Das schöne Leben

Pamela Neuwirth hat für Sie die Diplomarbeit von Martin Böhm und Katharina Siegl zum Thema „Arbeitsmarkt Kultur” gelesen. „Wer wird Millionär? … 40-Euro-Frage, denn die Antwort fällt nicht schwer … wer lebt prima oder eher prekär?” singen Britta. Eine ausführliche Antwort auf die 40-Euro-Frage liefert eine Studie, die sich mit der Situation von Kulturarbeiterinnen in Linz beschäftigt. Wird im Song das schöne Leben der Bohème lakonisch besungen, so entzaubert auch die Theorie jene damit verbundene Romantik. Es beginnt schon mit dem sperrigen Begriff ”Arbeitskraftunternehmerin”, der auch im kulturellen Arbeitsfeld Gültigkeit hat. Die Arbeitskraftunternehmerin wird als neuer gesellschaftlicher Leittypus in kapitalistischen …

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Rock ’n’ Roll

Die Welt, wie sie Harry Gebhartl in seinem Romandebüt „Fett“, zeichnet, ist gefährlich. Ein unwirtlicher Ort. Ein fürchterlicher Ort. Swar kalt, swar Nacht, swar nass, swar Regen. Der in seinem ersten Leben schwer gebeutelte Salbenspezialist Gelatina di Frutta sieht sich einer ausserirdischen Verschwörung auf der Spur. Menschenjäger und Menschenfresser in Hollywod-Verkleidung, unter ihnen Georgie W. Bush vom Planeten Dart (Nebenmond von Dut), veranstalten weitgehend unbeachtet mörderische Schnitzeljagten auf der Erde. Der, wie die allermeisten Figuren, schwergewichtigte Frutta, verarbeitet diese kurzerhand (teilweise) zu Heilsalbe für die bereits Angefallenen und Attackierten. Die solcherarts verstümmelten Leichen werden ausserdem noch grotesk beschriftet: „Adios, Oma …

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SCHRÄGE VÖGEL, verschwimmende Grenzen

Katja Haller im Interview mit der KUPF Mitgliedsinitiative „Schräge Vögel“.   Empowerment bezeichnet Strategien, die das Maß an Selbstbestimmung im Leben der Menschen erhöhen. Die eigenen Potentiale zu stärken, selbstverantwortlich zu handeln, dazu ermutigt die Empowerment-Theater Gruppe Schräge Vögel, seit 2005 Mitgliedsverein der Kupf – Kulturplattform OÖ. 2001 feierte die psychosoziale Einrichtung Exit Sozial ihr 20jähriges Bestehen. Premiere hatte die erste Eigenproduktion einer KlientInnen- Gruppe. Das Bedürfnis, Theater zu spielen war so stark, dass ein Kern der Gruppe bestehen blieb und sich Schräge Vögel nannte. Ein Name, der das Anderssein deklariert, wie Ingrid Gruber, Leiterin der Gruppe, im Interview betont: …

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Am Anfang war Eldorado

Aileen Derieg über 15 Jahre MAIZ   Am 30. Oktober 2009 feiert MAIZ 150 Jahre. In jedem einzelnen der fünfzehn Jahre des Bestehens dieses Vereins steckt so viel Arbeit, so viel Einsatz, so viel Wollen, dass jedes Jahr ein Jahrzehnt füllen könnte, doch die zugrun deliegende Überzeugung ist nach wie vor ungebrochen. MAIZ besteht seit 15 Jahren und hat fest vor, weiterhin zu bestehen. Auf den ersten Blick gibt es vielleicht nicht gerade viel zu feiern: So wie viele andere Kulturvereine ist auch MAIZ weitgehend von „Projekten” abhängig, um den Betrieb aufrecht zu erhalten, ein Umstand, der unglaublich viel Zeit …

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Kulturarbeit in Ostfriesland

Ein spielerischer Befähigungsansatz mit Mehrwert Das European Network of Cultural Centres (ENCC) lud Ende 2013 zur Jahreskonferenz nach Murcia-Spanien. Vicy Schuster und Klemens Pilsl von der KUPF unterhielten sich am Rande des Treffens mit der ostfriesischen Kulturwissenschafterin Beate Kegler, die am Kongress eine Keynote zu ländlicher Kulturarbeit präsentierte. Im Rahmen des Interviews gab die profunde Expertin Einsicht in ein Leben zwischen Wissenschaft, Kulturarbeit sowie Familie und skizziert dabei ein Bild ländlicher Kulturarbeit, das durchaus repräsentativ für viele europäische Regionen scheint. Im folgenden ein Auszug aus dem Gespräch, eine Audiofassung des gesamten Interviews ist via CBA anhörbar. Magst du dich bitte …

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Aufm Berg, do liegt ka Schnee

