Gnackwatsch’n #136

Aua, aua, aua! Die Gnackwatsch´n im selbstkritischen Prozess.   Was es nicht alles zu begnackwatschen gäbe auf der alten Lehmkugel Welt. Im Park der emsig existierenden Menschenkinder in ihren Körpern und Lebenswelten. Die oft schneller verpuffen als ein Zeisigfürzchen vom Ast. Anschließend wartet nichts als die Grube auf dich. Wozu also das ganze Theater? Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie? Hat sich ein längst verblichener Staatskünstler namens Thomas Bernhard einmal gefragt und auch keine Antwort geben können. Worauf er damit weitergemacht hat, auf seine Schreibmaschine einzudreschen. Die herrschenden Zustände anzuprangern mag einem kurzfristig Erleichterung verschaffen, die das Elend …

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Parallax Error #136

Wer meint, dass Comic lesen verblödet, irrt. Von Vina Yun   Während »die Burka« das Abendland weiterhin in Angst und Schrecken versetzt und Thilo Sarazzin und Alice Schwarzer mit ihren »Kopftuchmädchen«- und »Keine falsche Toleranz- Sagern« Öl in die rassistisch gefärbte Debatte über »Integration« gießen, entstehen auf einem ganz anderen Terrain neue Allianzen. Comic-Superheldin Wonder Woman (ja, die mit dem goldenen Zauberlasso und dem knappen wie ultrapatriotischen Outfit in den Farben und Mustern der US-Flagge) macht gemeinsame Sache mit Batina the Hidden – ihrerseits Mitglied der Superhero-Crew »The 99« und Burka-Trägerin. Dieses außergewöhnliche Bündnis ist Teil eines Crossovers zwischen den …

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0,1% Westring!

0,1% Westring und kein KUPF Innovationstopf. Stefan Haslinger sagt uns, warum wir uns wundern sollten.

Kitzmantelfabrik:

Es hätte so schön sein können. Ein Lehrstück zur Kulturpolitik schildert Klara Legen.   Ein Lehrstück zu Kulturpolitik und kommunaler politischer Kultur. Es hätte so schön sein können. Die Kitzmantelfabrik als Kunst- und Kulturhaus für eine Gemeinde, die lange für die Vielfalt der Kultur gekämpft hat. Insgesamt 10 Jahre wurde an diesem Projekt gearbeitet, um aus der alten Lederfabrik in Vorchdorf einen Ort für eine Kultur der Vielfalt zu schaffen. Jetzt, nach einem Jahr Betrieb werden die Grenzen kommunaler Kulturarbeit deutlich. Bisher war ein Trägerverein für die gesamte inhaltliche und organisatorische Gestaltung verantwortlich. Richard Baldinger, Obmann des Kitzmantelfabrik- Trägervereins schreibt …

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Feelin` Blue

Thomas Rammerstorfer fragt sich, für wen in Oberösterreich Schutz vor behördlicher Verfolgung gilt. Für Rechtsextreme?   Heute: Mit Sicherheit. Besteht in Oberösterreich Schutz vor behördlicher Verfolgung. Für Rechtsextreme. Zu Beginn des Jahres prognostizierte ich – freilich wenig gewagt – dass Oberösterreich weiterhin ein Zentrum rechtsextremer Aktivitäten sein werde. Dies bestätigte sich in den letzten Wochen sehr deutlich, etwa bei einem Neonazi-Konzert im September in Desselbrunn oder einem internationalen Rechtsextrementreff en im Oktober in Offenhausen. Diese Veranstaltungen wurden vom famosen »Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung« nicht nur nicht unterbunden, sondern nicht mal mehr beobachtet. Auch die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck versagte in Bezug …

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Selbst gekochte Fahrräder

Günther Ziehlinger verrät uns, was eigentlich in einer Bikekitchen gekocht wird.   Es gärt in der mobilen Gesellschaft. Der Benzinpreis steigt, die Straßen stauen, Straßenbaudenkmäler wachsen nicht mehr automatisch aus dem Boden, und in den Städten kommen scheinbar immer mehr Fahrräder zu Tage. Die Critical Mass (vgl. KUPFzeitung Nr.135) erobert die Städte, und mit ihr erfasst eine weitere kalifornische Idee die Fahrrad-Gemeinde. Die Bikekitchen. R adfahren wird nicht nur verkehrspolitisch immer relevanter. Radfahren wird auch immer kultiger. Die Idee, das eigene Rad aufzumotzen und mit skurrilen Aufbauten zu experimentieren wird in der Bikekitchen perfektioniert. In radfahrbegeisterten Städten, zunächst in Los …

