Eine neue Rubrik in der KUPF-Zeitung: Wissenswertes über KUPF-Mitgliedsvereine
Tribüne St. Georgen Städtepartnerschaft
Ausgehend vom Leitbild des Kulturvereines, welches unter anderem beinhaltet, dass wir Kulturarbeit als Möglichkeit der Interaktion und als Brückenfunktion zwischen Individium und Gesellschaft sowie zwischen den gesellschaftlichen Systemen und als Chance der gesellschaftlichen Intervention sehen, nimmt der Kulturverein eine aktive Rolle in der Städtepartnerschaft der Gemeinden St. Georgen/Gusen und Empoli (Italien) ein. Anlass des Vertragsabschlusses im Jahre 1997 ist die gemeinsame historischen Vergangenheit während der nationalsozialistischen Herrschaft im 2.Weltkrieg. Damals mussten junge Facharbeiter aus Empoli in unterirdischen Stollenanlagen in St.Georgen/Gusen arbeiten, wobei viele von ihnen ums Leben kamen. Wir als Kulturverein sehen unsere Aufgabe darin, die Städtepartnerschaft ‚lebendig‘ zu erhalten und zu gestalten. Bisher haben wir etliche Male einen Austausch von SchülerInnen bzw. KünstlerInnen organisiert. Ziel dieser Städtepartnerschaft ist es, die „Grenzen im Kopf“ abzubauen, damit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit kein Platz geboten wird. Neben der Aufarbeitung der gemeinsamen Vergangenheit, dem Infoaustausch betreffend die Schul- und Arbeitssituation in Österreich und Italien, ist uns der Meinungsaustausch zwischen SchülerInnen bzw. KünstlerInnen sehr wichtig. Derzeit sind wir dabei, eine Homepage zu gestalten, worauf beide Gemeinden Informationen und Diskussionsstandpunkte austauschen können. Für das Jahr 2001 ist eine Kulturfahrt nach Empoli geplant, wobei im Rahmen eines Stadtfestes Jugendbands bzw. KünstlerInnen aus St.Georgen die Möglichkeit haben, in Empoli aufzutreten, Gleichgesinnte kennenzulernen und mehr über die dortigen Lebensbedingungen zu erfahren. Mittelfristig soll auch ein Austausch von Lehrlingen und HandwerkerInnen erfolgen. Die Städtepartnerschaft gibt uns die Möglichkeit, nicht nur Schüler- und KünstlerInnen darauf aufmerksam zu machen, dass es interessant, bildend und aufregend ist, mit anderen Kulturen zu leben.
Röd@ + Kraftwerk Steyr
Bei uns ist seit einiger Zeit eine umfassende Strukturdiskussion im Laufen, die uns zu dem Entschluss führte, den Trägerverein für das Jugend- & Kulturhaus Steyr und den Kulturverein Kraftwerk zusammenzulegen. Am 8. 12. um 16.00 Uhr halten beide Vereine ihre Jahreshauptversammlungen ab, und gründen gemeinsam einen Verein, der ab nächstem Jahr funktionieren und arbeiten soll. Noch im November werden wir die Umbauarbeiten im sogenannten Mehrzwecksaal (und somit die letzte grössere Ausbauphase) abschliessen können, wodurch sich neue Möglichkeiten der Bespielung und Nutzung ergeben werden. Ein Medienlabor soll entstehen, Programmgruppen für Kinderprogramm und Literatur formieren sich gerade, der Röd@runner hat neue Pläne, und die Veranstaltungsgruppe beschert uns nach wie vor viele gute Konzerte. Endlich haben wir auch die Schlüssel für ein kleines Haus gleich neben dem Röd@, das wir als Holz und Metallwerkstätte adaptieren werden. Info: Michael Schönangerer,tel: 07252/76285, mail: roed@servus.at, web: http://www.servus.at/roeda
Kipf’l Steinerkirchen
