Foto: Fabian Erblehner

Ohne Club keine Stadt: Rückblick auf die Demo vom 19. Juni 2025

Katja Frey vom KUPF OÖ Mitglied Linz Club Commission hat uns gebeten, ihren Nachbericht zu Linznznznz – Demo für eine lebendige Clubkultur zu veröffentlichen, was wir gerne tun:

Mit über 800 Demonstrierenden hat die Linzer Clubszene am 19. Juni ein kraftvolles Zeichen gesetzt: Clubkultur ist relevant – und sie ist unverzichtbar für eine lebendige, vielfältige Stadt.

Über 30 Vereine, Kollektive und Soundsysteme fanden sich zusammen, um gemeinsam eine lautstarke, bunte Demonstration auf die Beine zu stellen. Der Anlass? Frust und Resignation aufgrund fehlender Räume und bürokratischer Hürden machten sich breit. Hinzu kam die anfängliche Unsichtbarkeit von Clubkultur im neuen Kulturentwicklungsplan der Stadt Linz, der 2026 finalisiert werden soll.

Entgeltliche Einschaltung

Doch anstatt still zu bleiben, wurde entschieden: Wir machen Lärm – sichtbar, hörbar und vereint.

Unsere Forderungen:

  • Lebendige Räume statt Leerstand
  • Ein Zentrum für Club- & Nachtkultur
  • Nutzbare Außenflächen für alle
  • Weniger Bürokratie – mehr Möglichkeiten
  • Clubkultur gleichstellen: kulturell, politisch, finanziell
  • Sichere Räume für alle
  • Clubkultur gehört in den Kulturentwicklungsplan

Was als kleines Treffen im Raumteiler begann, wuchs in wenigen Wochen zu einer Bewegung, die kurz vor der Demo kaum noch in einen Raum passte. Fast täglich kamen neue Gruppen und Einzelpersonen dazu – alle mit dem gleichen Ziel: Aufmerksamkeit für die Clubszene, ihre Bedürfnisse und ihre gesellschaftliche Bedeutung.

Und was dabei entstand, war mehr als eine Demo. Es war ein kollektiver Prozess, in dem jede*r Einzelne eine Rolle spielte. Menschen übernahmen Verantwortung, dachten über Technik, Bühnenbild, Redebeiträge und Kommunikation nach – und das mit einer Selbstverständlichkeit, die berührt. Am überraschendsten für uns? Dass die Organisation tatsächlich in einer Messenger-Gruppe mit über 70 Beteiligten funktionieren konnte – demokratisch, respektvoll und solidarisch. Ein echtes Gemeinschaftsprojekt, das zeigt, was möglich ist, wenn viele an einem Strang ziehen.

Das Wertvollste, was wir mitnehmen: die neuen Verbindungen. Menschen, die sich vorher nicht kannten, haben sich gefunden – und wollen gemeinsam weiterarbeiten. Ein Netzwerk ist entstanden, das bleibt.

Die Demo selbst war ein voller Erfolg. Von 17 bis 22 Uhr war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Menschen lagen sich in den Armen, tanzten, hielten Schilder hoch und zeigten: Wir sind viele. Wir sind laut. Wir lassen uns nicht übersehen.

Und das Beste: Wir wurden gehört. Wir sind aufgefallen. Denn Clubkultur ist keine Randnotiz – sie ist ein zentraler Teil urbaner, progressiver Stadtentwicklung.

Jetzt heißt es: Dranbleiben. Lästig bleiben.

Eindrücke der Demo findet ihr unter:
👉 https://linzclubcommission.at/recap-2025/

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