10 Jahre Innovation!

Stefan Haslinger über die Facetten eines Förderinstruments

 

Der Innovationstopf der KUPF wird zehn Jahre alt. Besser gesagt: die aktuelle ist die zehnte Innovationstopf-Ausschreibung. (Zehn Jahre alt wird er erst 2006, aber das nur so nebenbei.) Vielleicht ist das alleine schon ein Grund sich auf die Schulter klopfen zu lassen. Denn ? vereinfacht dargestellt ? schafft der Innovationstopf einen Rahmen, der doch sehr außergewöhnlich ist. Einerseits regt er ? durch die seit 1997 vorhandene Themenstellung ? die AdressatInnen der Ausschreibung an, sich mit neuen Ansätzen ihrer Arbeit auseinanderzusetzen, andererseits fordert er von der Suvbentionsgeberseite ein, Projekte zu fördern, welchen außerhalb dieses Rahmens viel leichter die „Förderungswürdigkeit“ verwehrt bliebe.

Der Innovationstopf als abgeschlossener Glücksraum? Nicht ganz, aber auch das nur so nebenbei. Der zehnte Innovationstopf widmet sich einer Reihe von Fragestellungen. Oft mag es sein, dass deren Verbindung gequält, konstruiert wirkt. Doch es gibt ein verbindendes Element, das sich durch die angeschnittenen Bereiche durchzieht. Die Frage nach der Macht, und dem Machterhalt.

Gleich vorweg soll es darum gehen, Macht auch als durchaus positiv zu besetzenden Begriff zu verstehen. Macht und Machtausübung und die diesem Prozess zugrunde liegende und ihn weitertreibende Dynamik innerhalb der freien Kulturarbeit sind Garanten dafür, dass der Satz „Freie Kulturarbeit ist in Bewegung“ ? aus der Definiton freier Kulturarbeit ? weiterhin Bestand hat. Und noch ein weiterer Satz aus der Definition sei in Erinnerung gerufen, welcher das Thema des Innovationstopfes verdeutlichen kann: „Freie Kulturarbeit muss lebendig und widerspenstig, statt statisch und opportun verfahren!“

Die Lebenigkeit also, die schon im Titel des Innovationstopfes als scheinbarer Widerspruch zum statischen Begriff des „Archivs“ zu finden ist, kann als weiterer Kernpunkt der Überlegungen gesehen werden. Gerade dieser Widerspruch kann und soll ein Spannungsverhältnis aufbauen und dazu verleiten, „Archive“ als etwas Lebendiges zu begreifen. Als etwas, das spannend sein kann, und erlebbar. Das Archiv als ein Werkzeug, um den Zaun des Schrebergartens, welcher Sicherheit und Überschaubarkeit garantiert, aufzubrechen. Aber auch als ein Werkzeug für die Reflexion, als Basis der eigenen Arbeit.

Der Innovationstopf ’05 steht für eine Vielfalt an Möglichkeiten Projekte einzureichen, welche eine große Nachhaltigkeit in sich bergen. Und diese Möglichkeiten gilt es zu nutzen!

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