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Elephant in the Room

Es geht nicht um Geld. Es geht doch um Geld. Pamela Neuwirth über Aufschieberitis und Erledigungsblockade in der Landeskulturdirektion.   Es geht nicht um Geld. Und es geht doch um Geld. Wieder sorgt der KUPF Innovationstopf 2010 für Probleme. Die Auszahlung der Projektgelder von Seiten der Landeskulturdirektion, die dem KUPF Innovationstopf ein sogenanntes Risikokapital zur Verfügung stellt, gestaltet sich schwierig. Am 26. März 2010 fand zum Innovationstopf 2010 »Mit Sicherheit?« die öffentliche Jurysitzung im Rothen Krebsen in Linz statt. Die Jury hat 12 Projekte zur Förderung durch das Land Oberösterreich empfohlen. Heuer wurde mit dem gewohnten Prozedere erstmals in der …

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„Wenn es finster wird …“

Satirischer Blick aus der Landeskulturdirektion   »Wenn es fi nster wird …« Landhaus, Blick aus dem Fenster, Abend. »… es ist schon wieder finster … nur das bisschen Sonne im Büro, aber sonst stehst‘ auf in der Früh: finster! … wie dauert das wieder lang‘ bis es hell wird – 5 Monate … da regt sich niemand auf, wie lange das dauert. Aber bei mir – zwei bis drei Wochen – und es heisst: Ich bin langsam, ich verzögere, ich bin bürokratischer Staat … ich hätt‘ mei Magie verloren. … Im Gegenteil, dabei hab ich mich immer für Kunst interessiert …

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Von einem der auszog… um einen Kulturpreis entgegen zu nehmen

Jetzt steht er da in seinem roten Pullover, und spürt, wie sich unzählige Augenpaare auf seine unangemessene Kleidung heften. Alle anderen Männer hier tragen Anzüge und er darf wieder einmal den Bauernfünfer (Fremdlinge die in die Metropole strömen) vom Land machen. Mario Friedwagner, Geschäftsführer des Freien Radio Salzkammergut, nimmt im Steinernen Saal des Landhauses den »Kleinen Landespreis für initiative Kulturarbeit« entgegen. Dabei wollte er noch eines seiner beiden schönen Hemden anziehen. Waren aber beide im Schmutzwäschekorb. Und eine neue Hose, hat seine Freundin gesagt, brauchst dir wegen der drei Stunden nicht kaufen. Er hatte ja nicht wissen können, dass sie …

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Gerne gelesen

Was die KUPFredaktion an Literatur verschenken würde oder auch nicht   David Guttner »Reisestücke« von Stephan Hofstätter Ein viel gereister Reisender litt unter einer schwer paradoxen Krankheit, nämlich der Reiseangst. So beginnt eine der dreißig Kurzgeschichten und Notizen imaginärer oder tatsächlich stattgefundener Reiseimpressionen des Wiener Autors Stephan Hofstätter. So oder ähnlich beginnen auch die restlichen Neunundzwanzig. In einer knappen, unsentimalen, manchmal an verstaubte Amtsstuben erinnernden Sprache verfasst, zutzeln sie aus scheinbar Banalem Absurdes bis Berührendes. Hofstätter beherrscht es, seine Sätze lustvoll zu verschachteln, nicht selten ist ein atz auch eine Geschichte. Die Leichtigkeit, mit der er dies geschehen zu lassen …

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Wartehalle

Von Anna Weidenholzer Der Herbst bringt den Winter näher. Die Menschen gehen nicht mehr kurzärmelig durch die Straßen und sitzen weniger auf Bänken herum. Sie tragen Jacken und manche schon Schal. Es war ein Oktobertag am Linzer Hauptbahnhof, einer von den warmen Tagen. Vielleicht sieben, vielleicht acht Jahre, älter war es nicht, das Kind, es ging allein bei den Fahrkartenautomaten herum und es sagte nur ein Wort: Bitte. Es blieb neben den Menschen stehen, die ihre Fahrkarten kauften. Schaute sie an, hielt die Hände auf und sagte, bitte. Mehr nicht. Vielleicht vierzig, vielleicht fünfundvierzig, war die Frau, die hinter ihrer …

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