Splitter

Ein bunter Streifzug von Zagreb über Steyr, Grieskirchen und Linz bis nach Schwertberg und St. Georgen

 

Autonomes Frauenhaus in Zagreb Autonomna Zenska Kuca Zagreb

1990, nach vergeblichen Versuchen, „legal“ zu geeigneten Räumlichkeiten für ein Schutzzentrum für von Gewalt betroffene Frauen und Kindern zu kommen, besetzten einige beherzte Frauen unbenutzte, öffentliche Räumlichkeiten in Zagreb. Die so geschaffenen Wohnmöglichkeiten stellten das erste Frauenhaus im ehemaligen Ostblock dar, und sind seither Schutzraum für geschlagene Frauen und Frauen (und Kinder), die von Ihren Männern, Vätern, Partnern sexuell mißhandelt wurden. Diese Schutzräume sind immer wieder von Delogierung bedroht, und Stadt und Staat weigern sich beharrlich, das Frauenhaus zu finanzieren. Die Gewalt gegen Frauen nahm besonders während des Krieges immer militaristischere Formen an. In den vergangenen sieben Jahren fanden 860 Frauen und Kinder Zuflucht und Unterstützung im autonomen Frauenhaus. Gleichzeitig besteht von Seiten des Staates keinerlei Interesse an der Erhebung des Ausmaßes der Gewalt in zivilen Bereichen. Die Möglichkeit der Scheidung wurde wesentlich erschwert und gleichzeitig die Ehrung kinderreicher ­ verheirateter – Frauen eingeführt. Auch wurden zahlreiche Frauenrechte eingeschränkt oder abgeschafft. Denn die Rechte von Frauen sind in Kroatien kein Bestandteil der Menschenrechte, weder rechtlich noch im täglichen Leben. In einer zersplitterten und stark verarmten Gesellschaft, in der Werte wie „Heimat“, „Nationalismus“ und „Religion“ eine zunehmend größere Bedeutung erlangen, wird es immer schwieriger, als Frau zu überleben. Das Frauenhaus Zagreb ist aus all diesen Gründen auch kein karitatives, sondern ein autonomes, feministisches Projekt und existiert(e) ausschließlich durch private Spenden aus dem In- und vorwiegend aus dem Ausland. Durch die Beendigung des bewaffneten Krieges versiegen allerdings die dringend benötigten Geldzuwendungen aus dem Ausland. Daraus resultiert eine derart ernste finanzielle Situation, daß nun im März alle Mitarbeiterinnen gekündigt werden müssen und auch die horrend hohen Betriebskosten nicht mehr beglichen werden können. Durch ein Aus für das Frauenhaus würden nicht nur die derzeit untergebrachten Frauen und Kinder auf der Straße stehen oder gezwungen werden, in ihre früheren Verhältnisse zurückzukehren, sondern Zagreb würde eine letzte Zufluchtstätte für Mißhandelte verlieren. Daher werden dringend Spenden erbeten! Spendenkonto: Creditanstalt Graz, Nr. 0882-23714/00 BLZ 11870; Kennwort: Spende Frauenhaus Wer darüber hinaus etwas tun will, sendet bitte Protesbriefe an den Bürgermeister von Zagreb und an Präsident Franjo Tudjman.

„Mit dem Kanal ist weiterhin zu rechnen!“

So faßt Franz Primetzhofer, Geschäftsführer des Schwertberger Vereins, die derzeitige Situation zusammen. Dem Verein wurden ja von Landeshauptmann und Kulturreferenten Pühringer alle Geldmittel gestrichen, weil die Kulturaktivisten über keine Veranstaltungsbewilligung verfügen. Pühringer zeigte sich durchaus unbeeindruckt davon, daß der Verein vornehmlich Veranstaltungen durchführt, die laut oö. Veranstaltungsgesetz gar keiner Bewilligung bedürfen. Der Schwertberger Bürgermeister hat sich ebenfalls in den Konflikt eingemischt und mit bösartigen Unterstellungen versucht, noch etwas Öl ins Feuer zu gießen. Er mußte sich aber dann doch eines versöhnlicheren Tons befleißigen. Vor allem, nachdem ihm von Kanal nachgewiesen wurde, daß das Gesetz auf Seiten des Kulturvereines steht. Nichtsdestotrotz, hat der Kanal diese Unbillen zum Anlaß genommen endlich alle Bewilligungen einzuholen. Ende März, so schätzen die KanalbetreiberInnen, wird das ganze Procedere abgeschlossen sein, und man kann dann, nach beinahe zwölf Jahren, einen durch und durch legalen Kanal besuchen ­ so eineN das dann noch interessiert.

Tribüne St. Georgen Frauen und Arbeitswelt

Der Kulturverein Tribüne in St. Georgen/Gusen hat einen großen Teil seiner Tätigkeit unter einen programmatischen Stern gestellt. „FRAUEN UND ARBEITSWELT“ lautet der Übertitel einer Veranstatungsreihe des Vereins. Am 22. April 19.30 (im Gemeindeamt) wird Eva Rossmann (Mitinitiatorin des Frauenvolksbegehrens) mit Politikerinnen und interessierten Frauen über die österreichische Frauenpolitik diskutieren. Am 24. April werden ab 14 Uhr Videofilme zum Thema „Frauenalltag“ präsentiert. Und am 25. April findet auf dem St. Georgener Hauptplatz ein „Frauen-Kunst-Fest“ statt. Mit Kindertheater, zahlreichen Künstlerinnen (Tanz, Theater, Literatur, bildende Kunst usw.). Nähere Informationen sind beim Kulturverein Tribüne, Gabriella Wall, Pürach 28, 4222 Luftenberg, Tel:07237-2687 zu erhalten.

