Wie die (Un)Kultur in die Medien kommt

Ein Bericht von Otto Tremetzberger. Als mich irgendwann Mitte November die KUPF ein wenig besorgt, der Dringlichkeit wegen, anrief und bat, sehr, sehr kurzfristig und ebenso ungeplant einen Beitrag zum Thema «Kulturjournalismus in Oberösterreich» zu schreiben, habe ich natürlich, wie es meine Art ist, sofort zugesagt. Ich habe mir dann zunächst die wesentlichen und zentralen Thesen zurechtgelegt, zum Beispiel dass der Kulturjournalismus – im Unterschied zum Journalismus generell – nicht mehr nur in der Krise, sondern beinahe fast schon am Ende sei. Ich habe mir überlegt, dass zwar in den letzten 25 Jahren das Kulturangebot insgesamt erstaunlich zugenommen habe, auch …

Weiterlesen …

Parallax Error #138

  von Vina Yun Ein Nachtrag zum 1. Mai: In den letzten zehn Jahren hat sich insbesondere in den europäischen Industriestaaten ein Diskurs entwickelt, der unter dem Schlagwort der »Prekarisierung« die zunehmend von sozialer Unsicherheit geprägten Arbeits- und Lebensverhältnisse skandalisiert und zum Ausgangspunkt für widerständige politische Kämpfe macht. Wie schon die Jahre zuvor zog auch heuer die »Parade der Prekären« am Tag der Arbeit durch die Straßen Wiens: »Krrrrrise? Mayday!« Um einiges älter als der Begriff der »Prekarisierung « ist jener der »Informalisierung«, wie er im Kontext der Entwicklungstheorie verwendet wird. Seit seiner »Entdeckung« vor gut 40 Jahren ist das …

Weiterlesen …

UrheberInnenvertragsrecht – Theorie und Praxis

Oder: Wie kann ein rechtlicher Rahmen aussehen, der zumindest ein Verhandeln auf Augenhöhe erlaubt?

Regie: Kulturrat Österreich

Zeit: Dienstag 14.12.2010, 19h
Ort: Filmhaus am Spittelberg, Stiftgasse 6, Stiege 2, 1. Stock, Konferenzraum

Die Forderung nach einem UrheberInnenvertragsrecht ist fast so alt wie die Entwicklung des UrheberInnenrechts. Letzteres gibt zwar einen Rahmen vor, überlässt es aber den UrheberInnen und ProduzentInnen, sich auf die konkreten Vertragsbedingungen zu einigen. Insbesondere die Frage der Honorierung, aber auch andere Nutzungsbedingungen unterliegen folglich dem freien Spiel der wirtschaftlichen Kräfte, bei dem UrheberInnen in der Regel die schlechteren Karten haben.
In Deutschland gilt ein derartiges Vertragsrecht seit 2002, in Österreich herrscht nach wie vor völlige Vertragsfreiheit.

Wenn wir Wissen teilen, haben alle mehr davon

Am 14. Mai fand im Linzer Wissensturm der zweite Open Commons Kongress der Open Commons Region Linz & Upper Austria statt. Dazu hatten sich die Veranstalter nationale und internationale Vortragende eingeladen, um über (Open) Commons im Umfeld von Bildung & Wissenschaft, Wirtschaft & Verwaltung sowie Gesellschaft & Kultur zu diskutieren. Die Keynote kam von Silke Helfrich, Mitbegründerin der Commons Strategies Group, die im Anschluss an ihren Vortrag Wolfgang Gumpelmaier in einem Interview Rede und Antwort stand. Wolfgang Gumpelmaier: Sie haben in Ihrer Keynote über den Begriff der «Commons» gesprochen. Was verstehen Sie darunter? Silke Helfrich: Es gibt Dinge im Leben, …

Weiterlesen …

RADIO KUPF: “Bettelmigration und Not-Tourismus”

Wenn über das sogenannte “Betteln” oder gar eine imaginierte “Bettelflut” gestritten wird, bleibt meist unerwähnt, dass es dabei um Menschen geht, die in der Regel in Notsituationen stehen.
Wir bringen diese Woche einen Beitrag aus Salzburg, der sich dem Thema sehr wohl menschlich, aber auch wissenschaftlich nähert: die Journalistin Sara Wichelhaus von der Radiofabrik hat im Vorfeld einer diesbezüglichen Podiumsdiskussion mit Heinz Schoibl (HELIX-Forschung) und Josef Mautner (Plattform für Menschenrechte) über Bettelmigration und Nottourismus gesprochen.

Alphabet

Netzkolumne von Martin Wassermair Im Anfang war das A. Kaum ein historisches Ereignis hat sich so sehr in den überlieferten Weltenlauf eingetragen wie die Erfindung des Buchdrucks und der damit verbundene Anbruch des Gutenbergschen Zeitalters. Mit der Popularisierung des Alphabets ging ab Mitte des 15. Jahrhunderts eine Selbstermächtigung des schier endlos in Unwissenheit gehaltenen einfachen Volkes einher, das sich fortan nicht nur besser zu orientieren wusste, sondern mit seiner zunehmend erworbenen Kenntnis des Lesens und Schreibens auch die immerwährenden Systeme von Macht und Unterdrückung nachhaltig erschüttern konnte.Mehr als ein halbes Jahrtausend später – so macht es den Eindruck – steht …

Weiterlesen …

Überholspur

Pastorale Digitale. Netzkolumne von Martin Wassermair Das Land ist überfordert, Europa ist überfordert – und zu allem Überdruss droht nun auch noch dem Internet, vor Überlastung in die Knie zu gehen. Die Welt ist im Fluss, stöhnt allüberall unter unkontrollierten Strömen und ruft nach Grenzen, Transitzonen und Umzäunung. Ende Oktober wurde dann geklotzt, nicht gekleckert – und zumindest das digitale Chaos in erste Schranken verwiesen. Doch wer atmet auf? Das World Wide Web, so sein Erfinder Tim Berners-Lee, war ursprünglich dafür gedacht, als offene Plattform einen unermesslichen Raum für Innovation und Kollaboration zu schaffen. Gleichbehandlung galt dabei als oberstes Gebot, …

Weiterlesen …

Produkt zum Warenkorb hinzugefügt.
0 Artikel - 0,00