Persönliche Notizen zur Arbeit am Theaterstück Hart.Heim.Suchung.   von Thomas Hinterberger Vorweg möchte ich zwei Zitate stellen: Leben ist nur als geordnetes Leben ein Leben (Textzitat aus dem Stück) Da haben wir Behinderten den anderen Menschen zeigen können, dass wir auch etwas leisten können (sinngemäßes Zitat Mayr Franz, Schauspieler). Ordnung – Funktionalität – Leistung, und wir Österreicher sind glücklich. Und wer sie stört, diese Ordnung, die funktionale als auch die ästhetische, wird an den Rand gedrängt, abgeschoben. Für Behinderte folgte in der Zeit des Nationalsozialismus nach der Absonderung die Vernichtung. Heute bedeutet behindert sein oft: ausgeschlossen sein vom Leben. Ich …

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Festival SOHO in Ottakring: Ausschreibung 2018

SOHO in Ottakring lädt Einzelpersonen, unabhängige Kulturinitiativen, Vereine und Kollektive ein, an der Ausschreibung für das Kunstfestival SOHO in Ottakring 2018 teilzunehmen. Festivalthema ist: „Jenseits des Unbehagens: Vom Arbeiten an der Gemeinschaft“

Einigkeit durch Feinde von außen

Das Leben miteinander ist doch schön, findet Shalaan Mohamed   Das Leben der MigrantInnen wird durch vielerlei Umstände erschwert. Einer der Hauptgründe, die das Leben der MigrantInnen hier verkompliziert, ist zweifellos die steigende AusländerInnenfeindlichkeit – bis hin zum Fremdenhass. Wie entsteht diese Fremdenfeindlichkeit? Dieser Themenkreis ist sehr vielseitig und dafür gibt es die verschiedensten Ursachen. Fremdenhass wird auch künstlich erzeugt um irgendwelche politischen Ziele zu verfolgen. Einigkeit durch Feinde von außen. Dieses Phänomen wurde seit Menschengedenken politisch verwendet. Um ein Volk zu einigen ist ein Feind sehr nützlich, gibt es keinen Feind, muss man einen erfinden. Dazu bieten sich in …

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Töne aus dem Untergrund – Beiruts alternative Musikszene

Die Fotografin Tanya Traboulsi durchforscht Beiruts alternative Musikszene.   Das Telefon läutet. Es ist Charbel. ”Tanya, wir proben heute, komm vorbei falls du Zeit hast!” Ich mache mich auf den Weg durch den Beiruter Verkehrsdschungel und finde mich in Charbel’s neuer Wohnung wieder, in der sich auch der Proberaum der Beiruter Punk Rock Band Scrambled Eggs befindet. Seit circa 3 Jahren versuche ich, die alternative Beiruter Musikszene fotografisch zu dokumentieren. Mittlerweile ist mir dieses Projekt sehr ans Herz gewachsen, und die Musikerinnen zählen alle zu meinem Freundinnenkreis. Ob Proben, Konzerte oder einfach nur gemeinsames Abhängen zu Hause oder in Cafés, …

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Gerne gelesen

Was die KUPFredaktion an Literatur verschenken würde oder auch nicht   David Guttner »Reisestücke« von Stephan Hofstätter Ein viel gereister Reisender litt unter einer schwer paradoxen Krankheit, nämlich der Reiseangst. So beginnt eine der dreißig Kurzgeschichten und Notizen imaginärer oder tatsächlich stattgefundener Reiseimpressionen des Wiener Autors Stephan Hofstätter. So oder ähnlich beginnen auch die restlichen Neunundzwanzig. In einer knappen, unsentimalen, manchmal an verstaubte Amtsstuben erinnernden Sprache verfasst, zutzeln sie aus scheinbar Banalem Absurdes bis Berührendes. Hofstätter beherrscht es, seine Sätze lustvoll zu verschachteln, nicht selten ist ein atz auch eine Geschichte. Die Leichtigkeit, mit der er dies geschehen zu lassen …

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Von Hasen, Gockel und schmutzigen Händen

Ein Plädoyer für Hasen, Gockel und schmutzige Hände, von Tina Auer und Andi Mayrhofer   Womit die eigenen Wahrnehmungen und Meinungen zu einer nahenden europäischen Kulturstadthaupt (das Wort nahend soll hier zu recht keiner Bedrohlichkeit entbehren) zu beginnen sind, ist kein leichtes Unterfangen. Schwer gezeichnet durch die von der städtischen Kulturpolitik, über Jahre hinweg vorgehaltene Karotte in Form der möglichen Zusage durch die Europäischen Union, sitzen wir nun vor der zur Strecke gebrachten Beute. Es ist müssig, die teils jämmerlichen, teils grotesken Schlachtmethoden Revue passieren zu lassen, denn jetzt ist – endlich – die Zeit gekommen, Zubereitungsweisen zu formulieren und …

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Odyssee 2009 Kulturhauptstadt Europas

