Unter diesem griffigen Titel publiziert die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich jetzt eine Studie, die sich die Aufklärung von Mißverständnissen rund um die EU-Förderungen von Kunst und Kultur zum Ziel setzt. Basis für die umfassende Arbeit ist die Veranstaltungsreihe der KUPF „EU – Kulturregion – OÖ“, die von März bis Juni 1998 an vier Abenden ExpertInnen und PraktikerInnen dieser komplexen Materie zu öffentlichen Podiumsdiskusssionen versammelt hat.
von Sylvia Amann
Um es gleich vorwegzunehmen: Es gibt Möglichkeiten für Kunst- und Kulturprojekte von EU-Förderungen zu profitieren, nur der Weg bis zur tatsächlichen Auszahlung ist meist lang. Das erste Hindernis sind die meist verschlungenen Informationswege. Der Eindruck der schönen Hochglanzbroschüren verblaßt sehr schnell angesichts des Eurokratendeutschs, mit dem man inhaltlich konfrontiert ist. Dazu kommt oft noch Widersprüchliches. Der einzige Ausweg war manchmal der Anruf bei SpezialistInnen in Brüssel oder eben schon bereits erfolgreichen ProjektbetreiberInnen, die das System durchschaut haben. Die Dokumentation der KUPF versucht nun Abhilfe zu schaffen. Wir haben uns bemüht allgemeinverständlich die komplexen Zusammenhänge darzustellen und für den Fall, daß uns das manchmal nicht gelungen sein sollte, gibt es viele Adressen und Telefonnummern von kompetenten Ansprechpersonen. Die zahlreichen Fallbeispiele aus den Programmschienen, denen jeweils ein Veranstaltungsabend gewidmet war: Kaleidoskop, LEADER, INTERREG und dem Bereich der Strukturförderungen (bes. Ziel 5b und Art. 10 EFRE) sollen auf eine praktische Art die konkreten Möglichkeiten für ProjektbetreiberInnen aufzeigen. Deren Einverständnis vorausgesetzt, sind direkt bei den Beispielen auch die Telefonnummern angegeben, damit sich InteressentInnen gleich konkrete Ratschläge und Tips einholen können. Was dann potentielle FördernehmerInnen trotzdem immer wieder zu hören bekommen werden: „Es hat lange gedauert bis die Entscheidung gefällt wurde, und auch auf die Auszahlung der Mittel haben wir sehr lang gewartet.“ Diese Situation ist, besonders was die Regionalförderungen betrifft, an der komplizierten bürokratischen Struktur der Genehmigung und Finanzierung innerhalb Österreichs begründet. Zahlreiche Abteilungen sind involviert, müssen konsultiert werden, andere sind wiederum mit der Koordinierung der gesamten Agenden betraut. Eine Vereinfachung dieser komplexen Abläufe wäre wahrscheinlich für alle Beteiligten eine Erleichterung und würde auch die Attraktivität dieser Fördermöglichkeiten beträchtlich steigern. Die Studie möchte in diesem Zusammenhang auch den politischen EntscheidungsträgerInnen und der betrauten Verwaltung Hilfestellung für die nun vorzubereitende nächste Programm-Periode (2000 – 2006) geben. Aktuelle Diskussionen von ProjektbetreiberInnen werden wiedergegeben, Verbesserungsvorschläge gesammelt dargestellt. Soweit als möglich, gibt die Studie auch schon Einblick in die kommende Periode. Während das „Kultur 2000“ – Programm (2000 – 2004) schon vorliegt und im Bereich der Strukturförderung Ansätze bekannt sind (Stichwort: agenda 2000), bleiben die künftigen Entwicklungen der Gemeinschaftsinitiativen noch recht wage. Wer derzeit mit einem konkreten Projekt in den Startlöchern steht, sollte sich zuerst sehr genau bei den zuständigen Stellen erkundigen. In manchen Förderprogrammen sind die Mittel nämlich schon knapp. Also zuerst fragen und/oder die KUPF-Studie lesen, dann durchstarten: Das ist manchmal ressourcenschonender!