Jobs in Sicht

Kulturinitiativen und Unternehmertum   von Karin Wolf & Georg Galambfalvy Der Kultursektor entwickelt sich zunehmend zu einem eigenen Wirtschaftsbereich, in den es sich zu investieren lohnt und in dem auch finanzielle Gewinne möglich sind. Damit ist unternehmerisches Denken und Handeln vor allem bei Kulturinitiativen angesagt. Die Qualität der Arbeit von Kulturinitiativen wird nicht mehr nach ihrem kulturellen Anspruch alleine, sondern immer mehr nach ihrer Effizienz und Umwegrentabiltität beurteilt. Controlling und Marketing, Strategien aus der Wirtschaft, stellen Anforderungen an die MitarbeiterInnen von Kulturinitiativen, auf die sie nicht vorbereitet sind. Kulturinitiativen, die sich mit einem Überdenken ihrer bisherigen Arbeitsstrukturen konfrontiert sehen, stehen …

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Umverteilung im Großen wie im Kleinen

Die Zeiten werden nicht leichter, prophezeit Andrea Mayer-Edoloeyi.   Im Internet habe ich ein Video entdeckt, das das gute alte Gesellschaftsspiel »Monopoly« neu definiert: Bei »Bankenkrise« (abrufbar unter http://andreame.at/bankenkrise) lernen wir, dass Geld schnell verzockt ist, aber damit kein Risiko verbunden ist, weil der/die SpielerIn sowieso bald wieder am »Staatfeld« landet und damit das Geld zurückbekommt. Konklusio: Das Geld kommt von den Eltern der kleinen SpielerInnen, es sind Steuergelder. So ist es auch im realen Leben: Auf 2.000.000.000.000 $ wird der Finanzbedarf amerikanischer und europäischer Banken geschätzt. Allein Österreich hat ein 100 Milliarden Euro Hilfspaket für die Banken geschnürt. Die …

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Haben Qualifikation und Persönlichkeit ein Geschlecht, …

Haben Qualifikation und Persönlichkeit ein Geschlecht, wenn es um Führungspositionen geht?   von Ingrid Nikolay-Leitner Eine Findungskommission suchte dieser Tage einen Nachfolger für Gerard Mortier als Intendant der Salzburger Festspiele, den laut ‚profil‘ „wohl attraktivsten Job im europäischen Kulturbetrieb“ (Nr.32/1999). Die Findungskommission bestand aus vier Männern. In der medialen Diskussion fand es niemand notwendig, die Suche – sprachlich oder tatsächlich – über die Grenzen eines Geschlechts hinaus auszudehnen. Niemandem ist dabei etwas aufgefallen. Auf Nachfrage würde wohl mittlerweile jeder Mann in jeder Findungskommission der Welt beteuern, daß selbstverständlich auch eine Frau für die Position in Frage käme, wenn sie eine …

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Willkür in die Schranken weisen

Ab die Post! Die meisten Kulturinitiativen haben inzwischen ihre diesjährigen Förderanträge abgeschickt. Hinter diesem tendenziell unliebsamen Bürokratie-Akt verbirgt sich mit der Kulturfördervergabe eine normative und administrative Herausforderung. Wie uns aktuell vor Augen geführt wird, sind ohne dieser Förderstandards Willkür und parteipolitischer Einflussnahme Tür und Tor geöffnet. Fördermöglichkeiten gibt es viele. Selbst wenn ihr Volumen schrumpft, sind jene der öffentlichen Hand zweifellos am wichtigsten. Die Kulturfördervergabe ist sowohl auf Bundes-, als auch auf Landesebene gesetzlich verankert. Dahinter steckt die banale Einsicht, dass der Staat und seine Einrichtungen den kulturellen Auftrag ohne das vielfältige und hinterfragende Schaffen von Künstlerinnen und Kulturarbeiterinnen nicht …

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NODE.London meets Nodes in Linz