Gedanken zur Leitkulturhauptstadt 2009 von Tanja Brandmayr Über Linz09 Kritik zu formulieren, fällt schwer, da sich aus Sicht des Kulturschaffens vielerlei schwer zu handhabende Diskrepanzen aufgetan haben: während man sich etwa seitens der Intendanz an Reibereien wachsen sieht, bedeuten diese Reibereien für lokale Kulturschaffende in vielen Fällen einen schlichten Ausschluss aus dem Geschehen, logischerweise je mehr von vorneherein dafür umso nachhaltiger. Oder: während die in der letzten Zeit forcierte Absicht seitens Linz09, Kritik zu integrieren, in öffentliche Diskussionen zu Aussagen geführt hat, die eine Kommunikation im Sinne der oft zitierten Empathie ausschließt (kommunikative Nestwärme als »begrenztes Gut«), ist man in …

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#MeToö?!

Die öbersterreichische Theaterlandschaft: Wenn die Grenzen zwischen privat und beruflich verschwimmen

Schmerzlich aber wahr.

Abschiedsworte an die KUPF Mitarbeiterin Birgit Pichler von Klemens Pilsl   Die Geschichte begann im Sommer 2005, als der alte KUPF-Haudegen Andreas Lieblbeschloss, seine langjährige Tätigkeit im KUPF-Büro lieber gegen eine langjährige Tätigkeit im RÖDA-Büro einzutauschen (oder nach Berlin zu fahren, siehe Seite 10). Schweren Herzens suchte die Kulturplattform nach Frischfleisch, um die Lücke zu schließen. Und die Tücken der Basisdemokratie machen so was schwer, so schwer! Dennoch: die vom mittelalten KUPF-Vorstand und -Büro als »junges Blut« eingeschätzte Birgit Pichler wurde auserkoren, das KUPF’sche Office-Trio zu komplettieren. Und jetzt, 4 Jahre später, verschwindet sie Richtung Süden. Die KUPF ist fassungslos. …

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Was hat die CIA mit Organisierung im Kulturkontext zu tun?

Militante Extremformen der Organisierungen, erzählt von Tina Leisch. Sie erklärt auch, warum anarchistische Lebensentwürfe, schwer mit Facebook möglich sind. Oder anders gefragt, läßt mich Facebook, als Organisationstool, meine radikalen Ideen zu beispielsweise Konzernkritik verbreiten?
Fragen, die gemeinsam kürzlich im Linzer Keplersalon mit Stefan Haslinger diskutiert wurden. Es ging dabei um Formen der Organisation in Kultur und Politik. Haslinger, der erklärte was eine produktive Basisignoranz meint, spricht auch darüber, warum sich manche avantgardistische Tendenzen einfach selbst überholen müssen.

Verschnupft der Diskutant, übersteuert die Aufnahme vom Keplersalon – wir entschuldigen uns für die Qualität des Mitschnitts.

Jedoch – der Inhalt entschädigt für alles. Eine spannende Sendung wünscht die Radio KUPF Redaktion.

Die ganze Diskussion ist ungeschnitten auf der Webseite des Keplersalon verfügbar.

15% gesperrt, 15% gekürzt

Udo Danielczyk liefert Fakten zur Budgetsperre des Lands OÖ im Kulturbereich.   Eine 15%ige Budgetsperre des Landes OÖ über die freien Ermessensausgaben stellt 2004 Kulturinitiativen und auch NPO’s im Sozial- und Bildungsbereich vor große Probleme. Ziemlich überrascht waren im Frühjahr einige Kulturinitiativen beim Erhalt ihrer Förderungszusagen der Landeskulturdirektion: Gab es doch unerklärliche und unerklärte Kürzungen gegenüber den angesuchten bzw. gegenüber den zu erwartenden Beträgen, sprich gegenüber den Vorjahresförderungen. Wie sich in Telefonaten mit dem Institut für Kunst und Volkskultur der Landeskulturdirektion, zuständig für Förderungen, herausstellte, sind die Kürzungen auf eine 15%ige Budgetsperre der so genannten „freien Ermessensausgaben“ (siehe Infokasten) des …

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Fischgesang

Ein Gespräch ohne Lösungsansätze über Wertschätzung, Ziele, Kulturausschüsse, und die Frage der Ethik. Vertreter der regionalen Vernetzungen aus Steyr und Wels im Gespräch: Stefan Haslinger (Waschaecht Wels), Ralf Drack (kv infoladen wels), Mike Glück (Kulturhaus Röd@ – Steyr) und Helmut Schönleitner (AKKU – Steyr)   von Stefan Haslinger Stefan: In Wels haben wir im Zuge der Treffen zur Gründung der Arge Kulturplattform festgestellt, dass die Kommunikation zwischen den Vereinen beinahe nicht gegeben war. Es gab zwar Berührungspunkte zwischen Waschaecht und Programmkino, mit dem Infoladen partielle Zusammenarbeit. Im Zuge der Arge Kulturplattform sind Kontakte vertieft oder überhaupt einmal aufgebaut worden. Wie …

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