KIno im Pfarrsaal – das sind wir, 6 LiebhaberInnen kritischhumorvolltiefsinnighintergründiger Filme, die sich zum Vorsatz gemacht haben, diese Begeisterung auf andere zu übertragen. Gesagt, getan! Wir kontaktierten das Linzer Programmkino Moviemento, an welches auch ein Wanderkino angeschlossen ist. Und dann ging das Ganze schneller als wir glaubten. Wir vereinbarten mit einem Filmvorführer, dass dieser jeden zweiten Samstag im Monat einen Film unserer Wahl vorführt. Unser Part war es dann noch beim Auf- und Abbau zu helfen, für ausreichend Werbung zu sorgen und die notwendigen finanziellen Mittel aufzutreiben. Bei unseren Filmen handelt es sich um sozialkritische Filme, welche Themen wie Rechtsradikalismus, Krieg, Behinderung, Arbeitslosigkeit, Tod usw. behandeln. Auch lustige und alte Filme stehen am Programm, wie z.B. „Goldrausch“ mit Charlie Chaplin, ein Stummfilm mit Livemusik. Es sind Filme aus der ganzen Welt, z.B. aus Argentinien, Irland, Italien, aber auch österreichische Eigenproduktionen. Wichtig ist es uns Werte zu vermitteln, zu provozieren, aufzurütteln, Filme mit ehrlichem Humor zu zeigen, Filme die Tränen dulden und ganz einfach Herz und Hirn ergreifen. Im September des letzten Jahres konnte das Projekt dann starten. Unser erster Film „Das Leben ist schön“ verhalf uns zu einem erfolgreichen Start. Sämtliche Sorgen, ob wir die Werbung auch richtig platziert haben, ob denn auch genug Besucher kommen würden und ob wir auch sonst nichts wichtiges vergessen haben, waren eigentlich lauter unnötig, denn die Gäste ließen nicht auf sich warten. Nach diesem gelungenen Start erwartete uns ein erfolgreiches, spannendes und manchmal auch nervenaufreibendes Spieljahr. Innerhalb des letzten Jahres war nicht immer alles eitel Wonne. Ein jeder von Ihnen wird wissen, dass Kulturprojekte nicht immer nach Plan verlaufen, und so können auch wir etliche kleine Pannen verzeichnen. Von Filmrissen abgesehen, standen wir einmal vor der Tatsache, dass sich der falsche Film auf der Kinoleinwand breitmachte. Es handelte sich um die englische Originalfassung des Films ohne Untertitel. Einige unserer Besucher schienen darüber nicht sehr erfreut zu sein und wir mussten ihnen wohl oder übel ihr Eintrittsgeld wieder zurückgeben. Ein andermal bekamen wir den bestellten Film gar nicht und mussten uns dann spontan für einen anderen entscheiden. Soviel zu unseren Ausrutschern! Um unseren BesucherInnen das Kinoerlebnis noch reizvoller zu gestalten, planten wir einige Überraschungen ein. Zum Beispiel ein selbstgebackenes Kipferl als Einstandsgeschenk für jeden Gast oder Punsch u. Kekse in der Weihnachtszeit. Unsere Jugendlichen wurden natürlich auch nicht vergessen und so starteten wir eine Jugend-Filmenacht. Bis in die frühen Morgenstunden wurden Filme angesehen und den krönenden Abschluss bildete ein gemeinsames Frühstück. Unser Open-Air im Juni stieß auf großen Anklang und leitete gleichzeitig die 3-monatige Sommerpause ein. Rückblickend können wir sagen, dass auch, wenn nicht immer so viele Besucher waren wie wir uns erhofft hatten, mit KIPF«L ein durchaus erfolgreiches Projekt, auf das wir alle stolz sind, ins Leben gerufen worden ist. Jetzt bleibt uns nur mehr zu hoffen, dass es auch in Zukunft so gut weiterläuft und wer weiß, vielleicht kommen Sie ja auch einmal nach Steinerkirchen, um sich vom Kinofieber anstecken zu lassen. Christine u. Bettina
KIKAS – Kunst im Kinosaal Aigen-Schlägl
KIKAS ist also nicht ein Möbelhaus, ein Fernsehsender, Ähnlichkeiten im Namen mit anderen Kulturvereinen sind rein zufällig und nicht gewollt. KIKAS – Kunst im Kinosaal Aigen-Schlägl- wurde im Frühjahr 1999 von ein paar jungen Leuten und junggebliebenen Erwachsenen gegründet. Der Kinosaal in Aigen sollte die Spielstätte für eine umfassendes kulturelles Programm bilden. Diese Idee konnte – nach mehr als einem Jahr – zu einem wesentlichen Teil auch realisiert werden. Eine kulturell hochstehende Freizeitalternative für die Jugend der Region zu bieten, war das Ziel, das man erreichen wollte. Der Weg bis dahin war aber manchmal recht steinig, aber gemeinsam wurden die größten Brocken aus dem Weg geräumt. Sehr positiv war die Zusammenarbeit mit dem Vermieter des Saales, der Familie Helmreich aus Aigen. Sehr gut funktionierte auch die Unterstützung durch