Der öffentliche Raum in Linz wird zunehmend reguliert. Eine neue Stadtverordnung hat mit dem lange praktizierten und tolerierten Wildplakatieren Schluss gemacht – eine Veränderung, die vor allem kulturelle und künstlerische Akteur*innen trifft. Plakate von unabhängigen Kunst- und Kultureinrichtungen, einst ein fester Bestandteil des Linzer Stadtbilds und Gradmesser für die kulturellen Aktivitäten, sind heute nur noch an wenigen ausgewählten legalen Orten am Rand der Stadt sichtbar. Was bleibt, sind kommerzielle und politische Werbeflächen – jene, die es sich leisten können, gesehen zu werden.
qujOchÖs Antwort auf die wachsenden Einschränkungen informeller, kultureller Ausdrucksformen im öffentlichen Raum ist ein Open Call: Gemeinsam wollen wir die Kunst auf die Straße zurückbringen.
PLAKATropolis ist ein stadtweites Plakatfestival, das den öffentlichen Raum für künstlerische Ausdrucksformen und kulturelle Initiativen zurückerobert. Zwei Wochen lang bespielet qujOchÖ übersehene, vergessene oder streng regulierte Ecken von Linz und verwandeln sie in temporäre Zonen für Sichtbarkeit, Kritik und kollektive Imagination.
Im Rahmen dieses Open-Calls werden Künstler*innen, Designer*innen, Kollektive und Kunst- und Kulturinitiativen eingeladen, mit einem eigenen Plakat Teil von PLAKATropolis zu werden.
Bewerbung und weitere Info
Bewerben können sich Einzelpersonen und Gruppen, die sich mit dem Medium Plakat selbst auseinandersetzen – mit seiner Bedeutung, seiner Präsenz und seiner politischen Dimension. Der Inhalt kann frei gewählt werden. Als kleine Hilfestellung haben wir drei Themenbereiche in kurze Fragen gepackt, dein Plakat kann eine Antwort auf eine (oder mehrere) sein:
FÜHLT SICH DIE ECKE AUSGESCHLOSSEN?
Reflektiere, wer inkludiert und wer ausgeschlossen wird – und wer Spuren in der Stadt hinterlassen darf.
WAS WILL DIE WAND?
Erforsche, wie urbane Oberflächen als Mitgestalter*innen oder Zensur-Instanzen agieren – wie sie Botschaften formen und von ihnen geformt werden.
TRÄUMEN PLAKATE VON DAUERHAFTIGKEIT?
Denke über das Spannungsverhältnis zwischen Vergänglichkeit und dem Widerstand gegen das Verschwinden nach; über Politiken der Sichtbarkeit.
Hier findet ihr alle Infos zum Call
Deadline: 15.8.20205