Vom KUPF-Kamingespräch zum Medienstammtisch und dann nach London. Ein Bericht   von Aileen Derieg Wie wird eine öffentliche Diskussion zielführend vorbereitet? Das fünfte politische Kamingespräch am 27. September 2005 war gut vorbereitet, die Themenstellung mit sinnvollen Fragen klar umrissen: „Medienstadt Linz” – Wodurch zeichnet sich eine Medienstadt aus? Was zeichnet Linz als Medienstadt aus? [1] Doch dann geschah etwas Unvorhergesehenes: Am Anfang des Gesprächs beschloss die Moderatorin, die Fragestellung sei durch die Vorbereitung bereits abgedeckt, und wechselte kurzerhand das Thema. Diese ungewöhnliche und zunächst leicht irritierende Vorgehensweise erwies sich aber schließlich als äußerst ertragreich. Es lag somit am Publikum, für …

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Beschädigung der Demokratie

Kommentar von Andi Wahl zum Gespräch mit Gunther Trübswasser   Die Grünen sind nun bereits seit einiger Zeit in der Regierung. Gut so, da wollten sie ja auch hin. Das Problem dabei ist aber, dass ihr Kultursprecher Gunther Trübswasser vor den letzten Wahlen einer der besten und fundiertesten Kritiker der Kulturpolitik des Landeskulturreferenten LH Dr. Pühringer war. (Auf die SPÖ war trotz oder wegen allem vollmundigen Populismus in den letzten Jahren bei Kulturfragen nie zu hoffen.) Nun hält sich Trübswasser mit öffentlicher Kritik auffallend zurück. Es ist zwar anzunehmen, dass er in Regierungssitzungen und Vier-Augen-Gesprächen seine Kritik aufrecht erhält, oder …

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Über Deutungshoheiten, Leuchttürme und die Biodiversität der Kulturförderung

Im Umfeld Museum und bildender Kunst hat Peter Assmann in vielen Bereichen gearbeitet. Ende März 2013 hat er die Oberösterreichischen Landesmuseen als Direktor verlassen. Sein Weggang hat unter anderem auf Leerstellen innerhalb des Museumssystems und der Kulturpolitik gezeigt. Welche Aufgaben hat ein Museum und welche Unterschiede treten hier zwischen privaten und einem öffentlichen Museen auf? Es gibt vier, vielleicht fünf Begrifflichkeiten, die sehr präzise benennen, was ein Museum tut: sammeln, bewahren, forschen, vermitteln/ausstellen. Ohne einen dieser Begriffe kann man sehr schwer von einem Museum sprechen. Das große Problem, aber auch die große Faszination der Institution Museum liegt darin, dass diese Begriffe …

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Gnackwatsch’n #117

Die Wahl steht vor der Tür – wir bitten zum Watschentanz!   Wenn der Sponti-Spruch, der den Gegensatz von erwünschter Nahrungsaufnahme und Menge der oralen Ausscheidung zum Inhalt hat, nicht schon so alt wäre, könnten ihn heute wieder viele auf ihren T-Shirts, Baseballkappen, usw. tragen. Angesichts des Wettstreits um das dumpfbackige WählerInnenpotential am äußersten rechten Rand, (der der Mitte immer ähnlicher sieht) agieren fast sämtliche Parteien in einer Weise, für die das soeben dem WählerInnenpotential attestierte Attribut noch viel zu harmlos ist. Dass sich der schmissige Strache und der zurückgekehrte Ingenieur der Wende Westenthaler in Sachen Höchstgebot der abzuschiebenden AusländerInnen …

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Vorstand und Team KUPF 2017.jpg

Neue Mitglieder: Die KUPF wächst weiter!

Zwölf neue Mitglieder und Vorstände für die Kulturplattform OÖ. Seit 1986 vertritt die KUPF die Interessen der Kulturinitiativen in der freien Szene Oberösterreichs. 2017 hat sie sich einmal mehr neu erfunden und verjüngt: Neue Vorstände erweitern das Profil und neue Mitglieder verleihen der Interessenvertretung eine starke Legitimationskraft gegenüber der Politik. Mit 151 Mitgliedern erreicht die KUPF einen neuen Höchststand.