Röd@ Steyr

Das Jugendkulturhaus Röd@ in Steyr wird am 28. März ab 20 Uhr eine Veranstaltung mit Jungle, House und Teccno durchführen, deren Reinerlös zur Gänze an das Frauenhaus Zagreb geht. Nachahmung ist empfohlen.

Zora, Ann and Pat

Im April öffnet in Urfahr (Hauptstraße 74) die Jugendkulturbox ANN AND PAT seine Pforten. In diesem Jugendzentrum soll ein besonderes Augenmerk auf Jugendkulturarbeit und damit verbundene Veranstaltungen und Projekte gelegt werden. Ein Kernstück dieser Jugendkulturinitiative des Vereins „Jugend und Freizeit“ wird der Artistpool „ZORA“ bilden. Durch eine Zusammenstellung von Adressen, Infos und Demos von NachwuchsküntlerInnen, Bands, DJ´s, Strayer, FilmerInnen und und und, soll versucht werden, der künstlerischen Tätigkeit junger Leute mehr Publizität zu verschaffen. ZORA sucht nun junge Menschen (zwischen 14 und 21), die in den Artistpool aufgenommen werden wollen. ZORA bietet: Auftritte im Rahmen des laufenden ANN AND PAT Programmes, kostenlose Vermittlung (z.B. innerhalb er Linzer Jugendzentren) und kostenlose Präsentation im Rahmen eines Webservers (http://www.ann-and-pat.com). Informationen gibt´s bei Anita Gräbner und Ernst Demmel Tel: 0732-773031-19, Mobil: 0664-4873152, Fax: 0732-773031-21 oder Mail:ernst.demmel@telecom.at

„Die Wiege des Aufbruchs“

So lautet der Titel jenes Films, der im Vorjahr mit Unterstützung des KUPF-Jugendinnovationstopf rund um das Kulturhaus „Roßmarkt“ in Grieskirchen gedreht wurde. Ziel der betreibenden Jugendlichen war es, ohne Anleitung oder Bevormundung durch Erwachsene einen Film zu erarbeiten und zu drehen. Die Geschichte, die der Film erzählt, zeigt die Erfahrungen und die Probleme beim Versuch, sich mit dem Thema „Kultur“ zu beschäftigen. Am Anfang steht die gar nicht so fiktive Schilderung des Jugendalltags in Grieskirchen. Zwei Mädchen haben diese Tristess allerdings satt und beschließen einen Kulturverein zu gründen. Den ersten Erfolgen und der Euphorie der Anfangsphase folgen allerdings eine Reihe von Problemen. Letztendlich zerfällt die Initiative neun Monate nach ihrer Gründung. Die Gründe dafür sind vielfältige und sollen hier auch gar nicht verraten werden. Die Film-Crew würde sich über Einladungen freuen, damit sie ihren Film vorführen und über ihre Erfahrungen bei diesem Projekt berichten können. Kontakt: Chatarina Reitböck 07249-48789 oder KV-Roßmarkt 07248-4097.

KAPU eröffnet schon wieder

Kaum ein Kulturhaus wird sooft eröffnet wie das Haus in der Linzer Kapuzinerstraße. Kaum haben sie unter Mühen alle Auflagen erfüllt und läuft der Veranstaltungsbetrieb richtig an, schon müssen sie schon wieder zusperren, weil es gilt, neuen Auflagen gerecht zu werden. Nun war die KAPU acht Monate geschlossen. Acht Monate, in denen im Haus nicht veranstaltet werden durfte und die KAPU ins Exil gezwungen wurde. Aber von 19.-21. März findet eine große (Wieder-)Eröffnung statt. Zur Einstimmung gibt´s DANKE und 1x Kurzmann und 2x Krispel an den Plattentellern. Polit-Punk hagelt es dann von den GRAUEN ZELLEN und den NEUROTIC ARSEHOLES am Freitag. China wird am 21. der KAPU seine Referenz erweisen: WOK (Ismirschlecht) und SMILING BUDDHAS (Hongkong) werden Grüße aus Fernost überbringen. Wer noch nicht im Backstageraum der KAPU war, wird erstmals die Gelegenheit haben, Graffitis, die diverse Bands der KAPU dagelassen haben, zu bewundern. Im Rahmen einer Ausstellung werden diese während den Eröffnungsfeierlichkeiten gezeigt werden. Für Speis und Trank wird das kürzlich eröffnete DRUZBA (Freundschaft) sorgen. Die KAPU rät, sich die Woche danach nicht allzuviel vorzunehmen, aber die sehen auch alle so rachitisch aus, daß sie sich lange erholen müssen nach einem durchzechten Wochenende.

Preis

Stellen Sie sich vor: Romana Ring hat einen Preis bekommen Und zwar den Journalismuspreis der Architekturkammer. Dieser wurde heuer zum erstenmal vergeben und ist mit 100.000,- dotiert. Das ist doch was. Da Gratulieren wir aber!

 

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