#CultHeRit am Museumstag in Bozen: Arbeit im Kulturerbe-Sektor – Diskussionen, Fragen, nächste Schritte

Am 10. Oktober 2025 fand in Bozen (Haus der Kultur „Walther von der Vogelweide“) die CultHeRit-Advocacy-Veranstaltung „Karrierechancen im Kulturerbe und der Ruf nach neuen Arbeitsmodellen“ statt – in Kooperation mit dem Museumsbund Österreich im Rahmen des Österreichischen Museumstags 2025. Rund 160 Fachleute und Stakeholder aus dem österreichischen Museums- und Kulturerbe-Bereich kamen zusammen, um über Arbeitsbedingungen und die Zukunft von Beschäftigung im Feld zu sprechen. Für die KUPF OÖ war CultHeRit Projektleiter Thomas Philipp mit dabei.

Sichtbarkeit für Arbeitsfragen

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Peter Fritz mit einer thematischen Einführung. In der anschließenden Keynote „Warum und wie über Arbeit in Museen und im Kulturerbe-Sektor sprechen: eine kurze Einführung“ betonte Senka Gavranov, dass arbeitsbezogene Themen im Sektor mehr Sichtbarkeit brauchen – und dass es Räume für kritische Diskussionen braucht, die über Einzelfälle hinausgehen.

Podium: Institutionen, Strukturen, Finanzierung

Im Zentrum stand eine Podiumsdiskussion (Moderation: Peter Fritz), die unterschiedliche institutionelle Kontexte gegenüberstellte und fragte, wie Struktur und Finanzierung Beschäftigungsbedingungen prägen. Zur Sprache kamen unter anderem:

Entgeltliche Einschaltung

  • projektbasierte Arbeit und fehlende längerfristige Sicherheit
  • Arbeitsbelastung und Ressourcen
  • Fragen von Inklusion
  • Unterstützung für Personen am Beginn ihrer Laufbahn
  • die Rolle von Hochschulen bei Erwartungen und Berufswegen


Podiumsteilnehmende

  • Monika Holzer-Kernbichler (Kunsthaus Graz / Österreichischer Verband der Kunstpädagog*innen): Praxisblick auf Kunstvermittlung und kulturelle Vermittlungsarbeit
  • Beatrice Jaschke (Universität für angewandte Kunst Wien / schnittpunkt / purpurkultur): Perspektive aus Hochschulen auf Kulturarbeit und Ausstellungspraxis
  • Thomas Philipp (KUPF OÖ): Projektpartner CultHeRit
  • Friedrun Schwanzer (Museum der Moderne Salzburg): strukturierter Berufseinstieg über ein Museum-Traineeprogramm
  • Jenny Unterkofler (MAK Wien): Perspektive junger Berufseinsteiger*innen


Fazit und Resonanz

Zum Abschluss stand ein gemeinsamer Befund: Wenn der Kulturerbe-Sektor langfristig attraktiv bleiben soll, braucht es eine kritische Auseinandersetzung mit institutionellen Rahmenbedingungen und konkrete Schritte in Richtung nachhaltigerer und inklusiverer Arbeitsumfelder. CultHeRit bot dafür eine Plattform für Austausch und Beteiligung, auch aus dem Publikum.

Für das CultHeRit-Team war zudem rückgemeldet worden, dass Kolleg*innen im Vorjahr den beschriebenen Recruiting-Prozess wahrgenommen hatten und einzelne Aspekte für die eigene Praxis übernommen haben. Das unterstreicht, dass konkrete Beispiele im Sektor anschlussfähig sein können und Weiterentwicklungen anstoßen.

Das Projekt CultHeRit wird durch das von der Europäischen Union kofinanzierte Programm Interreg Danube Region unterstützt.

Projektpartner*innen:

Iparművészeti Múzeum

MAK – Museum of Applied Arts

MUO – Muzej za umjetnost i obrt / Museum of Arts and Crafts

KUPF OÖ

AJOFM Bihor

Republički zavod za zaštitu spomenika kulture Beograd

Međuopštinski zavod za zaštitu spomenika kulture Subotica

Institute for Protection of Cultural-Historical and Natural Heritage of Republic of Srpska

Uměleckoprůmyslové museum v Praze

Notranjska Museum Postojna 

Institutul Național al Patrimoniului

Muzeul Național de Istorie a Transilvaniei

Serbia Trade Union of Employees in Cultural Institutions, Serbia

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