MIRIAM – Von Wegstrecken bis Summerau96

Katja Hallerim Gespräch mit dem Mitgliedsverein Miriam.   Es hatten sich einmal zwei gefunden: Manuela Mittermayer und Erich Klinger. Nein, kein Märchen soll hier erzählt, sondern ein Verein portraitiert werden, der seit 2005 Mitglied der KUPF ist und den Namen „Miriam“ trägt, die aramäische Form von Maria. Hier allerdings erschließt sich der Name aus „Meinungsvielfalt und Information über Radio und Internet in alternativen Medien’“. Ihr beschäftigt euch mit alternativen Medien und macht auf Radio FRO 105.0 MHz Sendungen. MM: „Wir haben den Verein 2003 gemeinsam gegründet. Der Schwerpunkt liegt in der Radioarbeit, weil das eine Zugangsform ist, die kaum etwas …

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Abseits vom Abseitigen

Richard Schachinger wollte wissen, warum beim KUPF Innovationstopf ein Projekt gewählt wird und warum nicht.   Kontroverse Diskussionen rund um das wohl wichtigste kulturpolitische Förderinstrument in OÖ haben beinahe schon einen Touch von Tradition. Heuer sorgte die vorgegebene Thematik »Abseits« für Diskussionsstoff, weil unter anderem Projekte in Linz für eine Prämierung ausgeschlossen wurden. Inwieweit diese Regelung den abseitigen EinreicherInnenpool prägte, ob der Aufruf von Otto Tremetzberger »sich nicht vom Ausschreibungstext aus dem Konzept bringen zu lassen« gefruchtet hat und wie ein Projekteinreicher die Jurysitzung erlebte, beschreibt der nachfolgende Text. Das Transpublic in der Linzer Altstadt diente am 26. und 27. …

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ARTIST IN RESIDENCE PROGRAMM 2021 OPEN CALL

Hallstatt AIR ist ein Artist in Residence Programm, das österreichischen und internationalen Gastkünstlerinnen die Gelegenheit bietet, zeit-genössische und interdisziplinär ausgerichtete Kunstprojekte in einem mehrwöchigen Aufenthalt in Hallstatt zu realisieren.

„Sie dürfen nicht hinein!“

Über kopftuchlos genug, weiß genug und akzentfrei genug.   Von Radostina Patulova „Sie dürfen nicht hinein!“ So die Aussage am Tor zur Pressekonferenz anlässlich der Präsentation der Studie zur Integration der Moslems in Österreich im Innenministerium. Neben mir unterhielten sich involvierte Männer darüber, was getan werden solle, falls VertreterInnen anderer Religionsgemeinschaften erscheinen und ihr Recht, eine öffentliche Veranstaltung zu besuchen, in Anspruch nehmen. An dem zum Grenzübergang stilisierten Eingang der Herrengasse 7 konnte die, in stete strukturelle Kleinarbeit produzierte, Kluft zwischen uns und ihnen auf Meilen genau gemessen werden. Zugeschriebenes, Herbeigeführtes, Unterstelltes: Es handelt sich hier weniger um „diffuse, abstrakte …

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Notwendigkeit von Gegenstrategien

Kristina Hofer, Klemens Pilsl und Olivia Schütz machen Männerdominanz im Kulturbereich sichtbar Initiative „Männer sichtbar machen“ Seit geraumer Zeit – die eine oder der andere werden es hoffentlich schon bemerkt haben – zieren kleine schwarze Pickerl mit dem Text „initiative männer sichtbar machen“ den öffentlichen und halböffentlichen Raum rund um Kulturinitiativen. Plakate sind damit ebenso beklebt wie Wände, Klos und Türen. Nicht einmal die Eingangstür des KUPF-Büros ist verschont geblieben! Doch was und wer steckt hinter der „initiative männer sichtbar machen“ mit den schicken schwarzen Pickerln? Harmlose Blödelei? Herbert Haupt? Ein paar angepisste AntifeministInnen? Oder ist das alles ganz anders …

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