Linz. Plakate und Grafiken die rechte Ideologie verbreiten. Abgesehen von den inhaltlichen Ressentiments und Xenophobien, überrascht immer wieder die Auswahl der Sujets. Im Rahmen eines Vortrages des Rechtsextremisten und Antisemiten R. Melisch Ende April in Linz gruben Burschenschafter ein Nazi-Sujet aus. Diesmal: der Unterarm und die Schlange. Die Faust bändigt die heimtückische Schlange, die alte Verführerin. Die Schlange steht für Globalisierung und Fremdherrschaft, das steht da auf der Schlange. Die Anleihen nahmen die Verantwortlichen von einem Plakat der 40er Jahre: der selbe Unterarm, die selbe Schlange, stand das Tier damals für Hochfinanz und Marxismus. Der Lüge wünschte man den Tod. Alles sehr martialisch, steht doch auch heute eine Kriegserklärung im Raum; zumindest nach Ansicht von “Arminia Czernowitz”, jener schlagenden Burschenschaft, der auch Linzer FP-Sicherheitsstadtrat D. Wimmer angehört. Den oberen Rand des Plakats schließen die Farben Schwarz-Rot-Gold. Die Hakenkreuzbinde auf dem Arm wurde wegretuschiert. Dann die Nachricht: „Der letzte Akt: Die Kriegserklärung der Globalisierer an alle Völker der Welt.“
Nach dem letzten Akt schließt sich normalerweise der Vorhang.
Wie auch gestern? Die, von der Bürgerinitiative gestartete Unterschriftenaktion gegen die Einführung des sogenannten Ordnungsdienstes (Stadtwache), die von D. Wimmer verfolgt wird, blieb erfolglos. Statt den 3000 Unterschriften haben 1700 LinzerInnen unterschrieben. Welche Motive und Haltungen führten zu dem Ergebnis? Wollen die LinzerInnen die Stadtwache? Sind viele indifferent, gleich gesinnt oder doch fremdbestimmt?
O Susanne Leuchtturm, Where Art Thou?