das Land OÖ bei der Aufbringung der ersten Mittel für die Anschaffung der Ton- und Lichttechnik. Auch die Gemeinden Aigen und Schlägl waren grundsätzlich sehr hilfsbereit. Ein breite Zustimmung und Hilfe gab es durch die regionale Wirtschaft und den Rotary Club Rohrbach, die als WerbepartnerInnen wesentliche Beiträge leisteten. Das junge Team von KIKAS machte sich also im Frühjahr 1999 auf, ein Vereinsstatut zu erstellen, Werbeverträge auszuhandeln, die ersten Programme zu fixieren und die notwendigen Investitionen für den auf 300 Personen ausgelegten Saal zu tätigen, die ersten Plakate und Flyer zu gestalten. Alle blickten gespannt auf den 26. September 1999. Hier ging die erste Veranstaltung über die neue Bühne des Kinosaales von Aigen: Paradise now Eine Woche später folgten die Hektiker. Rock und Kabarett, eingestreut auch Klassiches, Big Band-Sound, Theater und Jazz – ein buntes Programm also, das auch von den ZuschauerInnenzahlen her den Erwartungen der ambitionierten BetreiberInnen von KIKAS voll entsprach. Die zweite Programm-Staffel startete mit den Flying Pickets, Hans Söllner und Maurer und Scheuba gastierten, Ostbahn-Kurti jazzte auf. Dann kam die Sommerpause, in der auf den nächsten Schritt im ehrgeizigen Plan hingearbeitet wurde. Einerseits wurde rund 60.000,- in neue Sicherheitsmaßnahmen investiert, andererseits wurde die Kinorevitalisierung in Angriff genommen. Hier war ja noch ein ursprünglich geplanter Programmpunkt noch nicht erfüllt: das alte, aus dem Jahre 1926 bestehende Kino wieder zum Leben zu erwecken. Was wäre ja ein Kinosaal, den man nicht wieder seiner Funktion zuführt. So beschäftigte man sich im Verein mit der Wiederinstandsetzung der alten Kinomaschinen , der alten Bestuhlung und einige Mitglieder machten den FilmvorführerInnen-Kurs, um auch die Berechtigung zu haben, Filme abspielen zu dürfen. Es war, so kann man im nachhinein sagen, ein schwieriges und finanziell auch sehr kostspieliges Unterfangen, denn die Auflagen der Kinopolizei in Bezug auf Sicherheit hätten den Wunsch nach Wiedereröffnung des Kinos fast zunichte gemacht. Die Auflagen der Baubehörde für die übrigen Veranstaltungen für 300 zugelassenen Personen waren bei weitem nicht so schwierig zu erfüllen wie die Bestimmungen für das 150-Personen-Kino. Neben den Kosten für Filmmaschinen, Leinwand usw. waren rund 100.000,- in zusätzliche, nicht geplante Sicherheitsauflagen zu tätigen. Hier muß der Verein KIKAS an diesen Kosten noch lange abzahlen, wenn nicht Hilfe von Seiten der öffentlichen Hände kommt. Aber das Resultat der Arbeit kann sich sehen lassen. Die alten Kinomaschinen mit den Röhrenverstärkern aus den Fünfzigerjahren, die alte Kinobestuhlung, die alten Filmplakate, sie geben einen guten Eindruck von einem alten, kleinen Landkino. Das Programm der Eröffnungstage war auch etwas vom Feinsten: Der General, ein Stummfilm von Buster Keaton, der am Piano von Gerhard Gruber begleitet wurde, gefolgt von Casablanca und den Kleinen Strolchen. Monatlich stehen jetzt noch jeweils 2 Filme am Programm, das auch durch besondere cineastische Gustostückerl in der Zukunft glänzen soll. KIKAS ist aber nicht nur auf den Kinosaal Aigen-Schlägl beschränkt geblieben, sondern hat sich in der Region für das Bezirksjugend-Festival in Rohrbach engagiert und Anfang September einen Bandwettbewerb mitveranstaltet. Das Finale in diesem „Sprungbrett 2001″-Wettbewerb geht am 16. 12. im Kinosaal Aigen-Schlägl über die Bühne.“ DIN A 4 im Querformat, Freakazoid und Festering Flesh kämpfen um den ersten Preis im Wert von S 25.000,-. Ein Riesenprogramm wurde also in einem Jahr durchgezogen, die vielen begeisterten Zuseher und die interessierte Öffentlichkeit wissen es zu schätzen. KIKAS blüht und gedeiht – was will man mehr.