.   Unerträglich sind die Diskussionen rund um das Mega-Thema Migration. „How low can you go” scheint das Motto, wenn`s um „Arigona”, „Eberau”, „Anwesenheitspflicht” usw. geht. Seit mehr als 20 Jahren wird die Vernunft an die Wand gespielt, die Linke wirkt rat- und kraftlos. Die Auswirkungen sind desaströs, für die Gesellschaft, für das, was sich bei uns Demokratie nennt und vor allem für die betroffenen Menschen. Auswegslos? Vielleicht. Wenn scheinbar niemand einen Plan hat, dürfen auch einfache Bürgerinnen ihren Senf dazugeben. Also hier mein spontaner 3-Punkte Plan: 1) Unangenehme Wahrheiten …

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HEIMZAHLEN

David Guttners vertrackte Beziehung zu seinem lieben Heimatland Kärnten.

Strukturdebatte – Nein Danke!

Das Ehrenamt als Budgetsaniererin? Das mag glauben wer will- Stefan Haslinger sicher nicht.   OÖ bekommt die Krise zu spüren! Substantielle Reformen, die auch struktureller Natur wären, sind bislang keine zu erwarten! „Ich habe es etwas eigenartig gefunden, dass noch ehe überhaupt bekannt ist, wie viel jemand aus dem Kulturbudget bekommt, die KUPF bereits eine Protestaktion vor dem Landhaus durchgeführt hat.” (LH Pühringer im Landtag am 16.12.2009) Das was LH Pühringer eigenartig fand (oder noch immer findet) war eine klitzekleine Aktion und eine Aussendung der KUPF OÖ zum Landeskulturbudget 2010. Prangerte die KUPF noch ein Minus von 6% im Vergleich …

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Von Feministin zu Feministin

Vina Yun ist genervt. Von weißen mehrheitsangehörigen feministischen Frauen. Und zwar solchen, die sich auf das Thema „Kultur” spezialisiert haben und sich recht selbstverständlich zu Inter-, Trans- und sonstigen Kulturalitäten äußern – allerdings ohne dabei die eigene „Kultur” im Blickfeld zu haben. Ein aktuelles Beispiel: In Anlehnung an den berühmten Essay „Can the Subaltern speak?” der postkolonialen Theoretikerin Gayatri C. Spivak fragt eine Ringvorlesung an der Uni Salzburg „Kann die Migrantin sprechen?” und lädt Wissenschaftlerinnen ein, zum Thema „Migration und Geschlechterverhältnisse” zu referieren. Anscheinend können diese Frage Nicht-Migrantinnen besser beantworten, denn die Mehrheit der Vortragenden sind weiße mehrheitsangehörige Frauen. Es …

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Töne aus dem Untergrund – Beiruts alternative Musikszene

Die Fotografin Tanya Traboulsi durchforscht Beiruts alternative Musikszene.   Das Telefon läutet. Es ist Charbel. ”Tanya, wir proben heute, komm vorbei falls du Zeit hast!” Ich mache mich auf den Weg durch den Beiruter Verkehrsdschungel und finde mich in Charbel’s neuer Wohnung wieder, in der sich auch der Proberaum der Beiruter Punk Rock Band Scrambled Eggs befindet. Seit circa 3 Jahren versuche ich, die alternative Beiruter Musikszene fotografisch zu dokumentieren. Mittlerweile ist mir dieses Projekt sehr ans Herz gewachsen, und die Musikerinnen zählen alle zu meinem Freundinnenkreis. Ob Proben, Konzerte oder einfach nur gemeinsames Abhängen zu Hause oder in Cafés, …

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Eine Bürgerin mietet sich einen Container

Virtuelle Container vs. Vernetzte Communities   Manchmal begegnet einem eine „Innovation” in Form eines Online-Anmeldeformulars. Im Fall des Linz Public Space Server fragt das Formular die Interessentin nach Name und Adresse, anschließend müssen die AGB akzeptiert werden, dann fehlt nur noch ein letzter Klick auf send. Danach heißt es zurücklehnen und auf den per Post zugestellten Brief warten, der das Passwort und eine automatisierte Email-Adresse enthält. Mit dieser unspektakulären Aktion hat sich die Bürgerin einen virtuellen 1 GB Webspace gesichert und kann dort seit letzten Herbst kostenlos eigene Homepages, Wikis, Blogs etc. platzieren. Das Konzept des Public Server beruht auf …

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Tausend Willkommen!!!

Wie ein paar Aktivistinnen Kirchdorf aufmischen, weiss Veronika Leiner zu berichten.

Heute: Einigkeit

Thomas Rammerstorfers neue Rubrik zur Stimmungslage des Dritten Lagers in OÖ.   Zukunftsprognosen überlasse ich eigentlich anderen Spinnerinnen; heuer riskier ich aber mal eine: Auch 2010 wird Oberösterreich Zentrum rechtsextremer Aktivitäten sein, und aufgrund ihrer besseren Verankerung in Gemeinderäten etc. wird die NS-Szene noch frecher als bisher auftreten. Das operetteske „Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung” wird nur dann gegen das braune Treiben einschreiten, wenn genügend medialer Druck besteht – was nur in besonders krassen Wiederbetätigungsfällen der Fall sein wird. Und die Staatsanwaltschaft Linz wird das tun was sie am besten kann: Keine Anklage erheben. Den ersten Großevent hat die Szene …

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Ein stetiges Wachsen

Tick, Trick und Track begrüßen die 8 neuen Mitgliedsvereine der KUPF.   Die KUPF etwa als angreifendes Bakterium oder gar als ansteckenden Körperwurm abzutun, das klingt erstmal nicht schön. Aber als Bild nicht ganz unpassend: unter einer Infektion, umgangssprachlich „Ansteckung”, versteht Wikipedia das aktive oder passive Eindringen, Anhaften und Vermehren von Erregern in einen Makro-Organismus. Symptome können vielfältig sein, vom kleinen Juckreiz über die schwelende Eiterbeule bis (im besten oder schlimmsten Fall, je nach Perspektive) zur komplette Übernahme oder gar Mutation des Makroorganismus. Wenn eine Infektion keine Symptome zeigen sollte, spräche man von einer inapparenten Infektion. Damit das im Falle …

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3 Fragen an den KUPF Vorstand

Stellten Klemens Pilsl und Eva Immervoll   1) Deine kulturtäterische Vorgeschichte? 2) Wieso tust du dir das an? 3) Wenn ich einmal gross bin, will ich …werden.   DAVID GUTTNER 1) Deine kulturtäterische Vorgeschichte? Eine Autofahrt. Eine lange Fahrt, von irgendwo nach Klagenfurt, in einem damals schon alten, roten Simca. Am Steuer meine Mutter. Ich, eingewickelt in einer Decke am Rücksitz liegend, lasse mich von der vorbeifahrenden Nacht aus dem Autofenster ziehen. Immer wieder schiebt sich der nicht ganz volle Mond zwischen die festgeklebten Wolken, und, wenn nicht, beleuchtet er die im ägyptischen Profil hingeklecksten Dunstfische aus sicherer Distanz. Meine …

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Das schöne Leben

Pamela Neuwirth hat für Sie die Diplomarbeit von Martin Böhm und Katharina Siegl zum Thema „Arbeitsmarkt Kultur” gelesen. „Wer wird Millionär? … 40-Euro-Frage, denn die Antwort fällt nicht schwer … wer lebt prima oder eher prekär?” singen Britta. Eine ausführliche Antwort auf die 40-Euro-Frage liefert eine Studie, die sich mit der Situation von Kulturarbeiterinnen in Linz beschäftigt. Wird im Song das schöne Leben der Bohème lakonisch besungen, so entzaubert auch die Theorie jene damit verbundene Romantik. Es beginnt schon mit dem sperrigen Begriff ”Arbeitskraftunternehmerin”, der auch im kulturellen Arbeitsfeld Gültigkeit hat. Die Arbeitskraftunternehmerin wird als neuer gesellschaftlicher Leittypus in kapitalistischen …

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Öffentlich verkehrt

Von Anna Weidenholzer Wenn es in Freistadt eine Bim gäbe, sagt der Mann und hält sich mir gegenüber an der Stange in der Straßenbahn fest. Wenn es in Freistadt eine Bim gäbe, könnte ich sagen, heute bin ich lässig, heute fahre ich mit der Bim. Er sagt es anders, als es hier steht. Er sagt es wie ein Freistädter und einige Sätze sagt er wie ein Freistädter und legt einen Akzent darüber, wahrscheinlich möchte er wie ein Mann mit Migrationshintergrund klingen. Der Mann ist kurzärmelig an einem Samstagwinterabend und er fährt mit der Straßenbahnlinie drei. In Linz gibt es drei …

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